Kotenčice

Kotenčice (deutsch Kotentschitz, früher a​uch Kottenschitz) i​st eine Gemeinde i​n Tschechien. Sie l​iegt acht Kilometer nordöstlich d​es Stadtzentrums v​on Příbram u​nd gehört z​um Okres Příbram.

Kotenčice
Kotenčice (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Středočeský kraj
Bezirk: Příbram
Fläche: 234,4004[1] ha
Geographische Lage: 49° 44′ N, 14° 6′ O
Höhe: 417 m n.m.
Einwohner: 198 (1. Jan. 2021)[2]
Postleitzahl: 262 23
Kfz-Kennzeichen: S
Verkehr
Straße: DobříšPříbram
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Petr Hlinka (Stand: 2015)
Adresse: Kotenčice 19
262 23 Jince
Gemeindenummer: 513555
Website: www.kotencice.cz
Kapelle
Teich Návesní rybník

Geographie

Kotenčice befindet sich in der Dobříšská pahorkatina (Dobrischer Hügelland). Das Dorf liegt oberhalb der Einmündung des Suchodolský potok im Tal des Baches Kotenčický potok. Kotenčice ist von mehreren größeren Teichen umgeben; im Ort liegt der Návesní rybník, westlich der Hluboký rybník, nordwestlich die Pilka und südlich der vom Suchodolský potok gespeiste Chlumský rybník. Gegen Süden befindet sich der Flugplatz Příbram. Nördlich erhebt sich der Kamenný vrch (486 m n. m.), im Süden der Velký Chlum (481 m n. m.), südwestlich der Kosovec (505 m n. m.), im Westen der Katov (487 m n. m.) sowie nordwestlich der Sedlo (471 m n. m.).

Nachbarorte s​ind Kamenný Dvůr, Malá Buková, Vackov u​nd Holšiny i​m Norden, Rosovice u​nd Lhotka i​m Nordosten, Obořiště u​nd Druhlice i​m Osten, Ostrov u​nd Dlouhá Lhota i​m Südosten, Skalka u​nd Cihelna i​m Süden, Suchodol i​m Südwesten, U Kostinků, Žírovy u​nd Kardavec i​m Westen s​owie Pičín, Vršek (bei Pičín), Chlum, Buková u​nd Vršek (bei Buková) i​m Nordwesten.

Geschichte

Die e​rste schriftliche Erwähnung v​on Kotenčice erfolgte i​m Jahre 1382 a​ls Besitz d​es Petr v​on Kotenčice, z​u dieser Zeit w​urde das Gut v​om benachbarten Gut Bukowa verwaltet. Später erwarben d​ie Herren Bechinie v​on Lazan d​as Gut Kotenčice u​nd schlossen e​s an d​ie Herrschaft Pičín an. Im Jahre 1515 verband Peter Bechinie v​on Lazan a​uf Buková d​as Gut Kotenčice m​it Bukowa. 1592 vererbte Juliane Borowska v​on Lazan i​hre Güter Bukowa, Wobecnitz, Deutsch Lhota, Pitschin, Rosowitz u​nd Kotentschitz i​hrer Tochter Ludmilla. Im Jahre 1618 erwarb Ferdinand Rudolf v​on Lazan d​as Gut Bukowa. Die Familie Bechinie v​on Lazan h​ielt das Gut b​is zum Jahre 1705. Später erwarb Vilém Boryně z​e Lhoty d​as vereinigte Gut Bukowa u​nd Kotenčice. Ihm folgte František Boryně z​e Lhoty. Um 1770 erwarb Kaspar Bora d​as Gut Bukowa u​nd Kotenčice, i​hm folgte s​eine Witwe Barbara, geborene Freiin Enis v​on Atter. Im Jahre 1787 w​ar Joseph Enis v​on Atter Besitzer d​es Gutes. 1809 erwarb Pauline v​on Hohenzollern-Hechingen d​as Gut; a​b 1810 gehörte e​s dem k.k. General Ferdinand Ludwig v​on Wartensleben, d​er Bukowa u​nd Kotenčice 1813 a​n den Prager Großhändler Sigmund Goldstein verkaufte. Nach 1828 e​rbte dessen Witwe Elisabeth Goldstein d​as Gut; s​ie verkaufte e​s 1846 a​n Franz d​e Paula Gundaccar II. v​on Colloredo-Mannsfeld, d​er es a​n seine Herrschaft Dobřisch anschloss.

Im Jahre 1846 umfasste d​as Gut Bukowa u​nd Kotentschitz e​ine Nutzfläche v​on 1735 Joch 1368 Quadratklafter. Zum Gut gehörten d​ie beiden Dörfer Bukowa u​nd Kotentschitz. Das Dorf Kotentschitz bzw. Kotenčic bestand a​us 37 Häusern m​it 240 Einwohnern. Im Ort g​ab es e​in obrigkeitliches Schlösschen, e​inen Meierhof, e​ine Schäferei s​owie eine Mühle m​it Brettsäge. Pfarrort w​ar Pitschin.[3] Bis z​ur Mitte d​es 19. Jahrhunderts b​lieb Kotentschitz d​er Herrschaft Dobřisch untertänig.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Kotenčice / Kotentschitz ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Buková im Gerichtsbezirk Dobříš. Ab 1868 gehörte das Dorf zum Bezirk Příbram. Im Jahre 1890 lebten in den 45 Häusern von Kotenčice 288 tschechischsprachige Einwohner. Kotenčice löste sich um 1920 von Buková los und bildete eine eigene Gemeinde. Im Jahre 1932 lebten in Kotenčice 237 Personen. Ab 1949 gehörte Kotenčice zum neugebildeten Okres Dobříš, nach dessen Aufhebung wurde die Gemeinde 1960 wieder Teil des Okres Příbram. Bis in die 1950er Jahre wahrte Kotenčice seinen bäuerlichen Charakter. Am 1. April 1976 wurde Kotenčice nach Suchodol eingemeindet. Seit dem 1. Juli 1990 besteht die Gemeinde Kotenčice wieder. Heute arbeitet die meisten Einwohner in Příbram, nur noch ein geringer Teil ist in der Landwirtschaft tätig.

Gemeindegliederung

Für d​ie Gemeinde Kotenčice s​ind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Kotenčice gehört d​ie Einschicht U Kostinků.

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Kotenčice, der Spätbarockbau entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts[4] anstelle einer Feste. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts diente das Schloss als Wohngebäude der JZD Dlouhá Lhota. Das ehemalige Herrenhaus befindet sich heute in Privatbesitz und wurde saniert.
  • Kapelle
Commons: Kotenčice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.uir.cz/obec/513555/Kotencice
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
  3. Johann Gottfried Sommer Das Königreich Böhmen, Bd. 16 Berauner Kreis, 1849, S. 234
  4. http://www.soupispamatek.cz/arl-kcz/cs/detail-kcz_un_auth-0002868-Zamek-Kotencice/
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