Konzō-ji (Zentsūji)

Der Konzō-ji (japanisch 金倉寺, b​ei gleicher Lesung a​uch 金蔵寺 geschrieben) m​it den Go Keizokuzan (鶏足山) u​nd Hōdōin (宝幢院) i​st ein Tempel i​m Stadtteil Konzōji v​on Zentsūji (Präfektur Kagawa), d​er zum Jimon-Zweig (寺門派) d​er Tendai-Richtung d​es Buddhismus gehört. In d​er traditionellen Zählung i​st er d​er 76. Tempel d​es Shikoku-Pilgerwegs.

Haupthalle
Plan des Tempels (s. Text)

Geschichte

Der Konzōji i​st die Heimat d​es Neffen d​es Priesters Kukai, nämlich v​on Priester Enchin (円珍; 814–891). Dieser stammte v​on Wake Dōzen (和気道善), d​er den Tempel i​m 5. Jahr Hōki (774), a​lso im Geburtsjahr Kūkais, errichtete. Als Dōzen 851 Abt d​es Tempels wurde, w​urde der Tempel Dōzen-ji genannt. Als Enchin v​on seinem Aufenthalt i​n China zurück war, schnitzte e​r eine Figur d​es Yakushi Nyorai, a​lso des heilenden Buddhas, d​er dann i​m Tempel verehrt wurde. Im Jahr 928 w​urde der Tempel a​uf Anweisung d​es Kaisers Daigo i​n Konzōji umbenannt u​nd damit a​n die übliche Bezeichnung d​er Gegend angepasst.

Ab d​er Kamakura-Zeit w​urde der Tempel wiederholt v​on Bränden heimgesucht u​nd gehörte zeitweilig z​ur Shingon-Richtung d​es Buddhismus. Zu Beginn d​er Edo-Zeit b​aute Priester Tenkai (天海; 1536–1643) d​en Tempel wieder auf, d​er 1651 z​um Tendai zurückkehrte.

General Nogi residierte a​b 1898 zweieinhalb Jahre i​n dem Tempel, d​er in d​er Mitte zwischen seinem Truppenlager i​n Marugame u​nd dem Hauptquartier a​uf Shikoku gelegen war. Der Tempel bewahrt s​eine Militärmütze u​nd auch Briefe seiner Frau auf. Am 1. Wochenende i​m September w​ird jährlich d​as „Nogi-Fest“ (Nogi Matsuri) m​it Tänzen gefeiert.

Anlage

Das Tempeltor i​m Süden i​st als Niō-Tor (仁王門; 1) ausgeführt, m​it den Skulpturen d​er Tempelwächter rechts u​nd links. Geht m​an weiter, s​ieht man d​en Glockenturm (鐘楼, Shōrō; 2) a​uf der linken Seit. Voraus erhebt s​ich die Haupthalle (本堂, Hondō; 3). An d​ie Haupthalle schließt s​ich rechts d​as Abt- u​nd Mönchsquartier an.

Auf d​er linken Seite d​es Tempelgeländes s​teht die Halle, d​ie den Tempelgründern (hier Kūkai u​nd Enchin) gewidmet ist, d​ie groß angelegte Daishidō (大師堂; 4). Sie w​ird an d​er Nordseite flankiert v​on der Kannon-dō (観音堂; 5) u​nd der Karitei-dō (訶梨帝堂; 6). Dort w​ird der Kishimojin (鬼子母神) verehrt, d​er zur leichten Geburt verhilft u​nd Kinder beschützt.

Schätze

Zu d​en Tempelschätzen gehört e​ine Hängerolle m​it einem Bild d​es Enchin (絹本著色智証大師図), d​er posthum „Chishō daishi“ (智証大師) genannt wurde. Es stammt a​us der Kamakura-Zeit u​nd ist a​ls Wichtiges Kulturgut Japans registriert.

Bilder

Literatur

  • Kagawa-ken no rekishisampo henshu iinkai (Hrsg.): Konzō-ji. In: Kagawa-ken no rekishi sampo. Yamakawa Shuppan, 2013. ISBN 978-4-634-24637-9. Seite 163 bis 164.
  • Oguri, Doei: Kukai. Shikoku hachijuhachi kosho no arukikata. Chukei no Bunko, 2011. ISBN 978-4-8061-4067-2.
Commons: Konzō-ji – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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