Kriegsmüdigkeit
Kriegsmüdigkeit ist eine Metapher, die eine geringe Bereitschaft der Soldaten und/oder der Zivilbevölkerung beschreibt, einen Krieg weiter zu führen.
Metapher
Müdigkeit ist die Folge von Ermüdung, also der vorübergehenden (reversiblen) Minderung der physischen und/oder psychischen Leistungsfähigkeit. Entsprechend ist Kriegsmüdigkeit in der Metapher die vorübergehende Minderung der Fähigkeit und vor allem des Willens zur Kriegsführung.
Erzeugung von Kriegsmüdigkeit in Kriegen
Insbesondere nach langen Kriegen ist Kriegsmüdigkeit ein zentrales Motiv zum Friedensschluss.
Entsprechend ist es ein Ziel kriegsführender Mächte, in der gegnerischen Bevölkerung Kriegsmüdigkeit zu erzeugen. Ein Beispiel ist der Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg, in dem eine Vielzahl durch Flächenbombardements mit Spreng- und Brandbomben herbeigeführter Feuerstürme als Teil des Luftkriegs die Moral der gegnerischen Bevölkerung untergraben sollte (morale bombing). Ein weiteres Beispiel ist ein Zermürbungskrieg, mit ähnlichen Wirkungen wie bei Terror.
Eine wichtige Rolle bei der Schaffung oder Verhinderung von Kriegsmüdigkeit spielt die Kriegspropaganda. Insbesondere Durchhalteparolen sollen Kriegsmüdigkeit verhindern.
Wirkung
Auch außerhalb von Kriegen spielt Kriegsmüdigkeit eine Rolle in der Politik, und hier insbesondere in der Verteidigungspolitik. Kriegsmüdigkeit senkt nicht nur die Bereitschaft, Angriffskriege zu führen, sondern ebenfalls die Wehrbereitschaft.
Kriegsmüdigkeit wird daher auch als wesentlicher Grund für die Appeasement-Politik, die Ablehnung der Wiederbewaffnung oder die Friedensbewegung genannt.