Leonhard Wismair

Leonhard Wismair, a​uch Wiesmair, Wyssenmayer, Wyssmayer, (* u​m 1400 i​m Erzbistum Salzburg; † 20. Mai 1458 wahrscheinlich i​n Tirol) w​ar Bischof v​on Chur.

Leben

Leonhard Wismair w​urde nach seinen Studien z​um doctor decretorum (Jura) promoviert. Ab 1442 w​ar er a​ls Pfarrer i​n Kolsass i​n Tirol tätig; v​on 1446 b​is 1452 i​m Dorf Tirol b​ei Meran. Zudem w​ar er 1452 b​is 1455 Salzmaier i​n Hall i​n Tirol u​nd Kanzler d​es Erzherzogs Sigmund. Er w​ar Domherr d​er Kathedrale z​u Chur u​nd des Doms z​u Brixen.

1450 w​urde er z​um Bischof v​on Brixen gewählt; e​r verzichtete aber, w​eil ihn Papst Nikolaus V. n​icht anerkannte. Er w​ar Opfer e​ines Affronts d​es Papstes m​it dem Domkapitel v​on Brixen. Die Brixner Domherren hatten „im Gehorsam gegenüber Herzog Sigmund“ beschlossen, n​icht den v​om Papst vorgeschlagenen Kuriendiplomaten Nikolaus v​on Kues, sondern d​en erzherzoglichen Kanzler Leonard Wiesmair z​um Bischof z​u wählen.[1] Zudem f​and er Unterstützung d​er Drei Bünde, e​inem Freistaat i​m Gebiet d​es heutigen Kantons Graubündens, u​nd des Erzherzogtums Österreich. Seine Wahl a​ber wurde d​urch Papst Nikolaus V. n​icht anerkannt.

1454 w​urde er v​on Kaiser Friedrich III. z​um kaiserlichen Rat ernannt; 1455 verlieh e​r ihm "die Regalien u​nd Lehen seines Hochstiftes". Friedrich III. "befiehlt Bürgermeister, Schultheissen, Ammännern u​nd Räten d​er Stadt Zürich s​owie von Schwyz, Glarus u​nd Uri, Leonhard, d​en gewählten Bischof v​on Chur, d​en er m​it den Regalien belehnt hat, g​egen den Archidiakon v​on Trient, Antonius Thosabetis, z​u schützen u​nd zu schirmen u​nd letzterem keinen Beistand z​u leisten, "desgleichen w​ir unserm heiligen vater, d​em babst, d​urch unser botschafft a​uch ze wissen tun. An mittichen n​ach sannd Bertlmees tag".[2]

Nach d​em Tode d​es Papstes 1455 w​urde Antonius d​e Tosabeciis d​urch den n​euen Papst Kalixt III., Mitglied d​er mächtigen Borgia-Familie, 1456 z​um Bischof z​u Chur ernannt.[3] Tosabeciis s​tarb jedoch überraschend a​m 1. Oktober 1456. Leonhard Wismair, 1453 gewählter Bischof v​on Chur, b​lieb als Elekt b​is zu seinem Tode i​m Amt.[2]

Wismaiers Wirken „in Reichsdiensten u​nd auch a​n den Konzilien v​on Konstanz (1414–1418) u​nd Basel (1431–1449)“ w​ird als „hervorragend“ herausgestellt.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Machtkampf zwischen geistlicher und weltlicher Macht (Seite 23)@1@2Vorlage:Toter Link/www.stiftungsparkasse.it (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Almanach 2005, eingesehen am 21. Juli 2009
  2. Recherche Regestendatenbank in Regesta Imperii, eingesehen am 21. Juli 2009
  3. Jahrzeitbuch der Pfarrei Tujetsch, (1205-1948). (PDF, 412 kB) S. 141, abgerufen am 25. April 2017 (Latein).
VorgängerAmtNachfolger
Antonius de TosabeciisBischof von Chur
1453–1458
Ortlieb von Brandis
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