Landkreistag Rheinland-Pfalz
Der Landkreistag Rheinland-Pfalz ist der kommunale Spitzenverband der Landkreise in Rheinland-Pfalz, dem auch der Bezirksverband Pfalz als sonstiges Mitglied und die Pfälzische Pensionsanstalt sowie die Rheinischen Versorgungskassen als fördernde Mitglieder angehören. Er wurde am 7. November 1947 gegründet.[1]
Geschichte
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg erforderten Fragen der nackten Existenz der Bevölkerung, besonders ihrer Ernährung, Bekleidung und Ausstattung mit Wohnraum, schnell aktionsfähige deutsche Kommunalverwaltungen. Nach den ersten Kommunalwahlen am 15. September und 13. Oktober 1946 waren die ersten Gemeinde- und Kreisverwaltungen ebenso wie kleine Gemeinderäte, Stadträte bis hin zu Kreisversammlungen (Kreistage) auf späterem rheinland-pfälzischen Gebiet arbeitsfähig.
In Folge zeigte sich verstärkt das Bedürfnis nach einem ständigen Erfahrungsaustausch zwischen den Kommunalverwaltungen und einer beratenden Beteiligung der Landkreise, Gemeinden und Städte an der nun einsetzenden Landesgesetzgebung im neuen Bundesland Rheinland-Pfalz. Solch freie Spitzenverbände hatten in Deutschland bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts bestanden. Sie waren durch die nationalsozialistische Reichsregierung im Jahre 1933 zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit und der Überführung in den Einheitsspitzenverband Deutscher Gemeindetag gezwungen worden. Er wurde durch das Kontrollratsgesetz Nr. 2 vom 10. Oktober 1945 aufgelöst.
Der Raum für die Neubildung kommunaler Spitzenverbände war geschaffen. Den Anfang machte der Deutsche Städtetag, für dessen Wiedererstehen sich bereits 1945 Konrad Adenauer als damaliger Oberbürgermeister von Köln eingesetzt hatte. Bei den Landkreisen und den kreisangehörigen Gemeinden vollzog sich die Wiedergründung ihrer kommunalen Spitzenverbände schwieriger und in den Besatzungszonen zu jeweils unterschiedlichen Momenten.
Zengerle, Oberkreisdirektor Kreis Bonn, teilte Landrat Hermann Josef Doetsch, Kreis Mayen, am 25. September 1947 mit, dass bei den Kollegen der britischen Zone der Wunsch bestehe, in Rheinland-Pfalz und den anderen Ländern der französischen Zone eine Übereinkunft der Landkreise mit dem Ziel eines späteren Anschlusses an den Deutschen Landkreistag zustande kommen zu lassen.
Hermann Josef Doetsch trieb das Projekt weiter. Weil ihm die Kollegen außerhalb seines eigenen Regierungsbezirks größtenteils nicht bekannt waren, wandte er sich mit der Bitte um Namensnennung an die jeweiligen Regierungspräsidenten. Postwendend bekam er Antworten und bereitete daraufhin die Einladungen zur Gründungsversammlung vor. Als Tagungsort wurde das Domänengebäude der Staatlichen Weinbaudomäne Niederhausen-Schloßböckelheim im damaligen Kreis Kreuznach vorgeschlagen. Dort wurde am 7. November 1947 der Landkreistag Rheinland-Pfalz gegründet. Hermann Schüling wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt.
Geschäftsführung
Günther Schartz (Landkreis Trier-Saarburg) ist Vorsitzender des Landkreistags Rheinland-Pfalz. Seine Stellvertreter sind Frank Puchtler (Rhein-Lahn-Kreis) und Fritz Brechtel (Landkreis Germersheim).[2] Leiter der Geschäftsstelle sind Daniela Franke (Hauptgeschäftsführung) und Burkhard Müller. Der Wechsel in der Hauptgeschäftsführung erfolgt im zweijährigen Rhythmus (nächster Termin: 1. Juli 2022).[3]
Frühere Vorsitzende
Weblinks
Einzelnachweise
- landkreistag.rlp.de: Der Landkreistag und seine Aufgaben (Gründungsdatum siehe dort) , abgerufen am 12. Februar 2019.
- Geschäftsführender Vorstand. Landkreistag Rheinland-Pfalz, abgerufen am 27. November 2020.
- Geschäftsverteilungsplan. Landkreistag Rheinland-Pfalz, abgerufen am 27. November 2020.
- mainz-bingen.de: Johann Wilhelm Römer zum 80igsten: Ehemaliger Landrat hat Mainz-Bingen geprägt, abgerufen am 12. Februar 2019.