Konrad Krajewski
Konrad Kardinal Krajewski (* 25. November 1963 in Łódź, Polen) ist ein polnischer Geistlicher und Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche. Er ist seit 2013 Päpstlicher Almosenier der Apostolischen Almosenverwaltung.
Leben
Krajewski studierte ab 1982 im Priesterseminar von Łódź und empfing am 11. Juni 1988 die Priesterweihe. 1990 ging er nach Rom, um seine Studien am Institut Sant 'Anselmo fortzusetzen. 1995 erwarb er einen Abschluss in Theologie mit Spezialisierung auf Liturgie. Er kehrte nach Polen zurück und wurde Zeremonienmeister des Erzbistums Łódź. 1997 begleitete er Papst Johannes Paul II. bei dessen Reise nach Polen. Seit 1998 lebt er in Rom und war bis zu seiner Ernennung zum Päpstlichen Almosenier Zeremoniar beim Amt für die Liturgischen Feiern des Papstes. Johannes Paul II. verlieh ihm 2003 den Titel Ehrenprälat Seiner Heiligkeit (Monsignore).
Papst Franziskus ernannte Krajewski am 3. August 2013 zum Päpstlichen Almosenier und zum Titularerzbischof von Beneventum.[1] Die Bischofsweihe spendete ihm der Präsident des Governatorates der Vatikanstadt, Giuseppe Kardinal Bertello, am 17. September desselben Jahres; Mitkonsekratoren waren der Präsident des Päpstlichen Komitees für die Eucharistischen Kongresse, Erzbischof Piero Marini, und der Alterzbischof von Łódź, Władysław Ziółek.
Im Konsistorium vom 28. Juni 2018 nahm ihn Papst Franziskus als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Santa Maria Immacolata all’Esquilino[2] in das Kardinalskollegium auf. Am 6. Oktober desselben Jahres ernannte ihn der Papst zum Mitglied des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen.[3]
Im Februar 2019 erregte er Aufmerksamkeit, als er die Totenmesse für einen in Rom gestorbenen polnischen Obdachlosen feierte.[4] Im Mai 2019 reaktivierte er als Almosenmeister des Papstes eigenmächtig die Stromversorgung in einem ohne Genehmigung seit 2013 von derzeit bis zu 500 Menschen besetzten Gebäude in der Nähe der Kirche Santa Croce in Gerusalemme in Rom, indem er persönlich in den Verteilerschacht stieg und die Sicherungsplomben entfernte. Er beging damit nach italienischem Recht eine Straftat und wurde vom Netzbetreiber wegen Stromdiebstahls angezeigt. Die Menschen, ungefähr 100 davon Kinder, hatten wegen nicht bezahlter Rechnungen eine Woche lang keinen Strom. Krajewski kündigte an, die Kosten bzw. die Stromrechnung für die Bewohner des Hauses übernehmen zu wollen.[5]
Literatur zur Person
- Guido Horst: Der Kardinal der Leidenden. Konrad Krajewski, der Almosengeber Seiner Heiligkeit, in: Die Tagespost, Ausgabe vom 9. August 2018, S. 10.
- Guido Horst: Der Kardinal im Schacht. Konrad Krajewski, der Almosenmeister des Papstes, versorgt Hausbesetzer wieder mit Strom und sorgt für einen Skandal, in: Die Tagespost, Ausgabe vom 16. Mai 2019, S. 31.
Weblinks
Einzelnachweise
- Nomina dell’Elemosiniere di Sua Santità. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 3. August 2013, abgerufen am 22. Mai 2018 (italienisch).
- Concistoro Ordinario Pubblico: Assegnazione dei Titoli. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 28. Juni 2018, abgerufen am 28. Juni 2018 (italienisch).
- Nuovi Membri dei Dicasteri della Curia Romana. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 6. Oktober 2018, abgerufen am 9. Oktober 2018 (italienisch).
- Vatikan-Kardinal feiert Totenmesse für Obdachlosen. Vatican News, 10. Februar 2019, abgerufen am 15. Februar 2019.
- Kardinal wegen Stromdiebstahls angezeigt. religion.orf.at, 13. Mai 2019, abgerufen am 14. Mai 2019.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Guido Pozzo | Päpstlicher Almosenier seit 2013 | --- |