Liste der Denkmäler in Coburg/Bertelsdorf

Der Coburger Stadtteil Bertelsdorf setzt sich aus den Ortsteilen Bertelsdorf und Glend zusammen.

Coburg Stadtteil Bertelsdorf
Liste der Denkmäler in Coburg:

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Bertelsdorf

Bertelsdorf

50° 17′ 9″ N, 10° 57′ 54,8″ O

Straße/Name Beschreibung Foto
Christenstraße
Kriegerdenkmal
Das Kriegerdenkmal befindet sich in Bertelsdorf in einer kleinen Grünanlage am Hang über der Christenstraße. Der Entwurf stammt von Otto Poertzel; das Denkmal wurde von Maurermeister Römhild ausgeführt und ist der Inschrift zufolge 1921 entstanden. Auf einem stumpfen, gedrungenen Obelisken sind zu drei Seiten rundbogige Inschrifttafeln für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges angebracht, die jeweils von einem Kranz bekrönt sind; auf der Vorderseite ist eine Gedenktafel mit einem abgebildeten Stahlhelm angebracht. Der Obelisk besteht aus bossierten Sandsteinquadern.
Esbacher Straße 2
Rittergut Bertelsdorf,
auch Rittergut Ehrlicher
Das ehemalige Rittergut in Bertelsdorf wurde 1800 von der Familie Ehrlicher neu erbaut. Vom mit einer Vielzahl von Nebengebäuden ausgestatteten Rittergut steht heute nur noch der zweigeschossige Walmdachbau. Das Gebäude besitzt im Obergeschoss, das in Fachwerk ausgeführt ist, elf zu fünf Fensterachsen. Es ist teilverschiefert. Das hohe Walmdach wurde nicht zu Wohnzwecken genutzt. Bis 1898 wurde in diesem Rittergut die Rittergutsbrauerei Ehrlicher betrieben. 1898 verkaufte die Familie Ehrlicher das Gut, worauf es in den Jahren bis 1906 mehrmals den Besitzer wechselte und herunterkam.

Unter d​en verlorengegangenen Nebengebäuden befanden s​ich das Vogtei-Gerichtsgebäude, früher Sitz d​es Patrimonialgerichts, m​it reicher Ausstattung w​ie einer Stuckdecke i​m Gerichtssaal, weiter d​as Brauhaus, d​as 1961 abgerissen wurde, ferner e​in Scheunengebäude z​ur Carl-Kaeser-Straße hin, d​as nach 1977 zugunsten e​iner Straßenerweiterung abgebrochen wurde. Auch e​ine im südöstlichen Teil d​es Gutes gelegene Fachwerkscheune m​it Satteldach u​nd überkuppeltem Dachreiter existiert h​eute nicht mehr. Das Rittergut besaß a​uch eine Mühle (Unterer Mühlenweg 2 u​nd 2a) u​nd mehrere Felsenkeller a​m Oberen Mühlenweg.

Esbacher Straße 5 Dieser zweigeschossige Satteldachbau ist ein im 18. oder 19. Jahrhundert entstandenes Bauernhaus; es ist Teil eines Dreiseithofes an der Einmündung des Unteren Mühlenweges. Das Haus besitzt 6 zu 3 Fensterachsen und entspricht damit dem typischen mittelgroßen Bauernhaus im Coburger Umland.
Esbacher Straße 6 Dieses um 1850 entstandene Fachwerkhaus liegt hinter dem Haus Esbacher Straße 4 zurückgesetzt. Das Wohnhaus ist ein verschieferter, zweigeschossiger Fachwerkbau, der auf einem Sandsteinquadersockel errichtet wurde. Die Verschieferung erfolgte mit gotisierendem Schablonendekor; die Bändergliederung lässt teilweise die Fachwerkstruktur darunter erkennen. Das Gebäude besitzt 6 zu 3 Fensterachsen.
Esbacher Straße 9 Dieses Fachwerkhaus mit Satteldach wurde 1752 bezogen; den Hinweis auf dieses Jahr gibt eine Inschrifttafel im Sockel. Es bildete im 18. Jahrhundert das einzige links der Lauter liegende Gehöft in Bertelsdorf. Das Haus steht im Bereich des Unterwassers des nahegelegenen Mühlenwehrs; als Schutz vor Hochwasser ist es auf einem hohen massiven Sockel errichtet. An der hofseitigen Giebelwand ist im Obergeschoss eine mit einem Pultdach versehene Giebellaube auf Kragbalken angebaut. Das ehemalige Wohnstallhaus wurde nach dem Ersten Weltkrieg zu einem vollwertigen Wohnhaus ausgebaut. Die kleinteilige Verschindelung des nordwestlichen Obergeschosses geht auf diese Zeit zurück. Im Zuge einer Sanierung 1984 bis 1985 gingen einige Ausstattungsmerkmale wie Fenster, Türen und Holztreppe verloren. Zwei Kleinscheunen gehören zum Ensemble. Das Gebäude wird heute als Mehrfamilienwohnhaus genutzt.
Mühlenwehr an der Lauter Das Mühlenwehr ist aus Sandsteinquadern 1853 errichtet worden. Es steht an der nordöstlichen Ecke der Wertwiese, die von den beiden Armen des Lauterbaches umschlossen wird. Die Göpelwerke, die zum Emporziehen des Wehrtores an Ketten dienen, ruhen auf Pfosten.
Oberer Mühlenweg
Keller
Der aus Sandsteinquadern erbaute Keller hat als Zugang eine rundbogige Doppeltür in einer Stützwand, an der die Jahreszahl 1818 angebracht ist. Sie befindet sich auf der linken Seite an der Zufahrt zum Haus Oberer Mühlenweg 5.
Oberer Mühlenweg 5
Auf dem früher im Besitz des Klosters Mönchröden befindlichen Vierseithof wurde hier um 1800 der zweigeschossige Walmdachbau errichtet. Das Obergeschoss ist in Fachwerk ausgeführt, das heute verputzt ist. Die den Innenhof umschließenden Nebengebäude mit Ställen und Scheune sind um 1900 entstanden.
Unterer Mühlenweg 2
Mühle
Die Mühle ist über ihre urkundliche Erwähnung bis ins 15. Jahrhundert zurück nachweisbar. Bodenfunden zufolge dürfte sie jedoch bereits im 13. bis 14. Jahrhundert entstanden sein. Das Hauptgebäude ist ein dreigeschossiger Walmdachbau aus Sandsteinquadern und Fachwerk, der im 18. bis 19. Jahrhundert entstanden ist. Daneben gehören noch Nebengebäude und ein Familiengrab der Familie Ehrlicher zum Ensemble.

Der Müller Andreas Ehrlicher erweiterte d​ie bis d​ahin bestehende Getreidemühle 1865 u​m eine Ölmühle zwischen d​em Mühlenhaus u​nd einer großen Scheune jenseits d​es Mühlgrabens; 1887 w​urde neben d​ie Ölmühle n​och eine Märbelmühle gesetzt. Für d​en Mühlenbesitzer Edmund Heubach w​urde 1899 v​om Zimmermeister A. Eichhorn e​ine Göpelhalle a​n die Scheune angebaut. Nach d​em Ersten Weltkrieg w​urde der Betrieb beider Mühlen eingestellt. 1933 w​urde in Heubachs Auftrag d​er südliche Teil d​er Mühle aufgestockt u​nd das morsche Mansardwalmdach d​urch ein Walmdach ersetzt. Bei e​iner Umbaumaßnahme 1937 entstand e​in symmetrisches Satteldach m​it Gauben.

Die Mühle erhielt 1950 e​ine Francisturbine z​ur Stromerzeugung, 1985 e​in Zuppinger-Wasserrad. Zugunsten d​er Errichtung d​es Wohnhauses Oberer Mühlenweg 4 wurden 1973 d​er Heustadel i​m Hof s​owie ein weiterer Stadel abgerissen.

Die Familie Ehrlicher, d​ie das Rittergut u​nd die Mühlen i​n Bertelsdorf besaß, h​atte mindestens b​is 1867 i​hr Erbbegräbnis i​n Neuses. Seit d​em Ende d​es 19. Jahrhunderts benutzte s​ie die Grablege a​n der Mühle, d​ie heute n​och als Familiengruft Ehrlicher-Kost-Herold-Heubach, v​on einer kleinen Grünanlage umgeben, h​ier befindlich ist. Neben e​iner ornamentierten Gruftplatte befindet s​ich hier e​ine steinerne Sitzbank m​it Steintisch, d​ie um 1900 entstanden ist.

Glend

50° 17′ 34,3″ N, 10° 56′ 58,5″ O

Straße/Name Beschreibung Foto
Sulzdorfer Straße 6 Dieses zweigeschossige Bauernhaus in Glend bildet zusammen mit dem benachbarten Haus Nr. 8 ein Kleinensemble (Dreiseithof). Es wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als Wohnstallhaus errichtet. Das Haus steht auf einem Sockel, der zumindest auf der Hofseite aus offenen Sandsteinquadern errichtet ist; auf der Straßenseite ist er aus Ziegeln gebaut oder zumindest mit Ziegeln verkleidet. Der zweigeschossige Fachwerkbau ist vollständig verschiefert und besitzt ein Satteldach. Zur Straße hin besitzt jedes der beiden Geschosse drei Fenster; auf der Langseite ist eine von Holzpfosten getragene Laube und ein holzverkleideter Balkon angebracht. Zum seitlichen Eingang führt eine zehnstufige Treppe hoch. Etwas zurückgesetzt hinter dem Haus befindet sich ein Stadel mit Aufzugsgaube, der vermutlich nach dem Ersten Weltkrieg errichtet wurde.
Sulzdorfer Straße 8 Dieses Bauernhaus in Glend stammt aus der Zeit um 1800. Es ist ein langgestrecktes Walmdachhaus mit einem Fachwerkobergeschoss, das verschiefert ist. An der östlichen Schmalseite befindet sich eine hölzerne Hausgaube.
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