Kornelius Eich
Kornelius Eich (* 1989 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Regisseur, der u. a. am Schauspiel Frankfurt arbeitet.
Leben
Kornelius Eich ist gelernter Einzelhandelskaufmann[1] und studierte Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Kultur und Medien an der Frankfurt University of Applied Sciences.[2]
Ab 2012 arbeitete er als Theaterregisseur in der freien Szene. Parallel absolvierte er Hospitanzen bei Jürgen Kruse, Mizgin Bilmen und Isaak Dentler am Schauspiel Frankfurt. Hier spielte er 2015 auch in Kruses Inszenierung von Leonce und Lena mit[3]. In der Spielzeit 2016/17 arbeitete er als Regieassistent am Staatstheater Wiesbaden, wo er u. a. Christian Franke und Ingo Kerkhof assistierte. Von August 2017 bis Juli 2020 war er am Schauspiel Frankfurt engagiert, wo er u. a. mit Jan Bosse, Anselm Weber, Jessica Glause, Roger Vontobel und Jan Koslowski zusammengearbeitet hat.
Seit August 2020 arbeitet er als freier Regisseur.[1][4] Zu seinen wiederkehrenden Teammitgliedern gehören Antigone Akgün, Philip Bußmann, Mareike Wehrmann, Thomas Osterhoff und Loriana Casagrande.[5][6][7][8][9][10]
Gastspieleinladungen
- 2019 Abschied von den Eltern am Theater BOSCO Gauting[11]
- 2021 Alles ist groß im Sommerbau des Künstlerhauses Mousonturm[12]
- 2022 Abschied von den Eltern am Stadttheater Aschaffenburg[13]
- 2022 Alles ist groß am Theater BOSCO Gauting[14]
Inszenierungen und Filme (Auswahl)
- 2018 Abschied von den Eltern von Peter Weiss am Schauspiel Frankfurt[7]
- 2019 Wieder da (DSE*) von Fredrik Brattberg am Schauspiel Frankfurt[6]
- 2020 Alles ist groß (UA*) von Zsuzsa Bánk am Schauspiel Frankfurt[5]
- 2020 Was ist Natur? | Vierteilige Kurzfilm-Serie für das Museum Sinclair-Haus[8]
- Gedicht trifft Exponat nach Elias Canetti, Stefan Klein, Silke Scheuermann und Nils-Aslak Valkeapää
- Zukünftige Vergangenheit nach Dietmar Dath und Kathleen Jamie
- Die Wirklichkeit nach Marlen Haushofer
- Westerburg – Ein Film noir nach Philip K. Dick
- 2021 Ich bin der Wind von Jon Fosse an den Landungsbrücken Frankfurt[9]
- 2021 Euler / Gnielka – Ein Rechercheprojekt von Loriana Casagrande, Kornelius Eich, Julia Just und Marie Schwesinger[15]
- 2021 Zeit des Lebens (DSE*) von Evelyne de la Chenelière an den Landungsbrücken Frankfurt[10]
Arbeitsweise und Stilmittel
Die bisherigen Inszenierungen und Filme von Kornelius Eich behandeln häufig den Tod und seine Auswirkungen auf die Hinterbliebenen. In „Abschied von den Eltern“ führt der Tod der Eltern zu einem Aufarbeiten der Vergangenheit,[7] während in „Wieder da“ der Tod des Kindes zu einem Trauerprozess mit absurden Zügen führt.[6] „Alles ist groß“ handelt von einem Grabmacher, der aus seinem Alltag erzählt.[5] Die Kurzfilm-Serie „Was ist Natur?“ wirft einen Blick in die Zukunft, in welcher es die Menschen nicht mehr gibt, und fragt: „Warum ist das laute, stinkige, sich alles aneignende Weltbewohnen der Menschen so blutig zu Ende gegangen?“[16]
Trotz der Schwere des Themas ist der Humor ein wiederkehrendes Element in Eichs Inszenierungen:
- „Einfühlsam und klug analysiert der Totengräber das Geschehen, Schmerz und Humor reichen einander die Hände.“ (Kritikerin Katja Sturm über Alles ist groß)[17]
- „Und obwohl es um Trauer, Verlust und Sterben geht, gelingt es Regisseur Kornelius Eich, dem Thema die Düsternis und Beklemmung zu nehmen. Er macht daraus eine Betrachtung, die pendelt zwischen Tragik und Komik.“ (Kritikerin Bettina Kneller über Wieder da)[18]
- „Regisseur Kornelius Eich und Schauspieler Nils Kreutinger schaffen in einer Stunde eine herrlich glamourös-neurotische Dandy-Figur, mehr geleckter Johnny Cash, denn morbider Totengräber.“ (Kritikerin Christiane Lutz über Alles ist groß)[19]
Einzelnachweise
- Schauspiel Frankfurt - Kornelius Eich. Schauspiel Frankfurt, abgerufen am 21. September 2020.
- Kellertheater Frankfurt am Main. Abgerufen am 21. September 2020.
- Shirin Sojitrawalla: Leonce und Lena – In Frankfurt verlegt Jürgen Kruse Georg Büchners schilllernde Komödie ins Grand Hotel Abgrund. Abgerufen am 4. Februar 2022 (deutsch).
- Vita. Abgerufen am 21. September 2020.
- Schauspiel Frankfurt - Alles ist groß, von Zsuzsa Bánk. Schauspiel Frankfurt, abgerufen am 21. September 2020.
- Schauspiel Frankfurt - Wieder da, von Fredrik Brattberg. Schauspiel Frankfurt, abgerufen am 21. September 2020.
- Schauspiel Frankfurt - Abschied von den Eltern, von Peter Weiss. Schauspiel Frankfurt, abgerufen am 21. September 2020.
- Museum Sinclair-Haus - Kurzfilmprojekt. Abgerufen am 3. Februar 2021.
- Aktuell | Landungsbrücken Frankfurt. Abgerufen am 11. Oktober 2020.
- Inszenierungen. Abgerufen am 13. Juli 2021.
- https://bosco-gauting.de/veranstaltungen/schauspiel-frankfurt-abschied-von-den-eltern-von-peter-weiss
- https://www.mousonturm.de/events/stimmen-einer-stadt-9-alles-ist-gross/
- https://www.stadttheater-aschaffenburg.de/Spielplan/Stuecke-von-A-Z/details/DE_index_1010.html?idd=da603bee76629933f695609421ee778e&uid=3b407858b75d822709bda728c24751cd&verType=2
- https://bosco-gauting.de/veranstaltungen/schauspiel-frankfurt-alles-ist-gross-von-zsuzsa-bank/2
- 2021. Abgerufen am 16. Januar 2022 (deutsch).
- DIGITAL - Museum Sinclair-Haus. Abgerufen am 21. September 2020.
- Schauspiel Frankfurt - Alles ist groß, von Zsuzsa Bánk. Schauspiel Frankfurt, abgerufen am 21. September 2020.
- https://www.main-echo.de/ueberregional/kultur/sterben-und-sterben-lassen-art-6878513
- https://www.sueddeutsche.de/kultur/spielzeiteroeffnung-in-frankfurt-warten-auf-ein-wunderchen-1.5035034