Leo Matthias
Leo Matthias (* 16. Januar 1893 in Berlin; † 8. September 1970 in Ascona; auch Leo Lawrence Matthias und als Autor L.L. Matthias) war ein deutscher Journalist und Reiseschriftsteller. Er war eine Zeit mit Lisa Matthias verheiratet, die ihn für Kurt Tucholsky verließ. Er emigrierte 1933, lebte in Mexiko, Kolumbien und Venezuela, von 1940 bis 1950 in den USA, ab 1950 in der Schweiz.
Sein Hauptwerk, Die Kehrseite der USA, zuerst 1964 erschienen, durchlief mehrere Ausgaben und half, auch in der Bundesrepublik ein kritischeres Bild der USA durchzusetzen. Matthias griff die Verherrlichung der amerikanischen Verfassung, die ungleiche Einkommens- und Vermögensverteilung an, den Kalten Krieg, den er als wirtschaftliche Unterwerfung Europas deutete, und kritisierte die Organisation von Religion, Erziehung, Justiz und Militär in den USA.[1]
Werke
- Der jüngste Tag.Ein groteskes Spiel. Leipzig, Wolff 1914.
- Die Partitur der Welt. Berlin, Ernst Rowohlt 1921.
- Genie und Wahnsinn in Rußland. Geistige Elemente des Aufbaus und Gefahrelemente des Zusammenbruchs. Berlin : Rowohlt 1921.
- Klavier. Komödie in drei Akten. Berlin, Reiss 1922.
- Griff in den Orient, eine Reise und etwas mehr. Leipzig, Bibliographisches Institut 1931.
- Ausflug nach Mexiko. Berlin: Verlag Die Schmiede, 1926.
- Die Entdeckung Amerikas Anno 1953 oder Das geordnete Chaos. Hamburg, Rowohlt 1953.
- China auf eigenen Wegen. Ergebnis einer Reise. Hamburg, Rowohlt 1957.
- Die Kehrseite der USA. Reinbek b. Hamburg, Rowohlt 1963. (als Paperback 1964 unter ISBN 3499179180)
- Es hing an einem Faden. Reinbek b. Hamburg, Rowohlt 1970. ISBN 3 498 04227 0
Literatur
- Matthias, Leo. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 16: Lewi–Mehr. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 2008, ISBN 978-3-598-22696-0, S. 355–361.
Weblinks
- Literatur von und über Leo Matthias im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Dan Diner: Feindbild Amerika. Propyläen Verlag, München 2002, ISBN 3-549-07174-4, S. 25 ff.