Lister Turm
Der Lister Turm ist ein städtisches Freizeitheim im hannoverschen Stadtteil Zoo am Rand der Eilenriede.
Beschreibung
Wegen seiner Lage sowie der Namensgebung wird zuweilen vermutet, dass der Lister Turm im Stadtteil List steht. Da aber der gesamte nördliche Teil der Eilenriede zum Stadtteil Zoo gehört, liegt auch der Lister Turm in ebendiesem. Ursprünglich war der Lister Turm ein Wartturm der mittelalterlichen Hannoverschen Landwehr (1387 erstmals erwähnt). Die alten Gebäude – das zugehörige Forsthaus und der Turm – wurden Mitte des 19. Jahrhunderts abgebrochen und 1895 durch eine romantisierende Nachbildung von Hermann Schaedtler ersetzt. Im Frühjahr 1933 wurde von den Nationalsozialisten ein inoffizielles Gefängnis mit einem Folterkeller in dem Gebäude betrieben. An die Inhaftierten und Opfer erinnert heute eine Gedenktafel. Das Gebäude überstand den Zweiten Weltkrieg unversehrt und beherbergte zeitweise die Hochschule für Musik, Theater und Medien. Heute dient der Turm als Freizeitheim der Landeshauptstadt Hannover. Neben ihm befindet sich ein Biergarten.
Am Lister Turm befand sich einer der Eckpunkte der Rennstrecke, auf der das Eilenriederennen veranstaltet wurde.
Siehe auch
Literatur
- Wolfgang Leonhardt: 100 Jahre Lister Turm. Bilder und Planungen einer wechselvollen Geschichte. Hannover: Leuenhagen & Paris 1998, ISBN 3-923976-23-2.
- Wolfgang Leonhardt: 100 Jahre Lister Turm. In: Denkmalpflege in Niedersachsen. Jg. 19 (1999), S. 88–92.
- Ernst Bohlius, Wolfgang Leonhardt: Die List: 700 Jahre Umschau aus der Dorf- und Stadtgeschichte. Books on Demand 2003, ISBN 9783833402760, S. 72–81 (eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche)
- Volksgarten, Düsseldorf, Listerturm, Hannover und Flora, Köln. Seemann, Leipzig 1896. (Digitalisat)
Weblinks
- Stadttafel Lister Turm
- Internetauftritt des Freizeitheims Lister Turm
- Bericht zur Lage des Lister Turmes im Stadtteil Zoo in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 14. Januar 2011