Lettenreuth
Lettenreuth ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Gemeinde Michelau in Oberfranken im Landkreis Lichtenfels.
Lettenreuth Gemeinde Michelau in Oberfranken | |
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Höhe: | 287 m ü. NHN |
Einwohner: | 472 (31. Aug. 2021)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1977 |
Postleitzahl: | 96247 |
Vorwahl: | 09574 |
Dorflinde |
Geografie
Das Pfarrdorf liegt etwa acht Kilometer nordöstlich von Lichtenfels. Der Ort wird vom Brunnenbach[2][3], früher Nonnenbach genannt, einem rechten Zufluss des Mains, durchflossen. Durch Lettenreuth führen die Staatsstraße 2191 von Weidhausen bei Coburg nach Marktzeuln und die Kreisstraße LIF 5 nach Schwürbitz.
Geschichte
Der erste urkundliche Erwähnung war 1285, als Dietrich von Kunstadt den ganzen Zehnten in „Rvthelin“ an das Kloster Sonnefeld übergab. Allerdings ist die Zuordnung zu Lettenreuth statt zum Nachbarort Oberreuth nicht eindeutig. Die erste sichere Nennung erfolgte 1326 bis 1328 mit dem Eintrag „Rewt bei Zeuln hat acht und ein halbes Lehen“ in das Urbar des Bistums Bamberg.[4] Der Ort Lettenreuth nennt 1290 als das Jahr der Erstnennung.[5]
Im Jahr 1754 gab es in Letten- und Oberreuth 49 Haushalte mit rund 200 Einwohnern. Viele Handwerker insbesondere Korbmacher lebten in dem Ort.[5] Im Jahr 1801 gehörte Lettenreuth, das mit Oberreuth eine Gemeinde bildete, zum Gebiet des Hochstifts Bamberg und grenzte an das Fürstentum Sachsen-Hildburghausen. Der Diözesanherr war der Würzburger Bischof. Der Ort war allen hohen und niederen Gerichtsbarkeiten des Hochstifts unterworfen. Die Herren von Redwitz zu Melanger besaßen den Zehnten. Lettenreuth hatte neben der Kirche ein Gemeindebrauhaus und eine Gemeindeschmiede.[4]
1818 gehörte Lettenreuth zum Obermainkreis, die 322 Einwohner im Jahr 1840 hatte.[6] 1862 folgte die Eingliederung des Dorfes in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Lichtenfels. 1875 zählte Lettenreuth 345 Einwohner und 126 Gebäude.[7] Das Kirchdorf hatte eine eigene katholische Schule und gehörte zum Sprengel der katholischen Pfarrei im drei Kilometer entfernten Graitz. 1900 umfasste die Landgemeinde Lettenreuth eine Fläche von 534,08 Hektar, 467 Einwohner, von denen 457 katholisch und 10 protestantisch waren, sowie 73 Wohngebäude. 396 Personen lebten in Lettenreuth in 63 Wohngebäuden. Der Ort gehörte zum Sprengel der protestantischen Pfarrei Michelau.[8] Eine Stromversorgung bestand ab 1902. Seit 1921 ist Lettenreuth selbständige Pfarrei.[5] 1925 lebten in dem Dorf 492 Personen in 78 Wohngebäuden. Die Protestanten waren nach Schwürbitz eingepfarrt.[9] 1950 hatte der Ort 616 Einwohner und 85 Wohngebäude.[10] Im Jahr 1970 zählte Lettenreuth 612 Einwohner[11] und 1987 564 Einwohner sowie 161 Wohngebäude mit 204 Wohnungen.[12]
Am 1. Januar 1977 wurde Lettenreuth in die Gemeinde Michelau eingegliedert.
Lettenreuth ist inzwischen ein Wohndorf geworden. Die Bevölkerung arbeitet vorwiegend in Industrie und Dienstleistungsgewerbe in den Nachbarorten.
Sehenswürdigkeiten
Am 4. Juli 1753 wurde der Grundstein für die katholische Pfarrkirche St. Laurentius gelegt. Es war der Ersatzbau für eine alte Flurkapelle wohl aus dem 12. Jahrhundert.[13] Die Finanzierung erfolgte durch eine Kapellenstiftung. Die barocke Landkirche entstand nach Plänen des Bamberger Hochstiftsingenieurs Johann Jakob Michael Küchel mit einem Zentralraum. Es ist ein zweiachsiger Sichtsandsteinquaderbau mit einem verschieferten Mansarddach und einem Dachreiter und zählt zu den bemerkenswertesten Landkirchen am Obermain. Die Weihe nahm am 29. September 1759 der Würzburger Weihbischof Daniel von Gebsattel vor.[5]
In der Bayerischen Denkmalliste sind für Lettenreuth elf Baudenkmäler aufgeführt.
Weblinks
Einzelnachweise
- Einwohnerstatistik der Gemeinde Michelau i.OFr. zum 08. September 2021
- Bayerisches Landesamt für Umwelt: Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern Flussgebiet Main,Stand 2016, Brunnenbach Gebietskennziffer 241512, Seite 19
- Umweltatlas-Bayern
- Dieter George: Lichtenfels; Der Altkreis. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 6: Lichtenfels. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2008, ISBN 978 3 7696 6862 9. S. 119 f.
- gemeinde-michelau.de
- Bayern 1840-1952: Historisches Gemeindeverzeichnis. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952. In: Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192. München 1953, S. 151 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1077, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1073 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1108 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 959 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 163 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 318 (Digitalisat).
- steinach-rodach-main.de