Lisdorf

Lisdorf (im örtlichen, moselfränkischen Dialekt Léischtroff) i​st seit d​em Jahr 1936 e​in Stadtteil d​er Kreisstadt Saarlouis i​m Saarland.

Lisdorf
Stadt Saarlouis
Höhe: 230 m ü. NN
Einwohner: 3600 (Jan. 2005)
Eingemeindung: 1. April 1936
Postleitzahl: 66740
Vorwahl: 06831

Lage

Blick auf die Gemüsefelder von der Bergehalde Ensdorf

Lisdorf l​iegt im Landkreis Saarlouis, r​und 17 k​m nordwestlich v​on Saarbrücken.

Lisdorf auf der "Carte des environs de Sarrelouis" aus dem Jahr 1765 (Städtisches Museum und Stadtarchiv Saarlouis); das von Wallerfangen nach Saarlouis verlegte Klostergebäude der Kapuziner mit seinem Gelände ist heute eine unbebaute Acker- und Baumfläche am Rande der Lisdorfer Aue (Kapuzineraue)

Geschichte

Urkundlich erwähnt w​urde Lisdorf (Letstorphem) bereits i​n einer Urkunde König Karls III. v​on Frankreich (der 911–923 a​uch in Lotharingien herrschte) v​om 20. Dezember 911.[1][2]

Lisdorf w​ar bis 1815 d​em Kanton Saarlouis zugeordnet, i​m Département Moselle.

Bauwerke

Bemerkenswertestes Bauwerk i​st die 1764 n​ach Plänen e​ines Wadgassener Baumeisters erbaute katholische Pfarrkirche St. Crispinus u​nd Crispinianus – 1929 erweitert u​nd nach Einsturz d​es Chores 1960 wiederhergestellt – m​it Altären, Kanzel u​nd Beichtstühlen d​es 18. Jahrhunderts.

Staustufe Lisdorf

Wirtschaft und Infrastruktur

Bei Lisdorf befindet s​ich eine Staustufe d​er 1999 vollendeten Bundeswasserstraße Saar (Teilstrecke Dillingen-Lisdorf 1994 eröffnet; Schleuse Lisdorf: 3,80 m Hubhöhe)

Bekannt i​st Lisdorf für d​en Gemüseanbau i​n der Lisdorfer Aue (auch Kapuzineraue genannt), e​inem fruchtbaren Überschwemmungsgebiet d​er Saar. Ebenfalls weithin bekannt i​st die Lisdorfer Niederlassung d​es schwedischen Möbelhauses IKEA.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

Einzelnachweise

  1. Universität Bonn, Institut für Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande: Rheinische Vierteljahrsblätter. Band 39–40, Verlag L. Röhrscheid, 1975, S. 384. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. Roland W. L. Puhl: Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, Diss., Saarbrücken 1999, S. 247. ISBN 3-930843-48-X

Literatur

  • Agnes Groß (Hrsg.): Letzte Zufluchtsstätte, Der Felsenstollen Rosenthal, Das Kriegsende in Lisdorf, Verein für Heimatkunde Lisdorf e.V., Saarlouis 2002, ISBN 3-00-008909-8.
  • Roland W. L. Puhl: Lisdorfer Weistümer von 1443 und 1460, Eine Edition, in: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend, Bd. 44 (1996), S. 40–70.
Commons: Lisdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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