Laura Tonke
Laura Maori Tonke (* 14. April 1974 in West-Berlin)[1] ist eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Laura Tonke ist die Tochter des Filmausstatters Michael Tonke. Sie wuchs in West-Berlin auf und studierte in Berlin bis 1996 Theaterwissenschaften. Im Alter von 17 Jahren gab sie in Michael Kliers Spielfilm Ostkreuz ihr Debüt vor der Kamera. Es folgten zahlreiche Rollen in Spiel- und Fernsehfilmen. Darüber hinaus wird sie auch von Szene- und Modemagazinen als Model gebucht. Seit dem Frühjahr 2007 steht sie auch bei Performance-Produktionen des Theaterkollektivs Gob Squad in der Berliner Volksbühne (bzw. Volksbühne im Prater) und in anderen Theatern auf der Bühne.
Im Jahr 2000 wurde Tonke mit der Lilli-Palmer-Gedächtniskamera als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. Für ihre Rolle der Gudrun Ensslin in Christopher Roths Spielfilm Baader wurde sie 2003 für den Deutschen Filmpreis nominiert.
In der Tragikomödie Hedi Schneider steckt fest von Sonja Heiss, die 2015 auf der Berlinale Premiere feierte, spielt sie die von plötzlichen Angstzuständen heimgesuchte Titelfigur. Dafür erhielt sie begeisterte Kritiken, so schrieb Der Spiegel beispielsweise: „Die Rolle der Hedi Schneider füllt sie […] dermaßen überzeugend und passgenau aus, als sei sie ihr auf den Leib geschrieben.“[2]
Bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises 2016 wurde Tonke zweifach ausgezeichnet. Sie gewann nicht nur den Preis in der Kategorie „Beste weibliche Hauptrolle“ für ihre Rolle der Hedi Schneider, sondern auch den für die beste weibliche Nebenrolle im Film Mängelexemplar (2016).[3]
Laura Tonke hat einen Sohn und lebt in Berlin.[4]
Filmografie
- 1991: Ostkreuz
- 1994: Mach die Musik leiser
- 1995: Die Tour
- 1996: Gnadenlos – Zur Prostitution gezwungen
- 1997: Schimanski – Die Schwadron
- 1997: Winterschläfer
- 1997: Silvester Countdown
- 1997: Silber und Gold
- 1997: Polizeiruf 110 – Über den Tod hinaus
- 1997: Tatort: Bierkrieg
- 1998: Just Married
- 1998: Der Pirat
- 1998: Angel Express
- 1999: Klemperer – Ein Leben in Deutschland (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1999: St. Pauli Nacht
- 1999: Gangster
- 1999: Drachenland
- 1999: Bittere Unschuld
- 1999: Ein starkes Team: Die Natter (Fernsehfilm)
- 1999: Der Mörder meiner Mutter
- 2000: Donna Leon – Vendetta (Fernsehserie)
- 2000: Dich schickt der Himmel
- 2000: Wolfsheim
- 2000: Tatort: Von Bullen und Bären
- 2000: Ebene 9
- 2001: Herz
- 2001: Junimond
- 2002: Pigs Will Fly
- 2002: Baader
- 2002: Schleudertrauma
- 2003: Doppelter Einsatz – Einer stirbt immer
- 2003: Hamlet X
- 2004: Farland
- 2004: Wedding
- 2005: Falscher Bekenner
- 2005: Im Schwitzkasten
- 2005: Warum Ulli sich am Weihnachtsabend umbringen wollte
- 2007: Contergan
- 2007: Der letzte Zeuge – Unter Schwestern
- 2007: Tatort: Tödliche Habgier
- 2007: Tarragona – Ein Paradies in Flammen
- 2007: After Effect
- 2008: Der Bergdoktor – Familienbande
- 2008: Kommissar Stolberg – Irrlichter
- 2009: Viva Europa!
- 2010: Eine flexible Frau
- 2010: KDD – Kriminaldauerdienst (Fernsehserie, 7 Folgen)
- 2010: Bedways
- 2010: Tatort: Schlafende Hunde
- 2010: Madly in Love – Verrückt vor Liebe
- 2011: Das Duo – Der tote Mann und das Meer
- 2012: Marie Brand und das Lied von Tod und Liebe
- 2013: Tatort: Mord auf Langeoog
- 2013: Mord in den Dünen
- 2014: Polizeiruf 110 – Familiensache
- 2014: Worst Case Scenario
- 2014: Tatort: Vielleicht
- 2014: Neben der Spur – Adrenalin
- 2015: Hedi Schneider steckt fest
- 2015: Der Lack ist ab – #cannabis
- 2015: Weinberg (Fernsehserie, 6 Folgen)
- 2015: Der Staat gegen Fritz Bauer
- 2016: Die Toten vom Bodensee – Stille Wasser
- 2016: Mängelexemplar
- 2016: Tatort: Narben
- 2017: Axolotl Overkill
- 2017: Tatort: Der scheidende Schupo
- 2017: Sommerhäuser
- 2017: Zwei im falschen Film
- 2018: Bist du glücklich? (Fernsehfilm)
- 2018: So viel Zeit
- 2019: TKKG
- 2019: Totgeschwiegen (Fernsehfilm)
- 2019: Mein Lotta-Leben – Alles Bingo mit Flamingo!
- 2020: Tatort: Tschill Out
- 2020: Tatort: Lass den Mond am Himmel stehn
- 2020: Sløborn (Fernsehserie, 8 Folgen)
- 2020: Polizeiruf 110: Der Verurteilte
- 2021: Letzte Spur Berlin – Nähe
Musikvideos
- 2003: Ich bin müde von Fettes Brot
- 2008: 3 Millionen von Bosse
- 2008: Was hat die Zeit mit uns gemacht von Udo Lindenberg
- 2009: Liebe ist leise von Bosse
- 2009: Nathalie von Rummelsnuff
- 2019: Hallo Hometown von Bosse
Theater
- 2007: Gob Squad’s Kitchen, Volksbühne Berlin im Prater
- 2007: Forever Young, Frank Castorfs Bearbeitung von Tennessee Williams’ Süßer Vogel Jugend
- 2008: Saving the World, mit dem Theaterkollektiv Gob Squad in Hamburg, Berlin, Wien, Mannheim
- 2010: Revolution Now! Mit Gob Squad, Volksbühne Berlin
Dokumentarfilm
- Mädchen am Sonntag. Filmporträt, Deutschland, 2005, 79 Min., Regie: RP Kahl, Interviews mit den Schauspielerinnen Laura Tonke, Katharina Schüttler, Inga Birkenfeld, Nicolette Krebitz.
Auszeichnungen
- 2000: Goldene Kamera, Beste Nachwuchsschauspielerin (Lilli-Palmer-Gedächtniskamera)
- 2016: Deutscher Filmpreis, Beste weibliche Hauptrolle (in Hedi Schneider steckt fest)
- 2016: Deutscher Filmpreis, Beste weibliche Nebenrolle (in Mängelexemplar)
- 2021: Deutscher Schauspielpreis in der Kategorie Schauspielerin in einer Nebenrolle in Polizeiruf 110: Der Verurteilte
Publikation
- Laura Tonke: Meine schönste Zeit. Facebook-Graffitis Okt 2008 – März 2009. Maas Media Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-940999-13-9 (Computerzeichnungen).
Literatur
- Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S. 441 f.
Weblinks
- Laura Tonke in der Internet Movie Database (englisch)
- Laura Tonke bei crew united
- Laura Tonke bei filmportal.de
- Agenturseite, abgerufen am 23. Juli 2020
- www.deutschlandfunk.de, abgerufen am 4. September 2021.
Einzelnachweise
- Lt. eigenen Angaben in der Sendung Markus Lanz vom 26. Mai 2016
- Kaspar Heinrich: Hedi Schneider steckt fest. Kritik. In: spiegel.de, 7. Mai 2015, abgerufen am 28. Dezember 2019.
- Filmpreis: „Der Staat gegen Fritz Bauer“ bester Film – Laura Tonke beste Haupt- und Nebendarstellerin. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Mitteldeutscher Rundfunk. Archiviert vom Original am 28. Mai 2016; abgerufen am 28. Mai 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Christoph David Pierkowski: Die Schauspielerin Laura Tonke. In: Tip. 3. Februar 2015, abgerufen am 29. Mai 2016.