Löffel (Einheit)
Der Löffel, die Ligura oder der Cochlear war ein kleines Flüssigkeits- und Volumenmaß.
Es war ein antikes römisches und griechisches Maß, das bis ins 19. Jahrhundert verwendet wurde. Kleine Unterschiede waren kennzeichnend: nicht nur zwischen römisch und griechisch, sondern auch zwischen antik und neu.
Das alte römische Maß Cyathus (Becher) war 4 Löffel groß und es sollte die Menge eines Schluckes sein. Für einen Quadrantal, dem römischen Kubikfuß war die Maßkette[1]:
- 1 Quadrantal/Amphora (Eimer) = 3 Modius (Scheffel) = 2 Urna = 8 Congius = 48 Sextarius (Metze) = 96 Hemina = 192 Quartarius = 384 Acetabulum (Essiggefäß) = 576 Cyathus = 2304 Ligula/Löffel
Ein Löffel vom Sextarius mit 27 Kubikzoll errechnet, war etwa 0,5625 Kubikzoll groß.
In der Schweiz unterschied man beim Bener Milchmaß[4] in den großen Löffel mit 1/5 Krinne = 36 Loth und dem kleinen Löffel mit ¼ Krinne = 12 Lot
- 1 Bener = 2 Mass = 4 Quärtlein = 8 große Löffel = 16 kleine Löffel = 67 Pariser Kubikzoll = 1 ⅓ Liter[5]
Der Löffel fasste somit 0,167 Liter (groß) beziehungsweise 0,0833 Liter (klein).
Einzelnachweise
- Johann Samuel Traugott Gehler, Heinrich Wilhelm Brandes: Physikalisches Wörterbuch. Ma, Band 6, 2. Abteilung, E. B. Schwickert, Leipzig 1836, S. 1251
- Johann Michael Leuchs: Der Kontorwissenschaft 3. Teil: Die vollständige Geld-, Münz-, Maß- und Gewichtskunde. Band 3, Verlag E. Leuchs und Komp., Nürnberg 1834, S. 173
- Leopold Einsle: Systematische Zusammenstellung der vorzüglichsten europäischen Maße, Gewichte und Münzen. Verlag Jof. Kösel’sche Buchhandlung, Kempten 1846, S. 86
- August Schiebe: Universal-Lexikon der Handelswissenschaften: enthaltend: die Münz-, Maß- und Gewichtskunde. Band 3 Fleischer/Schumann, Leipzig/Zwickau 1839, S. 275
- Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde. Gottfried Basse, Quedlinburg/Leipzig 1830, S. 20