Laverda 750 SFC
Die Laverda 750 SFC war ein Sportmotorrad des ehemaligen italienischen Herstellers Laverda, das erfolgreich bei Langstreckenrennen in der Formel 750 eingesetzt wurde. Die stets in Orange lackierte Laverda 750 SFC war anfangs der 1970er Jahre eines der schnellsten Straßenmotorräder und das bekannteste Modell des Herstellers. Die Laverda 750 SFC ist in Sammlerkreisen begehrt, insbesondere gut erhaltene Exemplare der ersten Serie werden mit über 40.000 Euro gehandelt.[1][2][3]
Laverda 750 SFC (1975) | |
Hersteller | Laverda |
Produktionszeitraum | 1971 bis 1976 549 Exemplare |
Klasse | Rennmotorrad |
Motordaten | |
luftgekühlter Zweizylinder-Viertaktmotor (Twin), eine obenliegende Nockenwelle und zwei über Kipphebel betätigte Ventile pro Zylinder, 2 × 36 mm-Dell’Orto-Vergaser, Batterie-Spulenzündung/elektronische Zündung (Bosch) | |
Hubraum (cm³) | 744 |
Leistung (kW/PS) | 70 bei 7.300/min (1971) 75 bei 7.500/min (1976) |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 204 (1971) 215 (1976) |
Getriebe | 5-Gang-Getriebe |
Antrieb | Kette |
Bremsen | Duplexbremse/Scheibenbremse |
Radstand (mm) | 1480 |
Sitzhöhe (cm) | 77,5 |
Leergewicht (kg) | 198 (1975) |
Vorgängermodell | Laverda SF |
Geschichte und Technik
Die Laverda 750 erschien 1968 auf dem Markt, ein fahrstabiles und drehmomentstarkes Motorrad mit 750 cm³ Hubraum (Bohrung/Hub: 80 × 74 mm), dessen Twin-Motor 60 PS (44 kW) bei 6500/min leistete. Das Fahrwerk bestand aus einem offenen Doppelrohrrahmen, 35-mm-Ceriani-Teleskopgabel, Zweiarmschwinge und 3.25–18-Reifen (vorne), später 3.50–18, und 4.00–18-Reifen (hinten). Das Modell stellte sich als sehr zuverlässig heraus. Massimo Laverda, Sohn des Firmengründers, fuhr auf einer weiterentwickelten Version ab 1969 Langstreckenrennen; das Laverda-Team gewann 1970 die 500 km von Monza und 1971 die 24 Stunden von Montjuïc.[3]
Im Mai 1971 wurde die Laverda 750 SFC (Super Freni Competizione), eine Spezialausführung für den Rennsport, vorgestellt. Die ersten 20 Exemplare waren ausschließlich für den Wettbewerb gedacht. Gegenüber der Laverda 750 SF gab es nicht nur optische Veränderungen. Eine Höckersitzbank mit tieferer Sitzposition, schmale Halbschalenverkleidung und Aluminiumtank waren augenscheinlich.[4] Der leistungsgesteigerte Motor mit größerer Ölpumpe und stärker dimensionierten Lagern leistete nun 70 PS bei 7300/min.[5] Für eine Straßenzulassung war die Laverda 750 SFC nur bedingt geeignet.[6] Mit einem Preis von 10.000 D-Mark war sie eines der teuersten Motorräder auf dem deutschen Markt.[5] Die seit 1974 gebaute zweite Serie (222 Exemplare, von denen die Hälfte in die USA geliefert wurden) erhielt 280-mm-Brembo-Scheibenbremsen statt 230-mm-Duplex-Trommelbremsen und dickere (38 mm) Standrohre der Ceriani-Teleskopgabel. Bei der von 1975 bis 1976 gebauten dritten Serie (160 Exemplare) wurde die Batterie-Spulenzündung durch eine kontaktlose Bosch-Thyristor-Zündung ersetzt.[3]
Literatur
- Thomas Krens (Hrsg.): The Art Of The Motorcycle., Guggenheim Museum New York, 2001, ISBN 0-8109-6912-2.
- Jean-Louis Olive: Laverda. Die komplette Historie von 1949 bis 1989. Heel Verlag, Königswinter 2007, ISBN 978-3-89880-834-7.
- Ulrich Schwab: Motorräder 1970–1987. Typen, Daten und Preise in Deutschland. Motorbuch Verlag, Stuttgart, 1. Auflage 1987, ISBN 3-613-01172-7.
Weblinks
- motorcycleclassics Laverda 750 SFC
- SFC-Register mit detaillierten Zahlen