Laurence Deonna
Laurence Deonna (* 1937) ist eine Schweizer Journalistin, Schriftstellerin, Fotografin und Kriegsberichterstatterin im Nahen Osten[1].
Leben und Wirken
Laurence Deonna, 1937 in Genf geboren, ist die Tochter des Ökonomen und Politikers Raymond Deonna, der den Vorstand des ehemaligen Journal de Genève leitete, und von Anne-Marie Vernet-Faesch, die wie ihr Ehemann aus dem Genfer protestantischen Grossbürgertum stammt.[2] Sie verliess 1950 die Schule vor dem Abitur, besuchte die Kunstakademie in Bath und kehrte später nach Genf zurück, um in einer Kunstgalerie zu arbeiten. Zwischen 1961 und 1963 war sie für kurze Zeit verheiratet.[3]
Laurence Deonna wurde in den späten 1960er Jahren zu einer gefeierten Kriegsberichterstatterin im Nahen Osten. 1967 wurde sie eingeladen, über den Sechstagekrieg zu berichten, und begann eine lange Karriere als Journalistin im Nahen Osten, wo sie sich besonders für das Leben arabischer Frauen interessierte. Da sie erkannte, dass Bücher einen nachhaltigeren Weg der ausführlichen Berichterstattung boten als Zeitungen, veröffentlichte sie in den folgenden 40 Jahren viele längere Berichte über ihre Auslandsreisen. Diese wurden häufig mit ihren Fotografien illustriert.[4]
Ihre Arbeiten konzentrieren sich nicht nur auf Frauen, sondern zeigen auch ihre Überzeugung, dass viele Probleme der Welt gelöst werden könnten, wenn man sich mehr um den Frieden bemühen würde. 1987 wurde sie aufgrund ihrer Artikel, Bücher und Fotografien zur Förderung der Völkerverständigung und zur Verbesserung der Stellung der Frau mit dem UNESCO-Preis für Friedenserziehung ausgezeichnet.[5] In der Schweiz war sie eine starke Befürworterin des 1989 (erfolglosen) Referendums zur Abschaffung der Schweizer Armee. Ihre Rolle als Frauenrechtlerin lässt sich an dem zentralen Platz ablesen, den sie den Frauen in all ihren Schriften einräumt.
Schriften (Auszug)
Französisch
- Moyen-Orient – femmes du combat, de la terre et du sable. Labor et Fides, Geneva 1970.
- Le Yémen que j’ai vu. 24 Heures, Lausanne 1982.
- Yémen. Arthaud, Paris 1983.
- La guerre à deux voix. Témoignages de "femmes ennemies". Le Centurion, Paris / Labor et Fides, Geneva 1986.
- Syriens, Syriennes (1992-1994). Zoé, Geneva 1986.
- Persianeries - Reportages dans l’Iran des mollahs (1985-1998). Zoé, Genève 1998.
- Kazakhstan – Bourlinguer en Asie centrale post-communiste. Zoé, Geneva 2001
Englisch
- On Persian roads: glimpses of revolutionary Iran, 1985-1998. Passeggiata Press, Pueblo, Colo 1999, ISBN 1-57889-088-8.
- Syrians : a travelogue (1992–1994). Passeggiata Press, Pueblo, Colo 1997, ISBN 1-57889-040-3.
- Yemen. Three Continents Press, Boulder, Colo 1991, ISBN 0-89410-710-0.
- Travels through Kazakhstan : after the fall of the Soviet Empire. Athena Press, London 2010, ISBN 978-1-84748-695-0.
Weblinks
- Eintrag über Laurence Deonna im Lexikon des Vereins Autorinnen und Autoren der Schweiz
- Laurence Deonna, Biografie und Bibliografie auf Viceversa Literatur
- Laurence Deonna Bibliografie auf worldcat.org/identities
Einzelnachweise
- Catherine Fiankan-Bokonga: Laurence Deonna, reporter, photographe, membre d’honneur du Club Suisse de la Presse | Klvin Mag. Abgerufen am 30. April 2020 (fr-FR).
- Deonna, Raymond. Abgerufen am 30. April 2020 (französisch).
- Laurence Deonna, reporter, photographe et écrivaine - Vidéo. Abgerufen am 30. April 2020 (französisch).
- Barbara Burns, Joy Charnley: Crossing Frontiers: Cultural Exchange and Conflict : Papers in Honor of Malcolm Pender. Rodopi, 2010, ISBN 978-90-420-2997-2 (google.ch [abgerufen am 30. April 2020]).
- 1987 UNESCO Prize for Peace Education. Abgerufen am 30. April 2020.