Kurt Poltiniak
Kurt Poltiniak (* 7. Juli 1908 in Berlin; † 11. März 1976 in Potsdam) war ein deutscher Karikaturist und Illustrator.
Leben
Poltiniak wurde 1908 in Berlin geboren. An der Handwerker- und Kunstgewerbeschule besuchte er erste künstlerische Kurse. Im Anschluss studierte Poltiniak an der Kunsthochschule Berlin und arbeitete dann als Gebrauchsgrafiker und freischaffender Pressezeichner unter anderem für den „Roten Pfeffer“ und den „Wahren Jacob“.[1] 1931 trat er in die KPD ein. Er war Mitglied der Assoziation revolutionärer bildender Künstler Deutschlands. 1933 wurde er im KZ Oranienburg interniert und von den Nationalsozialisten mit einem Berufsverbot belegt. Nach dem Krieg zeichnete Poltiniak für die Zeitung „Tägliche Rundschau“ der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Er gehörte zum Gründerkreis des Satireblatts „Frischer Wind“, dem 1954 der „Eulenspiegel“ folgte.
Ein Teil seines zeichnerischen Nachlasses liegt bei der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Auszeichnungen
- 1958: Vaterländischer Verdienstorden in Bronze (III. Stufe)
- Vaterländischer Verdienstorden in Silber (II: Stufe)
- 1957, 1963: Theodor-Fontane-Preis für Kunst und Literatur des Bezirkes Potsdam
- 1962: Kunstpreis der DDR
Buchillustrationen (Auswahl)
- Konradjoachim Schaub: Nicht immer geht es gut. Berlin 1941.
- WalterJahn: Morgen vielleicht du. Berlin 1941.
- Alfred Hein: Ruhig Blut, Gustav!, Berlin 1944.
- Wir fahren auf Land, Plauen. Sachsenverlag, Plauen, 1945 (Leporello)
- Ingeborg Kauerhof (Auswahl): Bauernregeln. Deutscher Bauernverlag, Berlin, 1946
- Kurt Runge: Die treulose / treue Tomate. Deutscher Bauernverlag, Berlin, 1946
- Hede Fingerle: Die Geheimnisse des Dr. IX. Eine ganz rätselhafte Geschichte. Erich Schmidt Verlag, Berlin - Bielefeld 1949.
- Heinrich Hoffmann: Der Struwwelpeter, Lessing-Verlag, Berlin, 1947
- Leonid Lentsch: Humoresken. Eulenspiegel-Verlag, Berlin, 1955
- Hans Seifert: So ein Betrieb. Vor Feierabend beobachtet - nach Feierabend zu lesen. Eulenspiegel-Verlag Berlin, 1960.
Ausstellungen in der DDR (Auswahl)
Einzelausstellungen
- 1984: Potsdam, Staudenhofgalerie (Karikatur und Grafik)
Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)
- 1951/1952: Berlin, Museumsbau am Kupfergraben („Künstler schaffen für den Frieden“)
- 1953 bis 1973: Dresden, Dritte Deutsche Kunstausstellung bis VII. Kunstausstellung der DDR
- 1965: Berlin, INTERGRAFIK
- 1968: Halle/Saale, Staatliche Galerie Moritzburg („Sieger der Geschichte“)
- 1969 und 1974: Potsdam, Bezirkskunstausstellungen
- 1970: Berlin, Altes Museum („Im Geiste Lenins“)
- 1975: Schwerin, Staatliches Museum („Farbige Grafik in der DDR“)
- 1985: Erfurt, Gelände der Internationalen Gartenbauausstellung („Künstler im Bündnis“)
Literatur
- Brandenburgische Landeszentrale für Politische Bildung: Was bleibt, ist Hoffnung. Eine Briefdokumentation aus Brandenburger Konzentrationslagern, Zuchthäusern und Gefängnissen der NS-Zeit 1933–1945, Potsdam 1994.
- Baumgartner, Gabriele/Hebig, Dieter: Biographisches Handbuch der SBZ/DDR 1945–1990, München 1996.
- Gries, Rainer/Satjukow, Silke (Hrsg.): Unsere Feinde. Konstruktion des Anderen im Sozialismus, Leipzig 2004.
- Vierhaus, Rudolf (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie, Band 8, München 2007.
- Helmut Kronthaler: Poltiniak, Kurt. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 96, de Gruyter, Berlin 2017, ISBN 978-3-11-023262-2, S. 272.
- Poltiniak, Kurt. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 609.