Kuruman
Kuruman ist eine ehemalige britische Missionsstation und die größte Stadt in der Gemeinde Ga-Segonyana, Distrikt Kgalagadi, Provinz Nordkap in Südafrika. 2011 hatte sie 13.057 Einwohner.[1] Bekannt ist sie als die „Oase der Kalahari“, da sich dort Berge, Wasser und dichte Vegetation mitten in einer Halbwüstenregion finden. Speziell verdankt die Stadt diesen Beinamen der nicht versiegenden Süßwasser-Quelle Die Oog, (deutsch: „Das Auge“), auch Eye of Kuruman. Sie liefert täglich etwa 20 Millionen Liter Wasser guter Qualität. Die Quelle ist Nationaldenkmal.
Kuruman | |||
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Koordinaten | 27° 28′ S, 23° 25′ O | ||
Basisdaten | |||
Staat | Südafrika | ||
Nordkap | |||
Distrikt | Kgalagadi | ||
Gemeinde | Ga-Segonyana | ||
Höhe | 1131 m | ||
Einwohner | 13.057 (2011) | ||
Besonderheiten: Eye of Kuruman, See | |||
Straße in Kuruman |
Die Stadt liegt auf dem Ghaap Plateau in 1131 Meter Höhe an der National Route 14, die unter anderem Upington mit Vryburg und der Provinz Gauteng verbindet. Benannt ist die Stadt nach Kudumane, einem San-Häuptling des 18. Jahrhunderts.
Geschichte
Robert Moffat, ein schottischer evangelischer Missionar der London Missionary Society, lebte hier mit seiner Frau und seinen zehn Kindern von 1820 bis 1870. Er baute die Station zum wichtigsten Missionszentrum im südlichen Afrika während des 19. Jahrhunderts aus. Er übersetzte als erster die Bibel in die afrikanische Sprache Setswana. Ab 1830 war das Lukasevangelium fertig übersetzt, 1840 folgte das Neue Testament und 1857 wurde das Alte Testament fertiggestellt. Bis 1840 übersetzte er auch John Bunyans Pilgerreise in diese Sprache. Um die Bibel auch lesen und verstehen zu können, erlernten erste Konvertiten Lesen und Schreiben, und die Station wurde zu einem Bildungszentrum. Bereits 1829 wurden erste Afrikaner getauft, die den christlichen Glauben angenommen hatten, und 1834 bestand die einheimische Kirche aus 350 Personen. Die erste Bibel konnte 1857 vor Ort gedruckt werden. Sein Enkelsohn Howard Unwin Moffat, der zweite Premierminister Südrhodesiens, wurde hier am 13. Januar 1869 geboren.[2]
Wirtschaft
Wirtschaftlich bedeutend in der Region sind Bergbau und Landwirtschaft. Verschiedene mineralische Rohstoffe werden hier abgebaut, beispielsweise Manganerz, Eisenerz und die weltweit größten Mengen an Krokydolith (blauer Asbest). Die in der Region tätige Bergbaufirma Kalagadi manganese ist ein Jointventure mit ArcelorMittal unter Beteiligung der südafrikanischen IDC und wurde von Beginn an durch Daphne Mashile Nkosi mit weiteren Managerinnen in Führungspositionen aufgebaut.[3][4] Mit Unterstützung des südafrikanischen Bergbauministeriums werden seit 2014 in Kuruman durch Kalagadi manganese junge Unternehmerinnen für eine künftige Tätigkeit im Montansektor ausgebildet. Das Bergbauunternehmen will in diesem Rahmen auch zur lokalen Umsetzung der Empowerment-Politik der Regierung beitragen.[5]
Ebenfalls ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle. In der Umgebung der Stadt liegen einige der größten Jagdgebiete Südafrikas.
Klima
Aufgrund der Lage am Rand der Kalahari treten extreme Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter auf. Während der Wintermonate gibt es regelmäßig Frost, von Dezember bis April sorgen feuchte Nord- und Nordostwinde für häufige Gewitter, im Sommer werden trotz der Höhenlage die 40 °C überschritten. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 420 mm pro Jahr.
Sehenswürdigkeiten
- Billy Duvenhage Nature Reserve
- Die Oog
- Kalahari Raptor Rehabilitation Centre
- Moffat Mission Station
- Bird Sanctuary (mit 115 verschiedenen Vogelarten)
Weblinks
Einzelnachweise
- Volkszählung 2011, abgerufen am 18. November 2013
- Ype Schaaf: L'histoire et le rôle de la Bible en Afrique, CETA, HAHO et CLE, Lavigny 2000, ISBN 9-966-886-72-9, S. 85–92
- Kalagadi Manganese: Our history. auf www.kalahariresources.co.za (englisch)
- Kalagadi Manganese: Background. auf www.kalahariresources.co.za (englisch)
- miningnews: Kalagadi launches empowerment initiative in Kuruman. Meldung vom 25. August 2014 auf www.miningne.ws (englisch)