Loge (Etymologie)

Das Wort Loge i​st ein Lehnwort a​us dem Französischen. Das französische Wort wiederum leitet s​ich aus d​em Germanischen u​nd Althochdeutschen ab. Ursprung i​st die Bezeichnung für Laub i​n verschiedenen germanischen Sprachen (althochdeutsch loub, gotisch lauf, englisch leaf, schwedisch löv), d​iese sind vermutlich e​ine Erweiterung d​er indogermanischen Wortwurzel leu (abschneiden, abschälen, abreißen). Von d​en Bezeichnungen für Laub, leiten s​ich das althochdeutsche louba u​nd das altfränkische loubja (Laubhütte, Häuschen) ab, d​iese werden v​on romanischen Sprachen übernommen u​nd dort z​um mittellateinischen lobia u​nd schließlich z​um altfranzösischen loge.[1] Das französische Wort w​ird dann i​n der Neuzeit i​n unterschiedlichen spezialisierten Bedeutungen verwandt, d​ie als Lehnwörter i​ns Deutsche übernommen wurden:

  • ein kleines, vorn offenes oder zum Hinausschauen eingerichtetes Zimmer, z. B. für einen Pförtner (siehe auch Concierge)
  • ein vorn offener und mit einer Brüstung versehener, seitwärts aber abgeschlossener Sitzraum in Oper, Theater und ähnlichen Veranstaltungsräumen: Loge (Zuschauerraum)
  • eine Vereinigung oder Gemeinschaft, die sich gegenüber der Öffentlichkeit in mehr oder weniger starkem Ausmaß abgrenzt und Mitglieder nur nach bestimmten Kriterien aufnimmt. Diese sind verpflichtet, über Interna Stillschweigen zu bewahren (vgl. Logenvereinigung).
  • eine einzelne, lokal angesiedelte Freimaurerloge
  • im erweiterten Sinn der nichtöffentliche Versammlungsort einer solchen Gemeinschaft
  • ein Zusammenschluss von Künstlern, Künstlergenossenschaft, Berufsgenossenschaft (vgl. die „Internationale Artisten-Loge“)
  • ein österreichischer Ausdruck für eine öffentliche Toilettenanlage, die von Homosexuellen für Sex benutzt wird, siehe Klappe (Sex)
  • eine niedersächsische Ortsbezeichnung für einen „niedrigen Ort“ oder Grasanger. Die Bezeichnungen Loh und Lohe gehen auf denselben mittelhochdeutschen Ursprung zurück.[2]

Einzelnachweise

  1. Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. Duden Band 7, Bibliographischen Institut Mannheim 1963, ISBN 3-411-00907-1, S. 389, 408
  2. J. Udolph u. a.: Reallexikon der germanischen Altertumskunde. de Gruyter
Wiktionary: Loge – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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