Liste der Bischöfe von Ratzeburg

Bischöfe

Die folgenden Personen w​aren Bischöfe d​es Bistums Ratzeburg:

Name und Lebensdaten Amtszeit Besonderheiten und Anmerkungen Abbildung
Aristo um 1051 Die Klosterkirche des im Jahr 1044 eingerichteten Benediktinerklosters St. Georg auf dem Berge in Ratzeburg wurde 1066 im Wendenaufstand im Zusammenhang mit der Steinigung des Abtes und Märtyrers Ansverus und seiner 18 Klosterbrüder zerstört.
Evermod
(um 1100–1178)
1154–1178 Heinrich der Löwe ernannte Evermod aufgrund seines erstrittenen Investiturrechts 1154 zum ersten Bischof seines neuen Bistums Ratzeburg.
Sedisvakanz 1178–1180
Isfried
(† 1204)
1180–1204 Zuvor ab 1159 Propst des Klosters Jerichow. Einigte sich 1194 im Isfriedschen Teilungsvertrag mit dem Domkapitel über die Aufteilung der Stiftsländereien.
Philipp
(† 1215)
1204–1215
Heinrich I. 1215–1228
Lambert II. von Barmstede 1228 Er starb schon nach einem halben Jahr nach der päpstlichen Ernennung (6. November 1228). Er wurde nicht satzungsgemaß vom Domkapitel gewählt. Seine Grabplatte befindet sich im Ratzeburger Dom. Besonderheit: Inschrift „lambertus quintus epus“ und sein Bischofsstab steht umgekehrt.
Gottschalk 1229–1235[1] In seiner Amtszeit entstand das Ratzeburger Zehntregister.
Petrus 1236
Ludolf I.
(† 1250)
1236–1250
Friedrich 1250–1257
Ulrich von Blücher
(† 16. Januar 1284)
1257–1284 Grabplatte im Nordteil des Querschiffs des Ratzeburger Doms
Konrad 1284–1291
Hermann von Blücher
(† 8. Februar 1309)
1291–1309 Grabplatte im Ratzeburger Dom nicht mehr nachweisbar aber beschrieben.
Markward von Jesowe
(† 4. April 1335)
1309–1335 Sein Siegel auf Tafel 35 der Mecklenburgischen Siegel aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Mecklenburgisches Urkundenbuch Bd. 10. Grabplatte in der Turmhalle des Ratzeburger Doms.
Volrad von dem Dorne
(† 23. Oktober 1355)
1335–1355 Sein Siegel auf Tafel 35 der Mecklenburgischen Siegel aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Mecklenburgisches Urkundenbuch Bd. 10. Grabplatte im Ratzeburger Dom an der Nordwand.
Otto von Gronow
(† 13. November 1356)
1355–1356 Sein Siegel als Domherr und Pfarrer in Ratzeburg (1335) auf Tafel 36 der Mecklenburgischen Siegel aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Mecklenburgisches Urkundenbuch Bd. 10. Grabplatte als „zerschlagen für die hohen Treppen am Chor“ dokumentiert.
Wipert von Blücher
(† 15. September 1367)
1356–1367 Grabstein im Nordteil des Querschiffs des Ratzeburger Doms.
Heinrich II. von Wittorf
(† 15. November 1388)
1367–1388 Grabplatte an der Südwand des Ratzeburger Doms, ursprünglich in der südlichen Seitenkapelle neben dem Lauenburger Chor (1880 abgerissen).
Gerhard Holtorp
(† 20. Juli 1395)
1388–1395 Grabplatte an der Südwand neben dem Eingang.
Detlef von Berkentin
(† 14. Januar 1419)
1395–1419 Grabplatte (diagonal zerbrochen) an der Westwand neben dem Eingang.
Johannes I. von Trempe
(† 18. Oktober 1431)
1419–1431 Grabplatte im Ratzeburger Dom im Westen der Nordwand.
Pardam von dem Knesebeck
(† 6. Oktober 1440)
1431–1440 Grabplatte an der Nordwand der Kapelle im Südosten des Ratzeburger Doms.
Johannes II. Prohl
(† 17. März 1454)
1440–1454 Grabplatte im Nordteil des Querschiffs des Ratzeburger Doms an der Ostseite.
Johann III. von Preen 1454–1461 Grabplatte im Ratzeburger Dom als Fragment dokumentiert, aber nicht mehr nachweisbar.
Ludolf II. aus Ratzeburg
(† 2. Januar 1466)
1461–1466 Auch Ludolf Roseborch, Grabplatte an der Südwand des Ratzeburger Doms.
Johannes IV. Stalkoper
(† 21. Januar 1479)
1466–1479 Grabplatte im Ratzeburger Dom im Westen der Südwand.
Johannes V. von Berkentin 1479–1511 Erwerb der Bischofsherberge in Lübeck (1491). Grabstein als fehlend dokumentiert; eventuell zu Chorstufen verarbeitet.
Heinrich III. Bergmeier 1511–1524
Georg von Blumenthal 1524–1550
Christoph I. von der Schulenburg 1550–1554 1554 Einführung der Reformation im Bistum.

Administratoren des Bistums Ratzeburg (1554–1648)

Liste d​er evangelischen Administratoren d​es Bistums zwischen Reformation u​nd Säkularisation.

Name und Lebensdaten Amtszeit Besonderheiten und Anmerkungen Abbildung
Christoph II., Herzog zu Mecklenburg 1554–1592 Grabmal im Schweriner Dom.
Karl, Herzog zu Mecklenburg 1592–1610
August, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg 1610–1636
Gustav Adolf, Herzog zu Mecklenburg 1636–1648

Das Hochstift Ratzeburg m​it dem Domhof Ratzeburg gelangte 1648 a​ls säkularisiertes Fürstentum Ratzeburg a​n das Herzogtum Mecklenburg.

Literatur

  • Gottlieb Matthias Carl Masch: Geschichte des Bistums Ratzeburg. F. Aschenfeldt, Lübeck 1835, 780 Seiten, (Digitalisat).
  • Mecklenburgisches Urkundenbuch, Band X (1877): Nr. 6603–7399 (1346–1350), Nachträge zu I-X, Siegel (Tafel 35–70) Online bei Google Buchsuche
  • Georg Krüger (Bearb.): Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Freistaats Mecklenburg-Strelitz. Band II: Das Land Ratzeburg. Neubrandenburg 1934; Nachdruck Stock & Stein, Schwerin 1994, ISBN 3-910179-28-2.
  • Klaus Krüger: Corpus der mittelalterlichen Grabdenkmäler in Lübeck, Schleswig, Holstein und Lauenburg 1100–1600, Jan Thorbeke Verlag, Stuttgart 1999, S. 1056–1078 ISBN 3-7995-5940-X
Commons: Bishops of the Bishopric of Ratzeburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nach Masch, Geschichte des Bistums..., mit dort zur Amtszeit Gottschalks genannten guten Gründen, verstarb Gottschalk bereits 1233.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.