Leitendorf
Leitendorf ist eine Katastralgemeinde und ein Stadtteil von Leoben, hat eine Ausdehnung von 5,0 km² und liegt im Südwesten der Stadt. Im Osten wird die Ortschaft durch die Mur begrenzt, südlich von ihr befindet sich Göss, im Westen Hinterberg sowie im Norden der Stadtteil Waasen.
Leitendorf (Stadtteil) Ortschaft Katastralgemeinde Leitendorf | |||
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Basisdaten | |||
Pol. Bezirk, Bundesland | Leoben (LE), Steiermark | ||
Gerichtsbezirk | Leoben | ||
Pol. Gemeinde | Leoben | ||
Koordinaten | 47° 22′ 9″ N, 15° 5′ 33″ O | ||
Höhe | 543 m ü. A. | ||
Einwohner der Ortschaft | 2619 (1. Jän. 2021) | ||
Gebäudestand | 409 (2001) | ||
Fläche d. KG | 4,99 km² | ||
Postleitzahl | 8700 Leitendorf | ||
Statistische Kennzeichnung | |||
Ortschaftskennziffer | 15676 | ||
Katastralgemeinde-Nummer | 60326 | ||
Zählsprengel/ -bezirk | Oberleitendorf, Leitendorf-Ost, Leitendorf-West (61108 061/070/071) | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk |
Geschichte
Leitendorf entwickelte sich erst relativ spät. So verzeichnete man 1840 nur 114 Einwohner in 24 Häusern, wovon sich lediglich 7 im Dorf selbst befanden. Ab 1860 nahm die Einwohnerzahl rapide zu, denn in dem rein ländlichen Gebiet entstanden immer mehr Industrieunternehmen; 1921 waren 3088 Einwohner statistisch erfasst.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde der erste Ringofen für feuerfestes Material von Franz Endres in Betrieb genommen. 1921 ging das im Volksmund „Feuerfeste“ genannte Werk an die steirische Magnesit Industrie AG (Magindag). Dieses Unternehmen ging im Jahr 2000 in Konkurs und stellte den Betrieb ein. Die Gebäude wurden 2019 abgerissen, 2021 wurde das Gelände an die Montanuniversität Leoben verkauft, die dort ein Wasserstoff-Forschungszentrum errichten wird.[1] Zu diesem Komplex gehört auch die Lagerhalle Ecke Einödmayergasse/Dorfstraße, später von der Eisenmanufaktur Porubsky genutzt. Heute dient die Porubsky-Halle zeitweise als Veranstaltungsort.
Wegen der vermehrten Ansiedlung von Industrie und dem Ausbau der Eisenbahnlinien wurde immer mehr Wohnraum gebraucht, sodass schon um 1900 Arbeiter- und Eisenbahnerwohnungen errichtet wurden. Am Mareckkai, benannt nach einem ehemaligen Bürgermeister von Leoben, entstand schon relativ früh ein Villenviertel. In der Folge wurden Schulen gebaut: das erste Gymnasium von Leoben und 1954 die Volksschule Leitendorf. Mit 29. Jänner 1977 wurde in Leitendorf das zu diesem Zeitpunkt einzige Hallenbad Leobens eröffnet; bei der Eröffnung hielt unter anderem der damalige Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger eine Rede.[2] Mit der Eröffnung des Asia Spa Leoben im Jahr 2008 wurde das Hallenbad entbehrlich; nachdem es jahrelang leer stand, wurde es ab dem Sommer 2015 abgerissen, um Platz für ein neues Studentenwohnheim, sowie Wohnmöglichkeiten für Lehrlinge und Auszubildende zu schaffen.[3]
Ursprünglich als Ort für Zuchtviehversteigerungen konzipiert, wurde die 1951 an der Kreuzung „Josef-Heißl-Straße/Pichlmayergasse“ bzw. „Ferdinand-Hanusch-Straße/Pichlmayergasse“ errichtete Oberlandhalle auch für Veranstaltungen anderer Art genutzt. Die Oberlandhalle wurde 2016 abgerissen, an ihrer Stelle werden Wohngebäude errichtet.
- Villa Rechenhof
- Denkmalgeschütztes Wohngebäude
Wirtschaft
Der Stadtteil zeigt sich heute als Wohn-, Gewerbe- und Industriegebiet. Markant ist die Abbaustelle des Kalkwerks am Galgenberg, den viele aufgrund seines Aussehens als zweiten Erzberg bezeichnen. Der Freizeitbedarf wird mit einem Kinocenter, dem sogenannten star center mit einem Cineplexx sowie zahlreichen Beisln, Bars, Cafés und Restaurants und einer Vielzahl von Geschäften abgedeckt.
Einzelnachweise
- Wolfgang Gaube: Montanuniversität kauft Leobener Magindag-Gelände. In: meinbezirk.at. Wochenzeitungs GmbH Steiermark, 8. Dezember 2021, abgerufen am 8. Dezember 2021.
- Verzeichnis der Reden von Bundespräsident Dr. Kirchschläger (1974–1986) (pdf), abgerufen am 22. Februar 2016
- Altes Hallenbad in Leoben-Leitendorf wird zum Studentenheim, abgerufen am 22. Februar 2016