Temporaladverbial
Temporaladverbial ist in der Grammatik die Bezeichnung für einen Ausdruck, der dazu dient, eine zeitliche Lage einer Situation anzugeben oder zeitliche Beziehungen zwischen zwei Situationen. Die Bezeichnung Adverbial lässt hierbei offen, wie der Ausdruck aufgebaut ist: Es kann sich um eine Präpositionalphrase handeln (z. B. im nächsten Jahr), um einen Nebensatz (Adverbialsatz, z. B. bevor es dunkel wird) oder um ein Einzelwort (Adverb, z. B. jetzt). Solche Ausdrücke spielen im Satz mit dem Tempus zusammen, das ebenfalls Information über Zeitverhältnisse enthält, aber eine Grammatische Kategorie ist (wogegen Zeitadverbien etc. Bestandteile des Wortschatzes sind).
Man kann die Temporaladverbiale untergliedern in solche, die zeitliche Lage, zeitliche Dauer, oder zeitliche Abfolge angeben. Hinzu kommen Frequenzadverbiale z. B. wie immer, manchmal oder zweimal, mit denen Zeiten oder Ereignisse gezählt werden.
Zeitliche Abfolge
Zeitliche Abfolgebeziehungen können besonders von temporalen Konjunktionen ausgedrückt werden:
- Vorzeitigkeit, z. B. nachdem, sobald;
- Gleichzeitigkeit, z. B. während, als, solange oder
- Nachzeitigkeit, z. B. bevor, bis etc.
Zeitpunkt/Zeitabschnitt/Positionsadverbiale
Bei Adverbialen der zeitlichen Lage kann unterschieden werden zwischen einer absoluten, temporalen Lokalisierung
im Jahre 2017 um 15.31 Uhr
und einer relativen Lokalisierung[1] wie
jetzt, morgen oder in der letzten Woche
Ebenso gehört hierzu das temporale Frageadverb wann.
- Weitere Beispiele
eben, nachher, endlich, anfangs, bald, damals, dann, eher, heutzutage, mittlerweile, neulich, nun, seitdem, zugleich, zuletzt, schließlich, seither, heute, morgen, gestern, inzwischen, jetzt, übermorgen, vorerst, vorhin, abends, danach, früher, beizeiten
- Wir kommen jetzt zum Punkt 2 der Präsentation.
- Wir müssen beizeiten die Glühlampe austauschen.
Zeitdauer/Zeitdaueradverbiale
Mit Zeitdaueradverbialen, z. B. wie zwanzig Minuten lang und Zeitrahmenadverbialen, z. B. in dreißig Minuten wird die Zeit angegeben, über die sich Eventualitäten erstrecken.
- Weitere Beispiele
lange, immer, noch, zeitlebens, stets, ewig
- Wir werden für immer und ewig zusammenbleiben.
Wiederholung/Wiederkehr/Frequenzadverbiale
Beispiele
häufig, oft, manchmal, gelegentlich, bisweilen, zuweilen, mitunter, selten, einmal, zweimal, dreimal, mehrmals, jährlich, abends, normalerweise, nachts, dienstags
- Häufig schwimme ich 10 Runden.
- Ich komme selten vor Mitternacht nach Hause.
Literatur
Duden. Die Grammatik. 8. Auflage. Bibliographisches Institut/Dudenverlag, Mannheim 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 575 f.: Das Temporaladverb.
Weblinks
Anmerkungen
- bezüglich der Äußerungszeit S (im Sinne des Tempussystems von Tempussystem von Reichenbach)