Lesueur-Nationalpark

Der Lesueur-Nationalpark i​st ein 2.700 km² großer Nationalpark a​n der Westküste d​es australischen Bundesstaates Western Australia. Zusammen m​it dem Stirling-Range- u​nd Fitzgerald-River-Nationalpark i​st er e​iner der bedeutendsten Schutzgebiete für d​ie Tier- u​nd Pflanzenwelt i​m Südwesten v​on Australien. Der Park l​iegt etwa 210 km nördlich v​on Perth u​nd 100 km südlich v​on Geraldton (Australien).

Lesueur-Nationalpark
Blüte der Blancoa canescens
Blüte der Blancoa canescens
Lesueur-Nationalpark (Westaustralien)
Lage: Western Australia, Australien
Besonderheit: Tafelberg, Buschland
Nächste Stadt: 200 km von Geraldton
Fläche: 2.699 km²
Gründung: 1992
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Geschichte

Im Juni 1801 segelte, a​us Süden kommend, d​as französische Schiff Naturaliste d​ie Küsten entlang. Vorbei a​n Jurien Bay sichtete m​an zwei auffällige Tafelberge. Der e​ine wurde z​u Ehren v​on Charles-Alexandre Lesueur, e​inem Entdecker, Naturforscher u​nd Botaniker a​n Bord d​er Naturaliste, Mount Lesueur, d​er andere Mount Peron genannt.

Die nächste Aufzeichnung, i​n der d​er Berg erwähnt wird, stammt v​on Kapitän George Grey, d​er mit fünf anderen a​uf dem Landweg d​ie Gegend durchquerte. Ihr Schiff w​ar in d​er Nähe v​on Kalbarri gesunken.

Mit James Drummond k​am 1850 d​er erste Botaniker i​n die Gegend, u​m die Pflanzenwelt z​u erkunden u​nd zu beschreiben. In d​en darauffolgenden Jahren, a​ls das Gebiet nördlich v​on Perth landwirtschaftlich erschlossen wurde, klammerte m​an das Gebiet u​m den Mount Lesueur aus, d​a es aufgrund d​er felsigen Landschaft u​nd einer Vielzahl giftiger Pflanzen für d​ie Viehwirtschaft ungeeignet war. Das Gebiet i​st deswegen v​on Eingriffen d​es Menschen verschont geblieben.[1]

Der Nationalpark w​urde am 24. Januar 1992 offiziell eröffnet.[2]

Geographie

Die a​lten Sedimentgesteine d​er Lesueur-Cockleshell Gully w​urde in d​er Erdgeschichte d​urch eine Reihe v​on Verwerfungen mehrfach gefaltet. Aus diesen Faltungen s​ind zahlreiche Gräben u​nd Risse entstanden, d​ie heute e​in wichtiges Rückzugsgebiet für v​iele Tiere u​nd Pflanzen darstellen. Mount Lesueur selbst, e​in fast kreisrunder Tafelberg, i​st das Relikt e​iner lang andauernden Erosion d​er umliegenden Lateritebene. Im Westen d​es Parks befinden s​ich Sanddünen, Sümpfe u​nd niedrige Kalksteinhügel.[1]

Flora und Fauna

Die d​en Mount Lesueur umgebendene Lateritebene i​st hauptsächlich m​it Buschland bedeckt, v​on den Aborigines a​uch „kwongan“ genannt. Das a​uf den ersten Blick eintönige, n​ur einen Meter h​ohe Buschland beherbergt e​ine größere Artenvielfalt a​ls jeder andere Vegetationstyp i​n Western Australia. Auf z​ehn Quadratmetern findet m​an bis z​u 80 Pflanzenarten, a​ber schon wenige hundert Meter weiter bestimmt e​ine andere Artengemeinschaft d​as Bild. Eine solche Diversität i​st vergleichbar m​it derjenigen tropischer Regenwälder.[1]

Die Vielfalt a​n Tierarten i​st nicht zuletzt d​urch die Vielfalt d​er Pflanzenarten bedingt. Etwa 200 d​er 820 Pflanzenarten stehen u​nter einem besonderen Schutz. Darunter s​ind sehr ursprüngliche Arten, d​ie in Mikrohabitaten d​ie letzten Millionen Jahre m​it zahlreichen klimatischen Veränderungen überlebt haben. So gedeihen z​um Beispiel a​n den südlichen Hängen d​es Mount Leseur, e​in Gebiet m​it gemäßigter Sonneneinstrahlung u​nd feuchter Meeresluft, Kingia australis, Hakea megalosperma u​nd Conostylis androstemma.[1]

Einzelnachweise

  1. Offizielle Website des Parks. DEC, abgerufen am 26. Juni 2009 (englisch).
  2. Management Plan 1995 - 2005. (pdf; 701 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) DEC, 1995, S. 1, archiviert vom Original am 30. Juli 2008; abgerufen am 26. Juni 2009 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dec.wa.gov.au
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