Liselotte Jünger
Liselotte Jünger, geborene Bäuerle (* 20. Mai 1917 in Heilbronn; † 31. August 2010 in Überlingen), war eine deutsche Germanistin, Historikerin und Lektorin.
Leben
Liselotte Bäuerle studierte zunächst in Darmstadt auf Lehramt, dann seit 1938 die Fächer Geschichte, Deutsch und Archäologie an den Universitäten Berlin und Gießen. 1943 promovierte sie mit einer Dissertation über den Mundartdichter Sebastian Sailer. 1940 heiratete sie Wolf Lohrer, der 1941 an der Ostfront fiel. Im Jahr 1943 trat Bäuerle als Archivarin in die Cotta’sche Verlagsbuchhandlung ein, deren Archiv den Grundstock bildete für das 1955 begründete Deutsche Literaturarchiv in Marbach. Dort war sie von 1952 bis 1962 tätig, unter dessen Dach baute sie über die von der Stuttgarter Zeitung gestifteten Cotta'sche Handschriftensammlung das Cotta-Archiv auf. Zudem verfasste sie eine Verlagsgeschichte und ein Bestandsarchiv.
Nach ihrer Heirat mit dem Schriftsteller Ernst Jünger im Jahr 1962 widmete sie sich als Lektorin dem Werk ihres Mannes.[1] In seinem autobiografischen Werk bezeichnet Jünger sie gewöhnlich mit ihrem Kosenamen als „das Stierlein“.[2]
Schriften (Auswahl)
- Sebastian Sailers Komödien, Gießen: Schmitz 1943.
- Cotta: Geschichte eines Verlags. 1659–1959, Stuttgart: Cotta 1959.
- Hölderlin-Ausgabe und Hölderlin-Archiv. Entstehung und Geschichte. In: Ewald Lissberger (Hg.): In libro humanitas. Festschrift für Wilhelm Hoffmann zum 60. Geburtstag, 21. April 1961, Stuttgart: Klett 1962, S. 289–314.
Literatur
- Heimo Schwilk, Auf dem Planeten nur beurlaubt. Zwölf Jahre nach Ernst Jünger starb seine zweite Ehefrau Liselotte. In: Die Welt, 6. September 2010.
Einzelnachweise
- FAZ vom 3. September 2010, Seite 33: Stierlein
- Von Lutz Hagestedt: Das Stierlein - Zum Tode von Liselotte Jünger : literaturkritik.de. In: literaturkritik.de.