Liste der Kulturdenkmäler in Bromskirchen

Die folgende Liste enthält d​ie in d​er Denkmaltopographie ausgewiesenen Kulturdenkmäler a​uf dem Gebiet d​er Gemeinde Bromskirchen, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen.

Hinweis: Die Reihenfolge der Denkmäler in dieser Liste orientiert sich zunächst an Ortsteilen und anschließend der Anschrift, alternativ ist sie auch nach der Bezeichnung, der vom Landesamt für Denkmalpflege vergebenen Nummer oder der Bauzeit sortierbar.

Kulturdenkmäler werden fortlaufend i​m Denkmalverzeichnis d​es Landes Hessen d​urch das Landesamt für Denkmalpflege Hessen a​uf Basis d​es Hessischen Denkmalschutzgesetzes geführt. Die Schutzwürdigkeit e​ines Kulturdenkmals hängt n​icht von d​er Eintragung i​n das Denkmalverzeichnis d​es Landes Hessen o​der der Veröffentlichung i​n der Denkmaltopographie ab.

Das Vorhandensein o​der Fehlen e​ines Objekts i​n dieser Liste i​st keine rechtsverbindliche Auskunft darüber, o​b es Kulturdenkmal i​st oder nicht: Diese Liste entspricht möglicherweise n​icht dem aktuellen Stand d​er offiziellen Denkmaltopographie. Diese i​st für Hessen i​n den entsprechenden Bänden d​er Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland u​nd im Internet u​nter DenkXweb – Kulturdenkmäler i​n Hessen (im Aufbau) einsehbar. Auch d​iese Quellen sind, obwohl s​ie durch d​as Landesamt für Denkmalpflege Hessen aktualisiert werden, n​icht immer aktuell, d​a es i​m Denkmalbestand i​mmer wieder Änderungen gibt.

Eine verbindliche Auskunft erteilt allein d​as Landesamt für Denkmalpflege Hessen.

Kulturdenkmäler nach Ortsteilen

Bromskirchen

Bild Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit Objekt-Nr.
Bahnhof Bromskirchen, Am Bahnhof 1
Flur: 14, Flurstück: 26/5
Nach mehreren vergeblichen Anläufen seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts genehmigte der preußische Landtag 1898 den Bau einer Bahnstrecke von Frankenberg nach Winterberg. Nach einigen Verzögerungen konnte die Bahnstrecke am 1. Dezember 1908 eröffnet werden. 1911 kam noch die Strecke nach Bad Berleburg hinzu. Der Personenverkehr auf beiden Strecken wurde 1966 bzw. 1981 eingestellt.

Der Bahnhof i​st als neobarocker Typenbau 1910 n​ach einem Entwurf d​es Architekten Alois Holtmeyer errichtet worden (vgl. Röddenau u​nd Allendorf). Das massiv gemauerte, weiß verputzte Erdgeschoss w​ird straßenseitig v​on einem h​ohen Mansarddach, z​u den Gleisen h​in von e​inem Halbwalm abgeschlossen. In a​llen Giebelfeldern z​eigt sich über profilierten Balkenköpfen auskragendes konstruktives Fachwerk m​it geschosshohen Streben a​n den Eckständern. Der Straßenseite i​st linksseitig e​in Risalit, d​er die Bauformen d​er Fassade wieder aufnimmt, rückseitig e​in eingeschossiger, zweiachsiger Vorbau m​it Walmdach angefügt.

1910 79237
 
Zweigeschossiges Fachwerkhaus Bromskirchen, Böhlstraße 2
Flur: 13, Flurstück: 49
Zur Böhlstraße giebelständiges, zweigeschossiges Fachwerkhaus als Teil einer den Kirchplatz nach Norden abschließenden Hofstelle. Das stockwerkweise abgezimmerte Gebäude erhebt sich über einem hohen, verputzten Sockel, ist an den Traufseiten verschiefert und wurde um 1900 mit einem neuen flacheren Satteldach versehen. Abgesehen von der jüngeren, eingeschossigen Auslucht zeigt die Giebelseite noch das bauzeitliche Fachwerk des frühen 19. Jahrhunderts mit Dreiviertelstreben im Erdgeschoss und weit gespreizten Streben mit Kopfwinkelhölzern an den Eckständern des Obergeschosses sowie einer breiten Gebälkzone mit genuteten Balkenköpfen und profilierten Füllbrettern. Das Wohnhaus bildet zusammen mit der Kirche und dem Rathaus ein den Platz prägendes Ensemble. um 1900 79238
 
Forsthaus Bromskirchen, Eichenhardtstraße 19
Flur: 15, Flurstück: 331
Das 1935 östlich des Ortes errichtete Forsthaus besteht aus zwei giebelständigen Bauteilen die Wohnhaus und Scheune aufnehmen und rückwärtig über einen traufständigen Zwischenbau verbunden sind. Das Gebäude ruht auf einem hohen Sockelgeschoss aus Bruchstein, in dem auf einem Quader das Baujahr 1935 angegeben ist. Obergeschoss sowie Giebel sind mit einer Stülpschalung versehen, die beim Wohnteil Bohlenblockwände und beim übrigen Gebäude Fachwerkwände mit Schwemmsteinausmauerung verkleiden. 1935 130161
 

Ehemalige Eisenbahnbrücke Bromskirchen, Eisenbahn, Steinrod
Flur: 14,18, Flurstück: 26/16, 199/4
Der Linsphertalviadukt wurde als Teil der Bahnstrecke Allendorf-Winterberg im Jahre 1907 errichtet. Die aus Handquadern gemauerte Brücke erhebt sich über konischen Pfeilern und spannt über sechs fast halbrunde Bögen zwischen den Erkern der Brückenköpfe. Das Eisengitter des Geländers entstammt der ursprünglichen Bauzeit. Die Brücke überquert den Linspherbach nahe der Unterlinsphermühle. 1907 79244
 
Fachwerkhofreite Bromskirchen, Fortstraße 2
Flur: 13, Flurstück: 22
Auf L-förmigem Grundriss, einen großen, zur Straße hin offenen Hofraum rückwärtig und seitlich abschließende Fachwerkhofreite. Das zweigeschossige, zur Straße giebelständige Wohnhaus aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhebt sich über einem nahezu geschosshohen, verputzten Sockel. Der stockwerkweise abgezimmerte Bau mit breiter Gebälkzone zeigt an der über eine einläufige Freitreppe erschlossenen Hofseite im Erdgeschoss eine Mannfigur am Eckständer, im Obergeschoss Dreiviertelstreben mit Fußbändern an Eck- und Bundständern. Die im rechten Winkel angesetzte Scheune wurde um 1900 hinzugefügt. Ihr von einem einfachen konstruktiven Fachwerk gebildetes Obergeschoss erhebt sich über einem in roten Ziegeln errichteten Erdgeschoss, das einen reizvollen farblichen Kontrast zum Fachwerk bildet. 1. Hälfte 19. Jahrhundert 79239
 

Rathaus Bromskirchen, Hauptstraße 10
Flur: 13, Flurstück: 50/1
Es erbaute der Zimmermeister Daniel Dornseif aus Somplar an der zentralen Kreuzung des Ortes seitlich der Kirche das Rathaus der Gemeinde Bromskirchen. Das stockwerkweise verzimmerte zweigeschossige Fachwerkhaus mit seinem hohen, hallenartigen Erdgeschoss erhebt sich über einem flachen Werksteinsockel und wird von einem steilen Satteldach bedeckt. Das dem Gelände entsprechend gestuft angeordnete, dichte Fachwerkgefüge des Erdgeschosses ist dreifach verriegelt und wird in zwei Ebenen von weit gespreizten Streben ausgesteift. Eckständer sowie Rahmung und Architravierung der großen segmentbogigen Tür in der Giebelseite sind mit unterschiedlich dicken, teils mehrfach verwundenen Taustäben verziert. Das niedrige Obergeschoss, das ehemals die Ratsstuben beherbergte, kragt über einer breiten Gebälkzone mit taustabverzierten Rähmen, Schwellen und Füllhölzern leicht über. Den oberen Abschluss bildet ein dreifach überkragender Fachwerkgiebel mit Fußwinkelhölzern an den mittleren Ständern. Mehrere Inschriften befinden sich an Giebelschwelle und Türsturz: „Gibt dene Inwohnern hier den Segen und bewahre das ewige Leben ... Dies Haus stehet hirr in Gottes Hand der bewar mich vor Schad und Feures brand“. „Pax intrantibus – salus exeuntibus, Anno Christi 1619 den 22 iunii, Daniel Dornseif von Somplar Meister dises Baues“. Das Rathaus markiert an ortsbildprägender Stelle die Mitte des Dorfes Bromskirchen. 1619 79241
 
Fachwerkwohnhaus Bromskirchen, Hauptstraße 13
Flur: 13, Flurstück: 40
Am nördlichen Ende des Dorfes, giebelständig zur Hauptstraße, in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtetes Fachwerkwohnhaus. Der zweigeschossige Ständerbau erhebt sich über einem nahezu geschosshohen, verputzten Sockel und zeigt einfaches konstruktives Fachwerk mit unterschiedlich dimensionierten Hölzern in den nur durch einen Geschossriegel getrennten beiden Stockwerken. Steile Streben, im Obergeschoss mit Fußbändern sowie in die Ständer eingezapfte Rähme steifen die Konstruktion aus. Die über eine einläufige Freitreppe mit in jüngerer Zeit überbautem Podest erschlossene Traufseite ist vollständig verschiefert. Die Bauzeit des Hauses weist es als Teil des Wiederaufbaus nach dem großen Brand 1850 aus. Mitte 19. Jahrhundert 79242
 

Evangelische Pfarrkirche, ehemals St. Martin Bromskirchen, Hauptstraße 8
Flur: 13, Flurstück: 50/2
Obwohl der Ort als „Fromolskerken“ erst 1238 in einer Urkunde über einen umfangreichen Güterverkauf der Herren von Battenberg erstmals erwähnt wird, deuten die Lage der Kirche und das Martinspatrozinium auf eine frühe Gründung im 8. oder 9. Jahrhundert hin. Aus dem Eigennamen „Fromold“ hat man eine Gründung als Eigenkirche geschlossen, eine Burganlage in Bromskirchen ist allerdings bisher nicht nachgewiesen. Bromskirchen war Sendgericht für sechs Orte im Mainzer Diözesanregister. Der im Kern erhaltene und durch Ausgrabungen bekannte Kirchenbau stammt aus dem 12. Jahrhundert, nach Esterhues bereits aus dessen zweitem Viertel, spätestens aber aus der Zeit um 1180. 1292 erfolgt die Nennung des Pfarrers Konrad von Girkhausen. Vier Jahre später stellte Erzbischof Gerhard von Mainz einen Ablass zur Instandsetzung der Kirche aus, die mit einer lokalen Wallfahrt verbunden war. Das Dekanat Bromskirchen war Teil des Archidiakonats von St. Stephan in Mainz. Das Patronat der Waldecker Familie von Girkhausen ging nach deren Aussterben 1354 (nachweisbar erst 1473) an die Familie Winter (bürgerliche Lehnsleute des Grafen von Wittgenstein in Züschen, 1764 ausgestorben) und schließlich an die Fürsten von Waldeck über.

Nach der Reformation 1527/28 wuchs der Ort zwar durch Aufgabe mehrerer Dörfer der Umgegend, gleichzeitig verfiel die Kirche jedoch. Pfarrer Daniel Cranauge leitete 1574 den Umbau zur evangelischen Predigtkirche durch den Abbruch der Seitenschiffe ein, aber erst nach dem Einsturz einer Seitenschiffwand Ende 1582 wurden die Arbeiten intensiviert und 1585 abgeschlossen. 1644 erfolgten der Abbruch des Westturms und der Bau des Dachreiters. Zwischen 1699 und 1705 wurde die romanische Apsis durch den heutigen, größeren Chor ersetzt und die kleine Westvorhalle erbaut. Bei der Renovierung der Kirche 1934 wurden das Gewölbe und die Bühne im Chor erneuert und der Innenraum durch Otto Kienzle aus Eberstadt bei Darmstadt ausgemalt. Ausgrabungen südlich und nördlich der Kirche erfolgten 1947 durch Friedrich Johannes Esterhues, Bonn. Eine weitere Renovierung 1961 galt u. a. der Entfernung des Außenputzes. Die Kirche liegt inmitten einer Kirchhofummauerung auf dem höchsten Punkt des Ortes, unmittelbar östlich der Hauptstraße. Eine ursprüngliche Befestigung des Kirchhofes ist wahrscheinlich. Ursprünglich dreischiffige Pfeilerbasilika von zwei Jochen Länge im gebundenen System ohne Querhaus und ohne baulich separaten Chorraum; alle Schiffe mündeten in Apsiden. Im Hauptschiff auf die Pfeiler durchgezogene Wandschilde sowie Kastenvorlagen verweisen zumindest auf eine geplante, möglicherweise auch ausgeführte Wölbung im Hauptschiff, die im Westen etwas verkürzten Seitenschiffe waren nach den in der Außenwand erhaltenen, vorstehenden Kämpferplatten sicherlich gewölbt. Die Ornamente an den Schrägen der Kämpferplatten, die ein jeweils gleiches Muster aufreihen, verweisen auf die Entstehungszeit der Kirche: Vegetabiles Rankenwerk, stilisierte, mit einem Grat verbundene, liegende Palmetten, stehende Palmettenblätter sowie „gestapelte“ Reihen von kleinen, stehenden, konzentrischen Spitzbögen; die Kämpferschrägen an der Südwand außen schachbrettartig geschuppt. Der möglicherweise gleichzeitig mit der Kirche erbaute Turm ist in Dimensionen und Aussehen unbekannt; das ursprünglich etwas gegen die Seitenschiffe nach Westen vorspringende Mittelschiff könnte aber darauf deuten, dass ein ähnlich mächtiger Turm wie in Rengershausen und Viermünden vorhanden war. Die Kirche gehört mit Adorf und Twiste zu einer Baugruppe. Nach der Einführung der Reformation erfolgte der Abbruch der Seitenschiffe, die Durchgänge wurden mit Fenstern vermauert. Die kassettierte Holzdecke stammt vermutlich von 1574/85 und ist mit einem Längsunterzug im Dachstuhl aufgehängt; vor dem Chor mündet sie in einem mächtigen Querbalken. Ihr vegetabiles Rankenwerk korrespondiert mit den Rankenmalereien an den Wänden, die die romanischen Schildbögen und die 1626 vergrößerten Vorhangfenster des ehemaligen Obergadens zurückhaltend einfassen. Westportal der Vorhalle mit Tauband und Flachrelief eines Greifen, im Scheitel bezeichnet „1585“, zugehöriges Türblatt. Der Dreiseitchor (vgl. Laisa), im Osten, Süden und Norden mit Fenstern und nach Nordosten mit einem kleinen Portal versehen, ist mit einer Tonne überdeckt (seit 1934 Rabbitzgewölbe). Gewölbemalerei mit zwei Girlanden haltenden, schwebenden Engeln über dem Hochaltar und strahlendem Stern mit Christusmonogramm im Wolkenkranz. Die kleine Westvorhalle mit altem Riemchenboden. Großer, turmartiger, verschieferter Dachreiter über dem Westteil der Kirche von quadratischem Grundriss und mit achtseitiger Spitzhaube. Einziges mittelalterliches Ausstattungsstück ist das Altarkreuz aus der Zeit um 1430. Die gestuften Emporen an beiden Seitenwänden sind datiert 1580 und damit Teil der Neukonzeption durch Umbau der romanischen Kirche. Die Kanzel mit szenisch bemalten und reich beschrifteten Kassetten sowie ausladendem, ornamentiertem Baldachin stammt inschriftlich von 1652, sie wurde Anfang des 18. Jahrhunderts überarbeitet. Der den Raum optisch prägende untere Querbalken vor dem Chor hält einen mächtigen Holzständer, der die Anbringung der Kanzel weiter zur Kirchenmitte hin erlaubt. Nach dem Chorneubau um 1700 wurden die Sakristeiprieche (mit integriertem Zugang zur Kanzel), der zweigeschossige Hochaltar wohl aus der Werkstatt von Josias Wolrad Brützel und der auf einer Tafel 1704 datierte, in mächtige Holzständer eingespannte und von Gemälden der Orgel spielenden hl. Cäcilia und eines Kalkanten flankierte Orgelprospekt (mit umgekehrt eingebauten Brustwerkpfeifen) sowie die Erweiterung der unteren Langhausemporen rundum in den Chor („Hallenberger Bühne“) geschaffen. Auch die erhaltenen Außentüren stammen aus dieser Zeit. 1893 wurde das ursprüngliche Altarblatt der Altarhauptzone mit der Einsetzung des Abendmahls durch den einladenden Christus von Alfred Diehte aus Dresden ersetzt. Das Werk der Orgel stammt von Johannes Eifert 1913, die Fenster von Billa Mogk aus Oberhausen, 1961.

79240
 
Ruine Forsthaus Elbrighausen Bromskirchen, In der Leimengrube
Flur: 24, Flurstück: 4
Inmitten der ausgedehnten, ehemals wildreichen Wälder des Rothaargebirges, in der Nähe der Grenze zur Grafschaft Wittgenstein ließ Landgraf Ludwig IV. von Hessen-Marburg im Jahre 1591 ein Jagdhaus errichten. Dieses Gebäude diente noch bis 1965 als Dienstsitz eines Forstamtes. Heute sind vom Forsthaus lediglich die Umfassungsmauern des Erdgeschosses mit jüngeren Fenstereinbauten und einer ursprünglichen, sandsteingerahmten Tür erhalten. Die oberen Geschosse sind vollständig verfallen. Neben den Resten des Hauses finden sich im Umfeld noch verschiedene Mauerreste einer ehemaligen, aus Bruchstein gemauerten Umfassung. Eine Fachwerkremise des Anwesens wurde abgetragen und steht heute auf dem Grundstück des Schlosses Viermünden. 1591 79314
 

Dreigeschossige Fachwerkwohnhaus Bromskirchen, Langelohstraße 1
Flur: 13, Flurstück: 16
Das großvolumige, dreigeschossige Fachwerkwohnhaus bildet den nördlichen Abschluss einer großen, zur Erbsengasse durch eine lang gestreckte Scheune abgeschlossenen Hofstelle. Im Zentrum des Dorfes gelegen, bildet das Wohnhaus die Blickdominante des westlichen Ortskernes. Das stockwerkweise abgezimmerte Fachwerkhaus aus der Zeit um 1800 zeigt in den drei, sich jeweils über breiten Gebälkzonen mit leichtem Überstand erhebenden Geschossen eine regelmäßige, einfach verriegelte Fachwerkstruktur mit nahezu geschosshohen Streben mit Fußbändern. Die Eckständer sind mit Taustäben und Stabprofilen verziert, die Schwellen genutet und die Füllhölzer gerundet. um 1800 130155
 

Oberlinspher Mühle Bromskirchen, Oberlinsphermühle 1
Flur: 10, Flurstück: 76
1571 wurde dem Müller Junghenn Steuber aus Elbrighausen erlaubt, am Wasser der Linsphe „eine Mühle von neuem“ auf seine Kosten zu bauen und sie als Erblehen zu betreiben. Bis 1539 waren die Bromskirchener nach Hallenberg zum Mahlen gegangen. Nach dem Wechsel der Konfessionen wurde die Grenze dichter und man brauchte eine eigene Mühle. Die bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts betriebene Mühle zeigt sich als allseitig geschlossene Hofanlage zumeist jüngerer Wirtschaftsgebäude, deren westlichen Abschluss das im 19. Jahrhundert errichtete zweigeschossige Wohn- und Mühlengebäude bildet. Das stockwerkweise verzimmerte Fachwerkhaus erhebt sich über einem flachen Werksteinsockel und zeigt in den beiden bündig abgezimmerten Geschossen einfaches konstruktives Fachwerk aus geraden, gering dimensionierten Hölzern. nach 1571 79245
 

Somplar

Bild Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit Objekt-Nr.

Evangelische Pfarrkirche Somplar, Am Homberg 3
Lage
Flur: 2, Flurstück: 162
Kleine evangelische Dorfkirche größtenteils aus Grauwacke bestehend und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges errichtet. Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen. 1950–1952 79247
 
Fachwerkhaus Somplar, Dorfstraße 10
Lage
Flur: 2, Flurstück: 170
Großvolumiges, ehemals als Einhaus genutztes, im hinteren Bereich der Parzelle traufständig zur Straße orientiertes, dreigeschossiges Fachwerkhaus. Das Erdgeschoss mit der jüngeren mittigen Erschließung ist aus Werkstein gemauert. Darüber erheben sich zwei stockwerkweise verzimmerte Fachwerkgeschosse mit Dreiviertelstreben an Bund- und Eckständern im Erdgeschoss und Mannfiguren im Obergeschoss. Das Obergeschoss wurde über einer breiten Gebälkzone mit genuteten Balkenköpfen und gerundeten Füllhölzern mit leichter Überkragung aufgerichtet. Die Eckständer sind darüber hinaus mit Taustäben beschnitzt. An der Schwelle des Obergeschosses befinden sich folgende Inschriften: „Gott bewahre diese Scheure vor Donnerschlag und Feure Gott geb uns zu der Ernde seggen das wir können lehwen – Gerhart Klein und Marilis seine Frau haben Gott vertraut und dieses Hauß erbautt – Im Jahr Anno 1808 den 1 Jann – der Zimmermeister ist gewesen Johann Daniel Brand von Neinkirchen“. Das freistehende, leicht erhöht am Hang des Homberges errichtete Gebäude bildet den optischen Abschluss des Dorfes nach Südosten. 1808 79249
 
Giebelständige Wohnhaus Somplar, Dorfstraße 6
Lage
Flur: 2, Flurstück: 172/2
Am südlichen Dorfeingang der U-förmig den Ort umschließenden Dorfstraße erhebt sich das hohe, giebelständige Wohnhaus einer rückwärtig durch eine jüngere Scheune abgeschlossenen Hofanlage. Das den Eingang des Dorfes markierende Fachwerkeinhaus erhebt sich über einem fast geschosshohen, ehemals den Stall beherbergenden Bruchsteinsockel. Im hinteren Wirtschaftsteil des Hauses ist das Fachwerk bis auf den Boden herabgeführt. Das Erdgeschoss des Wohnteils ist in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts massiv ersetzt worden. Über einer breiten Gebälkzone mit genuteten Balkenköpfen und gerundeten Füllhölzern wurde mit leichtem Überstand ein Fachwerkgeschoss aufgerichtet, das weit gespreizte Mannfiguren an Eck- und Bundständern zeigt. Die Eckständer sind zudem mit Rundstäben und Weinranken beschnitzt. In der Obergeschossschwelle des an der Giebelseite verschieferten Hauses befinden sich mehrere Inschriften: „Emanuel Paulus und Susanne seine Frau haben auf Gott vertraut und Anno 1750 dieses Haus erbaut – J...hr Christ 50... – wir wissen aber so unser irdisch Haus durch Feuer zerbrochen wird, dass wir einziehen in ein Hauß von Gott erbauet, ein Hauß nicht mit Henden gemacht dass ist im Himmel – Gott wolle dieses Haus beschütten und alle die gehn aus und ein – soli deo gloria“. 1750 79248
 

Fachwerkwohnhaus Somplar, Wallstraße 4
Lage
Flur: 2, Flurstück: 109/2
Fachwerkwohnhaus aus dem 18. Jahrhundert, Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen. Vor 1800 79250
 
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Literatur

  • Roland Pieper, Antje Press, Reinhold Schneider: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen, Landkreis Waldeck Frankenberg II. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Theiss, Darmstadt 2015, ISBN 978-3-8062-3054-3.
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