Kommentaradverb
Ein Kommentaradverb (auch Satzadverb oder Modalwort) ist in der deutschen Grammatik eine Unterkategorie der Wortart Adverb. Syntaktisch verhalten sich Kommentaradverbien wie Adverbien, funktional entsprechen sie jedoch teilweise eher Abtönungspartikeln, indem sie eine Stellungnahme (den „Kommentar“) des Sprechers zum gesamten Sachverhalt ausdrücken können. Hierbei sollte zwischen evaluierenden Kommentaradverbien (leider, bedauerlicherweise, glücklicherweise) und epistemischen Adverbien (vielleicht, kaum, zweifelsohne) unterschieden werden, denn epistemische Adverbien werden auch oft als Modalwörter bezeichnet. Epistemische Adverbien geben den Grad der Wahrscheinlichkeit an, mit der das bezeichnete Geschehen nach Ansicht des Sprechers eintritt oder eingetreten ist.
Anders als die Abtönungspartikeln sind Kommentaradverbien nicht auf das Mittelfeld des Satzes beschränkt; sie können auch im Vorfeld stehen (Sie haben immerhin die Prüfung bestanden. Immerhin haben sie die Prüfung bestanden). Üblicherweise verwendet man sie nur in Aussagesätzen. Zudem können Kommentaradverbien nicht erfragt werden.
- Beispiel: Sie schafft das vielleicht → Wie schafft sie das? funktioniert nicht, sondern: Für wie wahrscheinlich hältst du ….[1]
Liste der Kommentaradverbien im Deutschen
Evaluierende (bewertende) Kommentaradverbien: leider, bedauerlicherweise, glücklicherweise, immerhin, selbstverständlich, natürlich, schließlich, jedenfalls, allerdings, anerkanntermaßen, bekanntermaßen, dummerweise, erfreulicherweise, irrtümlicherweise, jedenfalls, klugerweise, leichtsinnigerweise, leider, lobenswerterweise, seltsamerweise, überraschenderweise, unerwarteterweise, zugegebenermaßen
Epistemische (geltungsbezogene) Adverbien: kaum, möglicherweise, sicherlich, sicher, vielleicht, zweifelsohne, zweifellos
Diese Abgrenzung ist nicht immer eindeutig. Hoffentlich kann sowohl evaluierend als auch epistemisch verwendet werden. Adjektive wie sicher, bestimmt und gewiss können wie Kommentaradverbien verwendet werden.[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- Duden Band. 4: Die Grammatik. 9. Auflage. 2016, S. 598/599