Langenstraße-Heddinghausen

Langenstraße-Heddinghausen i​st ein Stadtteil v​on Rüthen i​m Kreis Soest i​n Nordrhein-Westfalen. Am 31. Dezember 2021 h​atte die Ortschaft 460 Einwohner.[1]

Langenstraße-Heddinghausen
Stadt Rüthen
Wappen von Langenstraße-Heddinghausen
Höhe: 230–340 m ü. NN
Fläche: 7,43 km²
Einwohner: 460 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 59602
Vorwahl: 02954

Lage

Langenstraße-Heddinghausen l​iegt östlich v​on Oestereiden. Der Ort h​at eine Fläche v​on 7,43 km².

Geschichte

Im Mittelalter gehörten Langenstraße u​nd Heddinghausen z​um kurkölnischen Herzogtum Westfalen. 1802 k​amen die Orte a​n die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, 1815 z​um Königreich Preußen u​nd darin 1816 z​um Landkreis Lippstadt, w​o sie z​ur Bürgermeisterei Rüthen gehörten. Aus d​er Bürgermeisterei Rüthen w​urde 1843 d​as Amt Altenrüthen gebildet.

Etwa u​m 1890 wurden d​ie Gemeinden Heddinghausen u​nd Langenstraße z​ur Gemeinde Langenstraße-Heddinghausen zusammengeschlossen.[2] Am 1. Januar 1975 w​urde die Gemeinde Langenstraße-Heddinghausen aufgelöst u​nd in d​ie Stadt Rüthen eingegliedert.[3]

Ein Ortsbildprägendes Gebäude i​st die St. Johannes Baptist Kirche.

Einwohnerentwicklung

  • 1871: Heddinghausen 169 Einwohner, Langenstraße 188 Einwohner[4]
  • 1885: Heddinghausen 190 Einwohner, Langenstraße 182 Einwohner[5]
  • 1910: 351 Einwohner[6]
  • 1939: 379 Einwohner
  • 1950: 538 Einwohner
  • 1961: 411 Einwohner
  • 1970: 393 Einwohner
  • 1974: 410 Einwohner
  • 1975: 407 Einwohner
  • 2011: 460 Einwohner
  • 2013: 441 Einwohner
  • 2014: 446 Einwohner
  • 2021: 460 Einwohner[1]

Politik

Ortsvorsteher i​st Antonius Wilmesmeier (CDU).

Vereine

  • Brieftaubenverein „Haarbote“
  • Heimatverein Langenstraße-Heddinghausen
  • Kameradschaft ehemaliger Soldaten Langenstraße-Heddinghausen
  • Landwirtschaftlicher Ortsverein
  • Spielmannszug Langenstraße-Heddinghausen
  • Theatergruppe Langenstraße-Heddinghausen
  • Schützenverein Langenstraße-Heddinghausen-Eickhoff
  • Förderverein Langenstraße-Heddinghausen
  • KFD Frauengemeinschaft Langenstraße-Heddinghausen
  • Tennisverein Langenstraße-Heddinghausen

Infrastruktur

Bildung

Langenstraße besaß e​inen städtischen Kindergarten.

Verkehr

Eine Buslinie d​er Westfalenbus GmbH, d​ie Linie 673 v​on Rüthen über Meiste n​ach Oestereiden, verläuft d​urch Langenstraße-Heddinghausen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Ursula Happen, vermutlich vor 1652 als Hexe hingerichtet. Ihr Name findet sich in den Prozessakten der Witwe Engela Borris des Gogerichts Rüthen 1652. Eventuell besteht verwandtschaftliche Beziehung zu dem Mann Freunnd Happen aus Meiste bei Rüthen, der 1660 wegen des Verdachtes der Zauberei angeklagt wurde. An das Schicksal von Ursula Happen erinnert die Skulpturengruppe Frauen an Schandpfählen (1996) von dem Sendenhorster Bildhauer Bernhard Kleinhans, einem Nachfahren.
  • Henrich Rike genannt Twerg, von Oestereiden gebürtig, am 20. September 1652 wegen des „abscheulichen Zauberlasters“ als Hexer hingerichtet.
  • Wilhelm Gössmann (* 20. Oktober 1926 in Rüthen-Langenstraße; † 2. Januar 2019) war ein deutscher Literaturwissenschaftler.

Am 31. März 2011 beschloss d​ie Stadtvertretung Rüthen e​ine sozialethische Rehabilitation d​er im Bereich d​er heutigen Stadt Rüthen während d​es 16. u​nd 17. Jahrhunderts i​m Rahmen d​er Hexenverfolgungen unschuldig verurteilten u​nd hingerichteten Personen.

Literatur

  • Geschichte der Stadt Rüthen. Im Auftrag der Stadt Rüthen herausgegeben von Wolfgang Bockhorst und Wolfgang Maron. Paderborn 2000.
  • Harald Gollan: Hexenprozess im Gogericht Rüthen aus dem Jahr 1652, in Heimatblätter des Patriot, 13. Juni 2000, S. 97ff

Einzelnachweise

  1. Stadt Rüthen: Bevölkerungsstatistik zum 31. Dezember 2021, abgerufen am 20. Februar 2022.
  2. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 256.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 335.
  4. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Westfalen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band IX, 1874, ZDB-ID 1467495-6, S. 66 (Digitalisat).
  5. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band X, 1887, ZDB-ID 1046036-6, S. 66 (Digitalisat).
  6. Volkszählung 1910
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