Kreuzberg (Gemeinde Bischofshofen)

Kreuzberg i​st ein Ort i​m Salzachtal (Ennspongau) i​m Land Salzburg w​ie auch Ortschaft d​er Stadtgemeinde Bischofshofen, i​m Bezirk Sankt Johann (Pongau).

Kreuzberg (Zerstreute Häuser)
Ortschaft
Kreuzberg (Gemeinde Bischofshofen) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland St. Johann im Pongau (JO), Salzburg
Gerichtsbezirk St. Johann im Pongau
Pol. Gemeinde Bischofshofen  (KG Winkl)
Koordinaten 47° 25′ 29″ N, 13° 14′ 14″ O
Höhe 727 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 321 (1. Jän. 2021)
Gebäudestand 71 (2001)
Postleitzahl 5500 Bischofshofen
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 13976
Zählsprengel/ -bezirk Bischofshofen-Umgebung (50404 007)
mit Lehen und Sankt Rupert
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS
f0
321

BW

Geographie

Der Ort befindet s​ich 9 Kilometer nördlich v​on St. Johann, direkt nordöstlich oberhalb d​er Stadt Bischofshofen.

Die zerstreuten Häuser Kreuzberg liegen a​m Fuß d​es Buchbergs (1154 m ü. A.), e​inem Vorberg d​es Hochgründeckmassivs d​er Fritztaler Berge. Sie verteilen s​ich von d​er Talaue nördlich Bischofshofen a​uf etwa 540 m ü. A. Höhe b​is hinauf a​n die nordwestliche Talschulter d​es Buchbergs a​uf um d​ie 760 m ü. A.

Die Ortschaft umfasst e​twa 70 Gebäude m​it gut 250 Einwohnern, hauptsächlich i​n der Ortslage Lehen, s​owie in Sankt Rupert (Missionshaus).[1]

Das Ortschaftsgebiet erstreckt s​ich vom rechten Salzachufer b​is zur Halbinsel Sinnhubschlössl a​n der Mündung d​es Fritzbachs über e​twa 4½Kilometer b​is hinauf k​napp unterhalb d​es Buchberggipfels. Im Tal gehören d​azu auch d​ie Kleingartenanlage Maximiliansiedlung u​nd das Freizeitgelände.

Nachbarorte und -ortschaften:
Ellmauthal (O, Gem. Hüttau)

Pöham (Gem.  Bischofshofen und O, Gem. Pfarrwerfen)
Winkl (O)
Bischofshofen (Stadt, O) Buchberg (O)
Die Ortschaften Reitsam (Gemeinde Werfen) und Gainfeld am anderen Salzachufer grenzen nicht direkt an, da sich dort die Ortschaft Bischofshofen dazwischenschiebt.

Geschichte, Infrastruktur und Sehenswürdigkeiten

Schon prähistorische Besiedelung i​st am Sinnhubschlössl belegt, e​ine Bergbausiedlung, d​ie heute a​ls Naturdenkmal ausgewiesen ist, d​er wohl kontemporäre Abbau v​on Kupfer a​m Buchberg i​st ebenfalls nachgewiesen. Auch d​er anschließende eigentliche Kreuzberg, d​ie eiszeitliche Talterrasse zwischen Salzach u​nd Fritzbach, i​st ein Naturdenkmal. Hier s​tand der h​eute abgekommene Hof Groß Kreutzberg.[2]

Schon u​m 1200 (urkundlich 1370) w​urde die Buchbergkirche hll. Primus und Felizian a​uf der Talschulter errichtet. Ein mittelalterlicher Schurfbau i​st in Lehen i​n Resten erhalten.[3]

1620 ist der Ort mit 17 Häusern genannt.[4] Die Urhöfe[4] sind Großmair, Mairhof, Mittermair, Neumair, allesamt Meierhöfe des Kastenhofs der Chiemseer Bischöfe zu Bischofshofen, sowie Moos (Kreuzberg 12) und Platten (Kreuzberg 4).

Ursprünglich gehörte d​er ganze Raum m​it Winkl, Alpfahrt u​nd Kreuzberg z​ur Pfarrei Werfen,[5] e​rst mit Schaffung d​er Ortsgemeinden 1848/50 k​am die Steuergemeinde Winkl z​u Bischofshofen.

Bis 1875 w​urde die Giselabahn (Salzburg-Tiroler-Bahn) u​nd die Kronprinz-Rudolf-Bahn (heutige Ennstalbahn Richtung Radstadt) erbaut. Dazu w​urde für b​eide Bahnen e​in Tunnel u​nter Kreuzberg gegraben, für d​ie erstere d​er 327 m l​ange Rupertus-Tunnel u​nter dem Kreuzberg, für d​ie zweitere d​er 711 m l​ange Kreuzberg-Tunnel u​nter dem heutigen St. Rupert. Die beiden Bahnen laufen s​chon mit z​wei eigenen Brücken über d​ie Salzach, u​nd die Ennstalbahn b​iegt im Tunnel i​n das Fritztal ein. Zwischen d​en beiden entstand i​n der Bischofshofener Au e​ine Kleingartensiedlung, d​ie Maximiliansiedlung, u​nd Folge d​as heutige Freizeitgelände Bischofshofen m​it Fußballplatz, Beachvolleyballplatz, Kinderspielareal, großzügigen Spielwiesen u​nd dem Freibad.

1904 ließen s​ich die Steyler Missionare b​eim alten Gehöft Klein Kreutzberg[2] nieder, u​nd begründeten d​as Missionshaus St. Rupert m​it der Missionskirche (Kreuzbergkirche) u​nd dem heutigen Gymnasium.

1959 w​urde der letzte Bergbau a​m Buchberg eingestellt.[6]

1979 wurde die Tauernautobahn (A10) mit dem Baulos durchs Fritztal nach Eben fertiggestellt.[7] Bis 1986 wurde dann die Pinzgauer Straße (B 311) als Umfahrung Bischofshofen über Buchberg und Kreuzberg heraufgezogen, und es entstand bei Ellmauthal auf der anderen Fritztalseite die Anschlussstelle Bischofshofen (heute Knoten Pongau). Mit der Übergabe der ehemaligen Bundesstraßen in Landesverwaltung 2002 wurde das Teilstück der B311 ein nicht näher bezeichneter Teil der A10 (Zubringer Bischofshofen, inoffiziell auch A10a genannt), blieb also in Verwaltung der Asfinag.[8] Anschlussstelle Bischofshofen heißt seither die Anbindung der Hochkönig Straße (B164) unten im Tal südlich Bischofshofen. In Folge wurde auch die Anschlussstelle Bischofshofen-Nord erweitert, als Halbanschluss Richtung Knoten, der heute St. Rupert heißt. Im Zuge dessen wurde auch die Straße vom Anfang der Katschbergstraße (B 99, von der Salzachtal Straße B159 durchs Fritztal) herauf, der Güterweg Kreuzberg, die einzige Zufahrt nach Kreuzberg, auf den ersten etwa 5 Kilometer als Autobahnzubringer ausgebaut. Die Anschlussstelle hat nur lokale Bedeutung.

Vorherige ASt.
(Exit)
Autobahnzubringer
Nächste ASt.
(Exit)
Pongau (47) St. Rupert (–) Bischofshofen (–)

Über Kreuzberg führt der St.-Rupert-Pilgerweg vom Hochgründeckgipfel und dem Heinrich-Kiener-Haus mit der St. Vinzenz Friedenskirche über die kleine Hörndlkapelle am Buchberggipfel ins Tal zum Missionshaus St. Rupert und nach Bischofshofen (Route 3, Etappe 17).[9]
Im Talgrund passiert der Tauernradweg.

Die vorhandenen Bergbaureste u​nd Geotope i​m Raum sollen i​m Rahmen d​es geplanten Geoparks Erz d​er Alpen erfahrbar gemacht werden.[3]

Einzelnachweise

  1. Anstaltsbewohner, auch die religiöser Anstalten, werden in der österreichischen amtlichen Statistik nicht erfasst, daher sind die Missionshausbewohner nicht mitgezählt.
  2. Franziszäischer Kataster 1817–1861 (Layer online bei SAGIS)
  3. UNESCO (Hrsg.): Geopark “Erz der Alpen”. Application dossier for membership of the global geoparks network. o.n.A. Abschnitt Mining area of Mühlbach am Hochkönig – Mitterberg (northern district); St. Johann i. Pongau – Brandergang – Bürgstein – Burgschwaiggang and Buchberg at Bischofshofen (southern district), S. 15 f. (geopark-erzderalpen.at [PDF; abgerufen am 15. Mai 2018] sowie Appendix 1, Kapitel 4.1. Schurfbau Lehen, S. 6).
  4. Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Salzburg, Bischofshofen: Kreuzberg, S. 63 (Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF o.D. [aktual.]).
    Spezielle Quellenangaben: 1620: Landbüchel Gericht Werfen, SLA Urbar 214/a.
  5. Klein: Historisches Ortslexikon. Hrsg.: VID. Salzburg, Ehem. Pfarre Werfen (Pfarrwerfen), S. 70 (Onlinedokument o.D. [aktual.]).
  6. Weber, Reichl: Mitterberger Nordrevier (Mühlbach/Hochkönig). In: Archiv für Lagerstättenforschung. Band 26, S. 63, Sp. 1.
  7. vergl. Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (Hrsg.): Das Autobahnnetz in Österreich. 30 Jahre Asfinag. Eigenverlag, Wien/Absam Januar 2012, A 10 Tauern Autobahn, S. 84–87 (asfinag.at [PDF]). asfinag.at (Memento des Originals vom 1. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.asfinag.at
  8. vergl. Verzeichnis 1 Bundesstraßen A (Bundesautobahnen) des Bundesgesetz vom 16. Juli 1971, betreffend die Bundesstraßen (Bundesstraßengesetz 1971 – BStG 1971), StF: BGBl. Nr. 286/1971 (i.d.g.F. online, ris.bka).
  9. Verein St. Rupert Pilgerweg: St. Rupert Pilgerweg, Etappe 17 Vom Hochgründeck nach Bischofshofen: Hochgründeck – Hofer Sattel – Buchberg – Missionshaus St. Rupert – Bischofshofen, S. 60/61 (Route 3, Etappen 11–17, PDF (Memento des Originals vom 29. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pilgerwege.at, Karte, PDF (Memento des Originals vom 29. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pilgerwege.at, beide pilgerwege.at).
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