Liste der Baudenkmäler in Thierstein (Fichtelgebirge)

Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler in dem oberfränkischen Markt Thierstein zusammengestellt. Diese Tabelle ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde. [Anm. 1] Diese Liste gibt den Fortschreibungsstand vom 5. September 2014 wieder und enthält 35 Baudenkmäler.

Wappen von Thierstein

Ensembles

Ensemble Marktplatz

Das Ensemble (Lage) umfasst d​en Burgberg u​nd die südöstlich gelegene, platzartig erweiterte Hauptstraße d​es Ortes, d​en Marktplatz. Die Burg w​urde 1343 m​it der Verleihung d​es Lehens a​n Albrecht Nothaft v​on Wildstein erstmals urkundlich erwähnt. Sie bildete e​in Zentrum d​er regionalen Kolonisation. Der Ort unterhalb d​er Burg w​urde 1399 a​ls Markt bezeichnet. 1415 gelangte d​ie Herrschaft a​n die Burggrafen v​on Nürnberg. Thierstein bildete innerhalb d​es „Sechs-Ämter-Landes“ d​er Markgrafschaft Bayreuth e​inen Amtssitz u​nd kam 1791 z​um Königreich Preußen u​nd 1810 z​um Königreich Bayern. Nach d​em Ortsbrand 1725 b​lieb die Burg Ruine. Weitere Brände zerstörten 1846 d​ie südöstliche Seite d​es Marktes u​nd 1866 d​ie nordwestliche Bebauung. Durch Kampfhandlungen Ende April 1945 wurden d​ie Kirche u​nd 15 Wohngebäude teilweise schwer beschädigt. Der nordwestlich gelegene Burgberg m​it Burgruine u​nd Bergfried beherrscht d​ie bauliche Gesamtsituation. Im Nordosten bildet d​ie an d​er Hauptstraße stehende Pfarrkirche m​it ihrem Kuppelturm d​ie räumliche Dominante. Die Umbauung d​es Platzes besteht a​us schmucklosen, zweigeschossigen Traufseithäusern v​or allem a​us der Zeit d​es Wiederaufbaus n​ach dem Marktbrand 1846, a​m Haus An d​er Kirche 1 s​ind noch spätbarocke Formen erhalten. Die Traufseithäuser weisen vielfach Fensterrahmungen a​us Granit s​owie stichbogige Tordurchfahrten auf. An d​en meisten Häusern h​aben sich d​ie Schieferdächer m​it den kleinen stehenden Gauben erhalten. Einige Wohnhäuser, d​as auf d​em Marktplatz stehende Rathaus s​owie der a​ls Kopfbau besonders wichtige Gasthof-Komplex Nr. 18 wurden d​urch Modernisierung s​tark verändert. Aktennummer: E-4-79-159-1.

Baudenkmäler nach Ortsteilen

Thierstein

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
An der Kirche
()
Vergleiche Ensemble Marktplatz D-4-79-159-1
An der Kirche 1
(Standort)
Wohnhaus Zweigeschossiger Traufseitbau, auf der freien Seite mit Halbwalm, geohrte und ornamentierte Tür- und Fensterrahmungen, bezeichnet „1820“ D-4-79-159-2 BW
An der Kirche 4
(Standort)
Wohnstallhaus Zweigeschossiger Walmdachbau, massiv und verputzt, bezeichnet „1846“ D-4-79-159-3 BW
An der Kirche 7
(Standort)
Evangelisch-lutherische Pfarrkirche Mit Streben besetzter, spätgotischer Saalbau mit späteren Veränderungen, Chor mit 5/8-Schluss, der Turm 1762, welsche Haube nach 1945 erneuert, Sakristeianbau, mit Ausstattung D-4-79-159-5
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An der Kirche 8
(Standort)
Evangelisch-lutherisches Pfarrhaus Zweigeschossiger Walmdachbau, Sockel, Fensterrahmungen, Fensterbank- und Traufgesims aus Granit, 1837 D-4-79-159-6
Nähe Burgstraße
(Standort)
Burgruine 1343 erstmalige Nennung der Burg, Lage auf einem Basalthügel, den heute der Markt Thierstein umschließt, erhaltener Bestand: Spuren der Zwingermauer, Teile der Umfassungsmauern der Hauptburg, runder Bergfried im inneren Burghof, vgl. Ensemble Marktplatz D-4-79-159-7
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Hauptstraße 2
(Standort)
Wohnstallhaus Zweigeschossiger Walmdachbau, massiv und verputzt, in der geohrten Türrahmung bezeichnet „1821“ D-4-79-159-8 BW
Hauptstraße 6
(Standort)
Wohnstallhaus Zweigeschossiger, giebelständiger Bau mit Halbwalmdach auf der freien Seite, verputzt, in der geohrten Türrahmung bezeichnet „1828“ D-4-79-159-9 BW
Marktplatz 8
(Standort)
Kleinhaus Erdgeschossiger, traufseitiger Halbwalmdachbau, verputzt, einfache Türrahmung, bezeichnet „1845“ D-4-79-159-10 BW
Marktplatz 15
(Standort)
Wohnhaus Zweigeschossiger Traufseitbau, massiv und verputzt, stichbogiger Torbogen und Fensterrahmungen aus Granit, geschnitzte Torflügel, um 1850, Dachflächen durch Umbauten gestört D-4-79-159-11 BW
Selber Straße 10
(Standort)
Geohrte Granit-Türrahmung Frühes 19. Jahrhundert D-4-79-159-12 BW
Thiersheimer Straße 2
(Standort)
Ehemaliges Försterhaus Schlichter, zweigeschossiger Satteldachbau mit Querflügel, verputzt, Portal bezeichnet „1774“, Hofmauer mit flachbogiger Durchfahrt und seitlicher Fußgängeröffnung, 18. Jahrhundert D-4-79-159-13 BW
Waldweg 1
(Standort)
Wohnhaus Zweigeschossiger Satteldachbau mit geohrter Türrahmung, frühes 19. Jahrhundert, modern verkleidet D-4-79-159-14 BW

Birkenbühl

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Birkenbühl 3, Birkenbühl 3 a, In Birkenbühl
(Standort)
Ehemaliger Edelsitz Wohnhaus, zweigeschossiger Walmdachbau mit geohrten und profilierten Tür- und Fensterrahmungen, um 1750, Stadel, massiver Satteldachbau, Halbwalmgiebel in Gitterfachwerk, Blechdeckung, zweite Hälfte 18. Jahrhundert D-4-79-159-15 BW

Hendelhammer

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Eger, In Hendelhammer, Von Thierstein über Hendelhammer nach Selb
(Standort)
Dreibogenbrücke Mit Brückenstein, 1763 D-4-79-159-19
Hendelhammer 3
(Standort)
Wohnhaus Zweigeschossiger Bau über T-förmigem Grundriss mit Halbwalm bzw. Krüppelwalm, Giebel in Fachwerk, um 1910 auf älterem Kern D-4-79-159-16 BW
Hendelhammer 5
(Standort)
Wohnstallhaus Zweigeschossiger Bau mit Halbwalmdach auf der freien Seite, massiv und verputzt, bezeichnet „1769“ D-4-79-159-17 BW
Hendelhammer 6
(Standort)
Wohnstallhaus Zweigeschossiger Halbwalmdachbau mit Schieferdeckung, 1855, teilweise modern verkleidet D-4-79-159-18 BW

Kaiserhammer

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
An der Eger 4
(Standort)
Wohn- und Geschäftshaus Zweigeschossiger Mansardhalbwalmdachbau mit geputzter, versetzter Eckquaderung und Ziergiebel, Neurenaissance und Jugendstil, bezeichnet „1910“ D-4-79-159-31 BW
Mühlgraben 2, Mühlgraben 4, Mühlgraben 6, Mühlgraben 8 a
(Standort)
Wohnhaus, Teil des ehemaligen Hammers Dreigeschossiger Massivbau mit Frackdach, Querflügel und Halb- bzw. Krüppelwalm auf den freien Seiten, im Kern wohl 17. Jahrhundert, Stallungen, zweigeschossiger Satteldachbau, Fensterrahmungen im Erdgeschoss aus Ziegeln, 17./18. Jahrhundert, zusammengezogen mit Mühlgraben 10, Stallungen, Einfriedung D-4-79-159-20 BW
Mühlgraben 8
(Standort)
Wohnstallstadel Zweigeschossiger Satteldachbau, Stallteil Holzkonstruktion, im Wesentlichen wohl 18. Jahrhundert, mehrfach verändert (bezeichnet „1882“ und „1948“), mit Nr. 2, 4, 6, 8a zusammengezogen, hölzernes Taubenhaus, 19. Jahrhundert D-4-79-159-21 BW
Mühlgraben 10
(Standort)
Wirtschaftsgebäude Zweigeschossiger, massiver Satteldachbau, 17./18. Jahrhundert, zusammengezogen mit Stallungen, zugehörig zu Mühlgraben 2, 4, 6 D-4-79-159-32 BW
Schloßstraße 3
(Standort)
Gasthaus Egertal Zweigeschossiger Bau mit abgewalmtem Dach, verputzt, bezeichnet „1856“, im Kern älter D-4-79-159-22 BW
Schloßstraße 7
(Standort)
Wohnhaus, Küchenflügel des ehemaligen markgräflichen Jagdschlosses Zweigeschossiger Walmdachbau, massiv und verputzt, geohrte Tür- und Fensterrahmungen aus Betonwerkstein, im Kern barock, zweite Hälfte 18. Jahrhundert, neubarock erneuert 1913–15 (Tür bezeichnet „1912“) D-4-79-159-23 BW
Schulweg 2
(Standort)
Tanzsaalbau Massiver, zweigeschossiger Satteldachbau mit Lisenengliederung und Dachreiter, 1926 D-4-79-159-30 BW

Schlößlein

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Schlößlein 1
(Standort)
Bauernhof Wohnhaus, rechte Hälfte eines zweigeschossigen, längsgeteilten Halbwalmdachbaus mit Querflügel, 1601/02, bezeichnet „1807“, Nebengebäude, zweigeschossiger, verschalter Satteldachbau mit Seitenanbau D-4-79-159-26 BW
Schlößlein 2
(Standort)
Bauernhof Wohnhaus, linke Hälfte eines zweigeschossigen, längsgeteilten Halbwalmdachbaus mit Querflügel, 1601/02, bezeichnet „1807“, Nebengebäude, zweigeschossiger, verschalter Satteldachbau mit Seitenanbau, Brunnentrog, Granit, bezeichnet „1859“ D-4-79-159-27 BW

Schwarzenhammer

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Am Steinbruch 1
(Standort)
Fabrikantenvilla der ehemaligen Porzellanfabrik Zweigeschossiges Walmdachhaus auf L-förmigem Grundriss, Sockelgeschoss und Eckpilaster aus Granit, in kleiner Parkanlage mit Treppenanlagen, Pavillon, Teich, Kellerhaus und Pumpstation, im Heimatstil 1922 von Karl Kummer D-4-79-159-28 BW
Bahnlinie Wunsiedel-Holenbrunn – Selb Stadt, Mühlgraben
(Standort)
Trogbrücke der ehemaligen Nebenbahnlinie Selb – Holenbrunn Betonkonstruktion mit Stahlaufleger und Sandsteinquaderverblendung, 1914 D-4-79-159-33 BW
Brückenradweg Bayern – Böhmen
(Standort)
Bogenbrücke der ehemaligen Nebenbahnlinie Selb – Holenbrunn Betonkonstruktion mit Sandsteinquaderverblendung, 1914 D-4-79-159-36
Brückenradweg Bayern – Böhmen
(Standort)
Trogbrücke der ehemaligen Nebenbahnlinie Selb – Holenbrunn Betonkonstruktion mit Stahlaufleger und Sandsteinquaderverblendung, 1914 D-4-79-159-35 BW
Brückenradweg Bayern – Böhmen, Eger
(Standort)
Dreibogenbrücke der ehemaligen Nebenbahnlinie Selb – Holenbrunn Betonkonstruktion mit Sandsteinquaderverblendung, 1914 D-4-79-159-34 BW
In Schwarzenhammer
(Standort)
Waschhaus der ehemaligen Porzellanfabrik Schumann & Schreider Erdgeschossiger Walmdachbau mit kanellierten Eckpilastern, Heimatstil, um 1920/25 D-4-79-159-29 BW
Wäschteich 5
(Standort)
Wohnstallhaus Zweigeschossiger Halbwalmdachbau, massiv und verputzt, Tür- und Fensterrahmungen aus Granit, bezeichnet „1818“ D-4-79-159-25 BW

Wäschteich

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Wäschteich 5
()
Wohnstallhaus Mit Halbwalmdach, bezeichnet „1818“, Tür- und Fensterrahmungen aus Granit D-4-79-159-25

Ehemalige Baudenkmäler nach Ortsteilen

Pfannenstiel

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
() Meilenstein 19. Jahrhundert D-4-79-159-24

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmäler sein, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.

Literatur

  • Denis André Chevalley: Oberfranken. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band IV). Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52395-3.
Commons: Baudenkmäler in Thierstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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