Leo Kowalski

Leo Kowalski (* 14. April 1911 i​n Köln; † 19. Januar 1986 i​n Köln-Lindenthal[1]) w​ar ein deutscher Komponist u​nd Pianist. Bekannt w​urde er a​ls „Radio-Pianist“, e​in Beruf, d​en es h​eute nicht m​ehr gibt.

Leben und Wirken

Leo Kowalski, dessen Vater e​in polnischer Geiger w​ar (seine Mutter w​ar Kölnerin), w​ar am Klavier s​o begabt, d​ass er n​ach dem Abitur e​inen Freiplatz a​n der Musikhochschule bekam. Gleichzeitig spielte e​r schon a​b 1931 i​m Radio für d​ie neu gegründete Westdeutsche Rundfunk AG (WERAG), d​a die Radio-Musik dieser Zeit n​och weitgehend live gespielt wurde.

Auch n​ach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Leo Kowalski d​ie Stelle a​ls Hauspianist e​rst beim NWDR Köln u​nd dann b​ei dessen Rechtsnachfolger, d​em WDR. Von 1947 b​is zu seiner Pensionierung 1976 w​ar er f​ast täglich a​uf dem Sender z​u hören. Er begleitete d​ie Morgengymnastik u​nd spielte Jazz i​n Sendungen w​ie Der f​rohe Sonntagnachmittag. Ab 1967 improvisierte e​r Überleitungen zwischen d​en nun v​om Band abgespielten Musiktiteln u​nd untermalte d​ie Veranstaltungshinweise a​uf WDR 2.

Darüber hinaus w​ar er für seinen Sender a​uch als Hörspielkomponist tätig. So schrieb e​r unter anderem d​ie Musik für d​ie Reihen Geschichten v​om Kater Musch (1958–1963) u​nd Wat dä Schmitzens a​ll passeet (1960–1974).

Kowalski begleitete a​uch Chanson-Sängerinnen w​ie Ursula Herking u​nd Iska Geri. Mit d​em Sänger u​nd Texter Willy Schneider h​atte er a​ls Komponist große Erfolge.[2] Mitunter bediente e​r in Kölner Kirchen aushilfsweise d​ie Orgel.

Er w​ar mit Irmgard Maria Kowalski, geborene Günther (* 1921) verheiratet. Die gemeinsame Tochter Gaby (1951–1991) w​ar Sprecherin b​eim WDR.

In Köln-Lövenich (Stadtbezirk Lindenthal) i​st im Jahre 2012 e​ine Straße n​ach ihm benannt worden.

Filmografie

  • 1955: Unter einem Regenschirm... - Eine kleine Traumreise durch verregnete Zeitläufe (Komposition) – Regie: Günter Fiedler (Fernsehshow)

Hörspiele (Auswahl)

  • 1953: Alexander Spoerl: Der Hammer (Komposition) – Regie: Wilhelm Semmelroth (Hörspielbearbeitung, Kriminalhörspiel – NWDR Köln)
  • 1957: Willi Ostermann: Familienklatsch bei Ostermanns (Dirigent) – Regie: Hermann Pfeiffer (Hörspielbearbeitung – WDR)
  • 1958–63: Ellis Kaut: Geschichten vom Kater Musch (Hörspielreihe; Komposition) – Regie: Fritz Peter Vary; Heinz Dieter Köhler (1 Folge) (Original-Hörspiele, Kurzhörspiele, Kinderhörspiele – WDR)
  • 1958: Lis Böhle: Wat litt uns an zehndausend Daler? Hörspiel nach einer wahren Begebenheit (Komposition) – Regie: Fritz Peter Vary (Originalhörspiel, Mundart-Hörspiel – WDR)
  • 1959: Silvia Gut: Kasperle ist wieder da: Der Schatz im Korb. Eine Sendung für die Kleinsten (Komposition) – Regie: Nicht angegeben (Hörspielbearbeitung, Kurzhörspiel, Kinderhörspiel – WDR)
  • 1960–74: Lis Böhle: Wat dä Schmitzens all passeet. Rheinische Hörspiele (Hörspielreihe; Komposition) – Regie: Fritz Peter Vary; Heinz Dieter Köhler; Leopold Reinecke; Franz Zimmermann (Originalhörspiele, Mundarthörspiele – WDR)
  • 1961: Jakob Lorey: Dampfeisenbahnschrankenwärter Bumke (Komposition) – Regie: Fritz Peter Vary (Originalhörspiel, Kurzhörspiel, Kinderhörspiel – WDR)
  • 1962: Jean Jenniches: Der liebe Anton (Komposition) – Regie: Hermann Pfeiffer (Originalhörspiel, Mundarthörspiel – WDR)
  • 1962: Lis Böhle: Hauptbedingung: Schwatze Locke. Rheinisches Hörspiel (Komposition) – Regie: Fritz Peter Vary (Originalhörspiel, Mundarthörspiel – WDR)
  • 1965: Jean Jenniches: De nöhkste Verwandte. Rheinisches Hörspiel (Komposition) – Regie: Fritz Peter Vary (Originalhörspiel, Mundarthörspiel – WDR)
  • 1969: John W. Wainwright: Der Mörder der Emma Forcett (6 Teile) (Komposition) – Regie: Otto Kurth (Originalhörspiel, Kriminalhörspiel – WDR)
  • 1969: Lise-Lotte Kaven: Kölsch mit Genever (Komposition) – Regie: Leopold Reinecke (Mundarthörspiel – WDR)
  • 1973: Theo Rausch, Hermann Bredehöft: De fotte Kaiserkett. Hörspiel in Kölner Mundart (Komposition) – Regie: Leopold Reinecke (Originalhörspiel, Mundarthörspiel – WDR)
  • 1982: Heinrich Spoerl: Die weiße Weste (Komposition, Pianist) – Regie: Leopold Reinecke (Hörspielbearbeitung – WDR)

Einzelnachweise

  1. Stadt Köln, Liegenschaftsamt, Zentrales Namensarchiv: Sterbedatum und -ort, Bestätigung der Geburtsdaten, Angaben zur Ehefrau, abgefragt am 8. Oktober 2020.
  2. Bericht seiner Ehefrau Irmgard (mit Foto)
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