Kurt Kleinrath

Kurt Kleinrath (* 14. Juni 1899 i​n Hannover; † 29. Juni 1968 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Artillerie- u​nd Luftwaffenoffizier.

Leben

Beförderungen

Kleinrath w​ar Sohn d​es Rechtsanwalts u​nd Notars, Justizrats Otto Kleinrath u​nd seiner Ehefrau Anna geb. Bletzmacher. Er besuchte d​as Kaiser-Wilhelm- u​nd Ratsgymnasium Hannover b​is zur Primareife.

Erster Weltkrieg

Mit 18 Jahren meldete e​r sich 1916 a​ls Freiwilliger z​um Feldartillerie-Regiment 46 i​n Wolfenbüttel. Bei d​er Panzerabwehr d​es Deutschen Heeres k​am er i​n der Infanterie-Geschützbatterie Nr. 17 i​m Mai 1917 a​n die Westfront. In d​er Dritten Flandernschlacht verwundet, w​urde er i​m Winter 1917/18 a​ls Fahnenjunker-Unteroffizier i​n das Ostfriesische Feldartillerie-Regiment Nr. 62 (Oldenburg) übernommen. In d​en letzten Kriegsmonaten w​ar er a​n der Artillerieschule i​n Beverlo. Im Sommer 1919 erhielt e​r das Reifezeugnis d​es Ratsgymnasiums Hannover. Im Juni 1920 erhielt e​r seinen Abschied (Militär). Zum Wintersemester 1920/21 immatrikulierte e​r sich a​n der Christian-Albrechts-Universität z​u Kiel für Rechts- u​nd Staatswissenschaften. Er renoncierte a​m 11. November 1920 b​eim Corps Holsatia u​nd wurde a​m 2. Mai 1921 recipiert.[1]

Reichswehr

Am 1. November 1922 w​urde er i​m Artillerie-Regiment 2 d​er Reichswehr a​ls Leutnant wiedereingestellt. Nach e​inem Lehrgang a​n der Feldartillerie- u​nd Fußartillerie-Schießschule i​n Jüterbog durchlief e​r 1924/25 e​ine private Ausbildung z​um Flugzeugführer. Von April b​is November 1928 folgte a​n der Geheimen Fliegerschule u​nd Erprobungsstätte d​er Reichswehr i​n Lipezk e​ine Ausbildung a​ls militärischer Flugzeugbeobachter. Nach e​inem Jahr a​ls Flugberater i​m Stab d​es Kavallerie-Regiments 1 k​am er a​m 1. November 1929 a​ls Batterieoffizier u​nd Bataillonsadjutant z​um Artillerie-Regiment 2. In d​er Zeit d​es Nationalsozialismus w​ar er 1933 e​in halbes Jahr b​eim Stab d​er 1. Kavallerie-Division (Reichswehr). Vom 1. Dezember 1933 b​is zum 31. März 1935 w​ar er Schwadronchef u​nd Fluglehrer a​n der Deutschen Verkehrsfliegerschule i​n Braunschweig.

Wehrmacht

In die Luftwaffe (Wehrmacht) übernommen, diente er 1935/36 dem Auswärtigen Amt als nachrichtendienstlicher Kurier nach Japan. 1936–1939 war er Kommandeur der Aufklärung in Jüterbog. Zu Beginn des Polenfeldzugs war er Erster Generalstabsoffizier beim Kommandierenden General der Heeresflieger. Anschließend war er acht Monate Chef des Stabes beim Luftgaukommando 2, beim Luftgaukommando 3 (Holland) und wieder beim Luftgaukommando 2. Am 1. März 1940 wurde er in das Oberkommando der Luftwaffe übernommen. Im Januar und Februar 1944 wurde er im Rahmen des Einsatzes der zivilen Flugzeugführer in der Luftfahrtindustrie verwendet. Im Juni 1944 zum Stab der Luftflotte 3 kommandiert und im Juli 1944 zum Generalleutnant befördert, war er zwei Monate mit der Führung des II. Fliegerkorps beauftragt. Vom 1. September bis zum 8. Dezember 1944 war er mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Kommandeurs der 1. Jagddivision in Döberitz beauftragt. Zuletzt war er im Reichsluftfahrtministerium und beim Oberkommando der Luftwaffe sowie Kommandeur der 1. Ausbildungsdivision (Luftwaffe). Er geriet am 3. Mai 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft und kam in zahlreiche Gefangenenlager In Deutschland. Entlassen wurde er am 30. Oktober 1947 unter Ortsarrest nach Cham (Oberpfalz). Dort war er Färbergehilfe in einer Schmuckfedernfabrik. Am 26. April 1948 konnte er nach Berlin zurückkehren.

Ehe

Verheiratet w​ar er s​eit dem 6. September 1938 m​it Dr. med. Gertrud Windscheid geb. Jahn, Tochter d​es Ministerialdirektors a. D. Alexander Jahn i​n Berlin.

Auszeichnungen

Anmerkungen

  1. wegen seines Verhaltens als Flugzeugführer (ohne Beobachter) einer Heinkel He 46 bei Turboladerbrand über bewohnter Ortschaft mit anschließender Waldlandung während der Nacht.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1996, 78/441
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