Kurt Marowsky
Kurt Marowsky (* 25. Oktober 1895 in Berlin; † 3. Februar 1945 ebenda) war ein deutscher Polizeibeamter.
Leben und Tätigkeit
Marowsky trat nach dem Ersten Weltkrieg in den Polizeidienst ein. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 wurde er in die neugebildete Geheime Staatspolizei übernommen. Im Jahr 1933 gehörte Marowsky zu den Beamten, die mit der kriminalistischen Untersuchung des Reichstagsbrandes betraut waren, wobei Marowsky insbesondere mit der Vernehmung von potentiellen Wissensträgern über den Vorgang über den Vorgang betraut war, u. a. wurden zahlreiche Vernehmungen des später als angeblicher Reichstagsbrandstifter hingerichteten Marinus van der Lubbe von Marowsky durchgeführt. Benjamin Hett kennzeichnet Marowsky in seiner Studie über den Reichstagsbrand aufgrund seiner Gewohnheit, körperliche Gewalt bei der Einvernahme von Verdächtigen und Zeugen zur Anwendung zu bringen, als „ein sogar nach Gestapo-Standards für seine Brutalität berüchtigter Mann“. Zudem kennzeichnet Hett „Drohungen, Nötigung und Bestechung“ als routinemäßig von Marowsky zur Anwendung gebrachten Arbeitspraktiken. Im Herbst 1933 nahm Marowsky als kriminalistischer Zeuge am Reichstagsbrandprozess teil.
Während des Zweiten Weltkriegs wirkte Marowsky als Kriminalassistent an den Ermittlungen der Geheimen Staatspolizei gegen den Hitler-Attentäter Georg Elser sowie gegen die Widerstandsgruppe Rote Kapelle mit.
Marowsky starb während des alliierten Bomberangriffs auf Berlin am 3. Februar 1945, als er bei der Zerstörung des Gebäudes des Geheimen Staatspolizeiamtes durch einen Bombentreffer einen Schädelbruch erlitt.
Literatur
- Benjamin Carter Hett: Der Reichstagsbrand: Wiederaufnahme eines Verfahrens, 2016.
- Gerhard Paul/Klaus-Michael Mallmann: Die Gestapo: Mythos und Realität, Primus Verlag, 1996, S. 383.