Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik
Die Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik (AEK) mit Sitz in München ist ein altertumswissenschaftliches Forschungsinstitut, das zum Deutschen Archäologischen Institut (DAI) gehört.
Geschichte
Die althistorische und epigraphische Kommission wurde 1951 unter maßgeblicher Beteiligung von Althistorikern der Universität München als Verein gegründet. Erster Direktor (bis 1957) war der Münchener Lehrstuhlinhaber Alexander Schenk Graf von Stauffenberg, Assistent zunächst Hermann Bengtson, ab 1952 Robert Werner. Als Vorsitzende folgten Hans Schaefer (1957–1959) und Helmut Berve (1960–1967). 1967 wurde die Kommission dem Deutschen Archäologischen Institut angegliedert. Nachfolger Berves war Edmund Buchner (1969–1979), dem Michael Wörrle (1979–2004) folgte. Seit 2004 ist Christof Schuler Erster Direktor der Kommission.
Forschungsgebiet und Aufgaben
Forschungsgebiet der Kommission ist die Alte Geschichte, gerade auch in ihrem Zusammenhang mit der Archäologie, insbesondere in Hinblick auf epigraphische, numismatische und papyrologische Quellen. Aktuelle Forschungsprojekte sind unter anderem die Geschichte der griechischen Poleis in hellenistischer Zeit, ein Corpus der Urkunden der römischen Herrschaft sowie Editionsprojekte für spanische und kleinasiatische Inschriften und Münzen.
Die AEK wird von einem Ersten Direktor geleitet (derzeit Christof Schuler); daneben sind an ihr ein Zweiter Direktor (derzeit Rudolf Haensch) und mehrere weitere Wissenschaftler beschäftigt. Zur Kommission gehört zudem ein Beirat, der sich aus neun der einflussreichsten deutschsprachigen Althistorikern zusammensetzt, die anfangs auf unbestimmte Zeit gewählt wurden, inzwischen für jeweils fünf Jahre. Die AEK verfügt über eine Spezialbibliothek sowie eine große Sammlung von Abklatschen und Münzabgüssen.
Die Kommission gibt die international renommierte Fachzeitschrift Chiron und die angesehene Schriftenreihe Vestigia heraus. Die Mitglieder des Beirats fungieren hierbei zumeist als Erstgutachter. Wichtig sind zudem auch die zumeist jährlich von der Kommission veranstalteten „Fachwissenschaftlichen Kurse“, die sich an jüngere Althistoriker (Doktoranden und Habilitanden) richten, von ausgewiesenen Experten in einem bestimmten Gebiet abgehalten werden und zudem traditionell eine wichtige Rolle beim Knüpfen von Kontakten innerhalb des Faches spielen.
Als Mitglied des Münchner Zentrums für Antike Welten (MZAW) ist die Kommission eng mit den altertumswissenschaftlichen Forschungsinstituten an der Universität München und außeruniversitären Einrichtungen in München verbunden.
Mitglieder der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik
Einige Mitglieder des Beirats werden aufgrund ihrer Funktion berufen:
- als Präsidentin des DAI: Friederike Fless
- als Erster Direktor der Kommission: Christof Schuler
- als Zweiter Direktor der Kommission: Rudolf Haensch
- als Vertreter des Auswärtigen Amtes: Ronald Münch (Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation des Auswärtigen Amtes)
Die übrigen neun Mitglieder der Kommission sind persönlich für jeweils fünf Jahre berufen. Derzeit sind es (Stand 2021):[1]
- Bruno Bleckmann (Vorsitzender)
- Peter Eich
- Pierre Fröhlich
- Anne Kolb
- Andrea Jördens
- Sebastian Schmidt-Hofner
- Karen Radner (stellvertretende Vorsitzende)
- Hans-Ulrich Wiemer
- Johannes Wienand
Literatur
- Astrid Dostert (Hrsg.): Zwischen Kulturen und Kontinenten. 175 Jahre Forschung am Deutschen Archäologischen Institut. Berlin 2004, S. 100–109.