libvirt
libvirt ist eine Sammlung quelloffener Werkzeuge zur Verwaltung von virtuellen Maschinen auf einem Hostsystem. Diese besteht aus einer Programmierschnittstelle (API), einem Daemon (libvirtd) und einem Kommandozeilenprogramm (virsh). Mit Hilfe von libvirt ist es möglich, Hypervisortechnologien unterschiedlicher Hersteller wie beispielsweise KVM/QEMU, Xen, VMware, VirtualBox oder Hyper-V zu steuern und über eine einheitliche Schnittstelle zu bedienen.[4]
Libvirt | |
---|---|
Basisdaten | |
Entwickler | Red Hat |
Aktuelle Version | 7.0.0[1][2][3] (15. Januar 2021) |
Betriebssystem | GNU/Linux |
Programmiersprache | C |
Kategorie | Programmbibliothek |
Lizenz | GNU Lesser General Public License |
libvirt.org |
Geschichte
Die erste Version von libvirt wurde im Dezember 2005 auf der libvir-list Mailingliste[5] (damals noch unter dem Namen libvir) angekündigt[6]. Diese enthielt bereits eine rudimentär arbeitende Anbindung an Python, funktionierte vorerst allerdings nur mit dem Xen-Hypervisor. Es war jedoch schon geplant, auch andere Virtualisierungstechnologien zu unterstützen.[7] Im Februar 2006 wurde das Projekt von libvir in libvirt umbenannt[8] und im März desselben Jahres folgte die Veröffentlichung der ersten Version für die Anbindung via Perl[9]. Im August 2006 wurde die erstmalige Unterstützung für den QEMU Hypervisor eingeführt[10]. Im November 2007 kam die Ruby-Anbindung hinzu[11], ebenso wurde begonnen daran zu arbeiten libvirt unter Windows in der Cygwin-Umgebung lauffähig zu machen[12]. 2009 wurden Patches eingepflegt, mit denen der VirtualBox Hypervisor angesprochen werden konnte[13] und 2010 wurde die Unterstützung für die Virtualisierung mit VMware hinzugefügt.[14]
Technische Daten
libvirt ist in der Programmiersprache C geschrieben und unterstützt von sich aus auch die Anbindung mittels C++ und Python. Weiters werden ebenso die folgenden zusätzlichen Programmiersprachen offiziell unterstützt[15]:
Unterstützte Hypervisoren
Derzeit können mit libvirt etwa ein Dutzend Virtualisierungstechnologien verwendet werden.[16] Darunter:
Benutzerschnittstelle
Das Kommandozeilenprogramm virsh dient zur Verwaltung von virtuellen Maschinen und ist ein Bestandteil von libvirt. Des Weiteren gibt es unter anderem das GUI-Programm Virtual Machine Manager, welches so wie libvirt von Red Hat mitentwickelt wird. Auch die Webanwendung oVirt (ebenfalls von Red Hat) setzt weitgehend auf libvirt zur Bereitstellung der angebotenen Funktionalität[18].
Einzelnachweise
- libvirt.org. (abgerufen am 2. Februar 2021).
- gitlab.com. 15. Januar 2021 (abgerufen am 2. Februar 2021).
- Release of libvirt-7.0.0. 15. Januar 2021 (englisch, abgerufen am 2. Februar 2021).
- libvirt.org FAQ. Abgerufen am 12. Juni 2014
- RedHat libvir-list Mailingliste. Abgerufen am 15. Juni 2014
- E-Mail von D. Veillard über die Veröffentlichung von libvir. Abgerufen am 15. Juni 2014
- libvirt.org vom 5. März 2006 auf archive.org (Memento vom 5. März 2006 im Internet Archive). Abgerufen am 12. Juni 2014
- Commit-Zusammenfassung im libvirt Repository. Abgerufen am 15. Juni 2014
- Blogeintrag von D. Berrange, 2006 zur Veröffentlichung der Perl-Bindings für libvirt. Abgerufen am 15. Juni 2014
- E-Mail von D. Berrange über die Unterstützung von QEMU. Abgerufen am 15. Juni 2014
- E-Mail von D. Lutterkort über die Ruby-Anbindung für libvirt. Abgerufen am 15. Juni 2014
- E-Mail von R. Jones zur Kompilierung von libvirt unter Cygwin. Abgerufen am 15. Juni 2014
- Commit-Zusammenfassung im libvirt Repository. Abgerufen am 15. Juni 2014
- Commit-Zusammenfassung im libvirt Repository. Abgerufen am 15. Juni 2014
- libvirt.org Bindings. Abgerufen am 12. Juni 2014
- libvirt.org Homepage. Abgerufen am 12. Juni 2014
- libvirt: Bhyve driver. In: libvirt.org. Abgerufen am 20. März 2016.
- Applications using libvirt. Abgerufen am 16. Juni 2014