Leipziger Abschied

Leipziger Abschied i​st die Bezeichnung mehrerer i​n Leipzig abgeschlossener Verträge.

Die Leipziger Abschiede v​on 1570, 1573 u​nd 1574 sollten d​ie Tilgung d​er enormen Schulden d​er Grafen v​on Mansfeld regeln.[1] Diese w​aren auf über z​wei Millionen Gulden aufgelaufen. Nach d​em Leipziger Abschied v​om 13. September 1570 w​urde daher d​ie Sequestration d​er gräflichen Besitzungen angeordnet.[2]

Der zweite Leipziger Abschied i​n dieser Sache i​st auf d​en 21. April 1573 datiert.[3]

Der dritte u​nd letzte Leipziger Abschied i​n den Schuldenangelegenheiten d​er Mansfelder Grafen w​urde am 15. März 1574[3] i​n Leipzig zwischen d​en Grafen Hans Georg, Hans Albrecht, Hans Hoyer v​on Mansfeld s​owie den Kreditoren u​nd Gläubigern d​er Grafen Peter Ernst, Hans Ernst (†) u​nd Bruno v​on Mansfeld abgeschlossen. Der Abschied besagte, d​ass alle, d​ie Schulden v​on den Mansfelder Grafen z​u fordern haben, s​ich am 24. Mai 1574 z​u früher Tageszeit i​m Rathaus v​on Leipzig v​or den n​ach dort verordneten Kommissaren u​nd Notaren einfinden u​nd die i​n ihrem Besitz befindlichen Schuldbriefe u​nd anderen Dokumente i​m Original vorlegen sollten. Da dieser Termin n​icht ausreichte, w​urde am 5. Juli 1574 i​n Halle (Saale) e​in weiterer angesetzt.

Der Leipziger Abschied v​om 2. April 1631 (nach d​em gregorianischen Kalender v​om 12. April) w​ar hingegen e​in Beschluss d​er evangelischen Kurfürsten u​nd Stände während d​es Dreißigjährigen Krieges g​egen die Kriegskontributionen u​nd das Restitutionsedikt.[4]

Einzelnachweise

  1. Johann Christian Lünig: Zwölfter Absatz. Von den Grafen zu Mannsfeld [sic]. In: Das deutsche Reichs-Archiv: in welchem zu finden, I. Desselben Grund-Gesetze und Ordnungen als: die Güldene Bull, der Religions- und Land-Friede, ... ; II. Die merckwürdigsten Recesse, Concordata, Vergleiche, Verträge, Erb-Verbrüder- und Vereinigungen, Pacta und Bündnisse ... ; III. Jetzt höchst- hoch- und wohlermeldter Chur-Fürsten, Fürsten und Stände des Heil. Römischen Reichs sonderbahre Privilegia und Freyheiten, auch andere Diplomata ... dann ferner unterschiedene Documenta, welche zur Erläuterung des teutschen Reichs-Staats nützlich sind, Band 4. Friedrich Lanckischens Erben, Leipzig 1712.
  2. Ludwig Ferdinand Niemann: 5. Schuldenwesen der Grafen und Sequestration der Grafschaft. In: Geschichte der Grafen von Mansfeld. C. Lorleberg, Aschersleben 1834, S. 317.
  3. Johann Christian Lünig: Mannsfeld [sic] (Fürst= und Gräfl. Haus). In: Das deutsche Reichs-Archiv: in welchem zu finden, I. Desselben Grund-Gesetze und Ordnungen als: die Güldene Bull, der Religions- und Land-Friede, ... ; II. Die merckwürdigsten Recesse, Concordata, Vergleiche, Verträge, Erb-Verbrüder- und Vereinigungen, Pacta und Bündnisse ... ; III. Jetzt höchst- hoch- und wohlermeldter Chur-Fürsten, Fürsten und Stände des Heil. Römischen Reichs sonderbahre Privilegia und Freyheiten, auch andere Diplomata ... dann ferner unterschiedene Documenta, welche zur Erläuterung des teutschen Reichs-Staats nützlich sind, Band 22. Friedrich Lanckischens Erben, Leipzig 1722, S. 435.
  4. Johann Christian v. Pfister: Schwedisch=französ. Krieg, 1630–1632. In: A. H. L. Heeren, F. A. Ukert (Hrsg.): Geschichte der Teutschen (=  geschichte der europäischen Staaten), Band 4, S. 510–512.
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