Loch Eriboll
Der Loch Eriboll (gäl.: Loch Euraboil) ist ein 16 km langer und 2–3 km breiter Meeresarm (Förde) in der Grafschaft Sutherland (Highlands) an der schottischen Nordküste. Es wurde für Jahrhunderte als Tiefseeankerplatz benutzt, da es vor der stürmischen See zwischen Cape Wrath und dem Pentland Firth geschützt liegt. Sein Name leitet sich von dem Dorf Eriboll an seiner östlichen Küste ab. In der Umgebung wurden bronze- und eisenzeitliche Überreste gefunden; darunter das Souterrain Portnancon und das gut erhaltene atlantische Rundhaus Tigh na Fiarnain auf den Hügeln seiner westlichen Küste.
Geschichte
Operation Tungsten
Im Februar 1944 wurde die Gegend Schauplatz umfangreicher Trainingsmissionen im Vorfeld der Operation Tungsten, bei der es um einen Angriff auf das deutsche Schlachtschiff Tirpitz ging. Da Loch Eriboll landschaftlich sehr ähnlich der damaligen Operationsbasis der Tirpitz im Kåfjord in Norwegen war, übten die Flugzeugbesatzungen – operrierend vom Luftwaffenstützpunkt Hatston aus – hier den Umgang mit dem Gelände.[1]
U-Boot Sammelplatz
Bei Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die im Nordatlantik befindlichen deutschen U-Boote aufgefordert, das Loch Eriboll anzulaufen, um sich dort den Alliierten zu ergeben. Zwischen dem 10. und dem 25. Mai 1945 fanden sich hier mindestens 33 U-Boote ein, deren Bewaffnung meist an Ort und Stelle demontiert und im Fjord versenkt wurde. Die Boote selbst wurden in der Operation Deadlight im Atlantik nördlich von Irland versenkt.
Weblinks
- Panorama von Loch Eriboll (QuickTime)
- Auslan Cramb: Mass surrender of Nazi U-boats documented in new book. In: The Telegraph. 20. März 2010, abgerufen am 14. August 2016.
Einzelnachweise
- Patrick Bishop: Target Tirpitz, S. 297. London: Harper Press, 2012, ISBN 978-0-00-743119-9.