Liste der Stadtteile von St. Pölten
St. Pölten ist die Landeshauptstadt des größten österreichischen Bundeslandes Niederösterreich. Das Stadtgebiet von St. Pölten ist in elf Stadtteile gegliedert, die im Gegensatz zu Graz oder Wien nicht nummeriert werden. Quer durch die Stadt verläuft von Norden nach Süden die Traisen, die oft auch Stadtteilgrenze ist.
Bis 1922, als mit Oberwagram, Spratzern, Teufelhof, Unterwagram und Viehofen die ersten Ortschaften eingemeindet wurden, bestand das Stadtgebiet aus der heutigen Katastralgemeinde St. Pölten.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurden weitere 19 Katastralgemeinden eingemeindet. Davon blieben nach 1955 nur Harland, Oberradlberg, Stattersdorf, Unterradlberg und Völtendorf bei der Stadt.
Nach der Abtretung von 0,67 km² von Harland an Pyhra 1957 wurden 1969 Ragelsdorf, Waitzendorf, Weitern und Witzendorf eingemeindet.
Die größte Anzahl an Eingemeindungen fand zum Jahreswechsel 1971/72 statt. Zum Teil gegen großen Widerstand der Bevölkerung wurden 37 Ortschaften in das Stadtgebiet aufgenommen. Darunter befanden sich die damals eigenständigen Gemeinden Gerersdorf, Pottenbrunn, Ratzersdorf und St. Georgen am Steinfelde. 1982 wurden neun Katastralgemeinden wieder ausgemeindet und die Gemeinde Gerersdorf neu errichtet.
Der größte Stadtteil sowohl nach Fläche, Einwohnern als auch Bevölkerungsdichte ist St. Pölten, der kleinste nach denselben Kennwerten ist Ochsenburg. Die nach Einwohnerzahlen und Bevölkerungsdichte kleinste Katastralgemeinde ist Reitzersdorf, nach der Fläche Wetzersdorf.
Legende
- Name: Name des Stadtteils fett hervorgehoben, darunter die Katastralgemeinden. Bei Stadtteilen mit nur einer Katastralgemeinde ist diese nicht extra angeführt[1] Abweichende Schreibweisen der Ortschaftsnamen sind mitA markiert.
- EW: Gesamteinwohnerzahl des Stadtteils fett hervorgehoben, darunter die Einwohnerzahlen der Ortschaften jeweils mit Stand 31. Dezember 2015.[2]
- Fl.: Gesamtfläche des Stadtteils in Quadratkilometern (km²) fett hervorgehoben, darunter Flächen der Katastralgemeinden[2]
- BD: Gesamtbevölkerungsdichte des Stadtteils in Einwohner pro Quadratkilometern (1/km²) fett hervorgehoben, darunter Bevölkerungsdichten der Ortschaften
- Eingem.: Jahr der Eingemeindung. Die Spalte wird nach der Eingemeindung der bevölkerungsreichsten Ortschaft, die fett hervorgehoben ist, sortiert.[3]
- Lage: Karte der Lage des Stadtteils im Stadtgebiet
- PLZ: Postleitzahlen des Stadtteils. Die häufigste Postleitzahl steht an erster Stelle.[4]
- Bemerkung: Zusätzliche Informationen zum Stadtteil
- Bild: Ein Bild aus dem Stadtteil
Übersicht
Name | EW | Fl. | BD | Eingem. | Lage | PLZ | Bemerkung | Bild |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Harland Altmannsdorf Harland Windpassing |
1.796 119 1.616 61 |
4,75 1,33 2,01 1,41 |
378 89 804 43 |
(1939‑55) 1971 1939 (1939‑55) 1971 |
3104 3100 | Ehemaliger Industrieort im Südosten der Stadt. Nach der Schließung der Harlander Coats vorwiegend Wohnbezirk. Die Katastralgemeinden sind zusammengewachsen. | ||
Ochsenburg Dörfl bei OchsenburgA Ochsenburg |
354 17 337 |
3,72 0,68 3,04 |
95 25 111 |
1971 1971 |
3151 | Ehemals bäuerlich geprägter Stadtteil im Südosten der Stadt. Um 1900 starker Bevölkerungsanstieg durch ein Zweigwerk der Harlander Coats. Über dem Stadtteil steht das Schloss Ochsenburg. Dörfl besteht im Wesentlichen aus einer Wohnstraße hinter dem Schloss. | ||
Pottenbrunn Pengersdorf Pottenbrunn Wasserburg Zwerndorf |
2.493 57 2.318 61 57 |
17,94 2,45 8,28 6,21 1,00 |
139 23 280 10 57 |
1971 1971 1971 1971 |
3140 3100 | Bis 1971 eigenständige Gemeinde im Norden der Stadt. Markanteste Gebäude sind das Schloss Pottenbrunn und das Schloss Wasserburg. Während Pengersdorf, Wasserburg und Zwerndorf eigenständige Dörfer sind, ist Pottenbrunn nur durch die S 33 von Ratzersdorf getrennt. | ||
Radlberg Oberradlberg Unterradlberg |
1.223 392 831 |
5,28 2,13 3,15 |
232 184 264 |
1939 1939 |
3105 | Ehemals bäuerlich geprägter Stadtteil im Nordwesten der Stadt. Großes Industriegebiet an der S 33 mit einem Werk der Egger-Gruppe, wo neben Holzprodukten auch „Radlberger“ Getränke und „Egger-Bier“ erzeugt werden. Radlberg ist durch einen Berg und die Traisen vom Rest der Stadt getrennt. | ||
Ratzersdorf | 1.514 | 5,58 | 271 | (1939‑55) 1971 | 3100 | Ehemals bäuerlich geprägter Stadtteil im Nordosten der Stadt. Heute, unter anderem durch gezielte Förderung der Stadt, beliebter Wohnstadtteil. Im Bereich der Anschlussstelle St. Pölten-Nord der S 33 umfangreiches Gewerbegebiet. Ratzersdorf ist im Norden mit Pottenbrunn und im Süden mit Wagram de facto zusammengewachsen. | ||
Spratzern Matzersdorf Pummersdorf Schwadorf Spratzern Völtendorf |
6.540 28 98 31 6.257 126 |
14,43 1,15 3,23 1,11 6,94 2,00 |
453 24 30 28 902 63 |
1971 (1939‑55) 1971 (1939‑55) 1971 1922 1939 |
3106 3385 3100 | Der Stadtteil im Südwesten beherbergt neben großen Wohnsiedlungen einige der größten Betriebe der Stadt, vor allem durch die gute Anbindung an die quer durch den Stadtteil verlaufende A1. So befindet sich die Zentralen von Kika und Leiner hier. Auch die Privatuniversität der Kreativwirtschaft findet hier ihren Platz. Während Matzersdorf, Pummersdorf, Schwadorf und Völtendorf eigenständige Dörfer sind, ist Spratzern mit St. Pölten verwachsen. | ||
St. Georgen am Steinfelde Eggendorf Ganzendorf Hart Kreisberg Mühlgang Reitzersdorf St. Georgen am SteinfeldeA Steinfeld Wetzersdorf Wolfenberg Wörth |
3.458 1.199 82 1.085 26 525 4 335 114 10 16 62 |
12,42 1,02 0,78 3,12 0,91 0,96 0,91 0,67 1,72 0,55 0,74 1,04 |
278 1.175 105 348 29 547 4 500 66 18 22 60 |
1971 1971 (1939‑55) 1971 1971 1971 1971 1971 1971 1971 (1939‑55) 1971 (1939‑55) 1971 |
3151 3100 | Bis 1971 eigenständige Gemeinde im Süden der Stadt. Hier befinden sich neben Wohnsiedlungen die Werke Wörth, einer der größten Weichenproduzenten des Landes. Viele der Katastralgemeinden sind Weiler mit oft nur wenigen Häusern, die Ortschaften Eggendorf, Hart, Mühlgang, St. Georgen und Wörth sind zu einem gemeinsamen Siedlungsgebiet mit Spratzern verwachsen. | ||
St. Pölten Hafing Nadelbach St. PöltenA Teufelhof Waitzendorf Witzendorf |
22.414 36 83 21.324 551 341 79 |
20,95 1,53 1,64 11,79 0,84 3,43 1,72 |
1.070 24 51 1.809 656 99 46 |
1971 1971 – 1922 1969 1969 |
3100 3104 3107 3151 (3109[5]) | Kernbezirk, der sich nach Westen ausdehnt. Hier befinden sich die historische Altstadt mit Behörden, Museen und dem Sitz des Bischofs von St. Pölten. Im Stadtteil sind das Universitätsklinikum St. Pölten, die HTBLuVA St. Pölten und die Fachhochschule St. Pölten beheimatet. Neben dem Landhausviertel als Sitz der niederösterreichischen Landesregierung beherbergt der Stadtteil die meisten Einwohner der Stadt. Mit der Voith und der vor kurzem geschlossenen Glanzstoff Austria befindet sich hier auch Großindustrie. Die Orte Hafing, Nadelbach und Witzendorf sind eigenständige Dörfer. | ||
Stattersdorf | 1.973 | 4,92 | 401 | 1939 | 3100 3104 | Mit der Papierfabrik Salzer und einer Außenstelle der Harlander Coats ehemaliges Industriedorf im Osten der Stadt. Heute vor allem Wohnort. Stattersdorf ist im Norden mit Wagram verwachsen und von St. Pölten und Spratzern nur durch die Traisen getrennt. | ||
Viehofen Ragelsdorf Viehofen Weitern |
5.421 522 4.677 222 |
8,12 3,70 2,58 1,84 |
668 141 1.813 121 |
1969 1922 1969 |
3107 3100 | Ehemaliges Industriedorf im Nordwesten der Stadt. Neben Wohnbezirken beherbergt es ein Gewerbegebiet mit dem Traisenpark im Zentrum und mit den Viehofner Seen ein wichtiges Naherholungsgebiet der Stadt. Ragelsdorf und Weitern sind eigenständige Dörfer, Viehofen ist mit St. Pölten verschmolzen. | ||
Wagram Oberwagram OberzwischenbrunnA Unterwagram UnterzwischenbrunnA |
6.433 4.143 71 2.177 42 |
10,41 3,46 2,06 2,43 2,46 |
618 1.197 34 896 17 |
1922 (1939‑55) 1971 1922 (1939‑55) 1971 |
3108 3100 | Beliebter Wohnstadtteil im Osten der Stadt. Hier befindet sich das größte Kino der Stadt und die Niederösterreichische Landessportschule. Ober- und Unterzwischenbrunn sind eigenständige Dörfer, Ober- und Unterwagram sind hingegen nur durch die Traisen vom Stadtgebiet entfernt. | ||
Stadt St. Pölten | 53.619 | 108,52 | 494 |
Einzelnachweise
- KG Dörfl bei Ochsenburg: Dörfl
- KG St. Georgen am Steinfelde: Sankt Georgen am Steinfelde
- KG St. Pölten: Sankt Pölten
- Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Niederösterreich Teil 1, St. Pölten (Stadt) – Stadtteile, S. 10 (Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF – o.D. [aktual.]).
Spezielle Quellenangaben: St. Pölten. Statistischer Jahresbericht 2006 - Magistrat der Stadt St. Pölten: Statistischer Jahresbericht 2015.
- Historische Stadtentwicklung
- Ortschaften mit Postleitzahlen auf statistik.at, erstellt am 12. Jänner 2017.
- Die NÖ Landesregierung hat eine eigene Postleitzahl