Kolbus
Kolbus GmbH & Co. KG (Eigenschreibweise KOLBUS) ist ein deutscher Maschinenbaukonzern mit Stammsitz in der ostwestfälischen Stadt Rahden im Kreis Minden-Lübbecke. Das Unternehmen galt als Weltmarktführer im Bau von Buchbindereimaschinen, der auch komplette Inlineproduktionssysteme für die druckweiterverarbeitende Industrie entwickelte und herstellte. Seit einer Veräußerung des Geschäftsfeldes für Buchbindesysteme an Müller Martini im Januar 2018 fokussiert sich Kolbus auf Maschinen zur Buchdecken- und Packmittelfertigung.[2] Kolbus beschäftigte 2017 1136 Mitarbeiter. Der Konzernumsatz lag im Geschäftsjahr 2017 bei 164 Millionen Euro.[1]
Kolbus GmbH & Co. KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1775 |
Sitz | Rahden |
Leitung | Wilfried Kröger |
Mitarbeiterzahl | 1136 |
Umsatz | 129,8 Mio. Euro[1] |
Branche | Maschinenbau |
Website | www.kolbus.de |
Stand: 31. Dezember 2017 |
Geschichte
Die Geschichte des Unternehmens geht auf das Jahr 1775 zurück, in dem der Meister im Hufbeschlag und Fahnenschmied Christian Henrich Kolbus eine Dorfschmiede errichtete. 1900 beginnt August Kolbus Buchbindereimaschinen, die Buchrunde- und Abpressmaschine Rupert zu bauen. 1945 wurde das Werk infolge des Zweiten Weltkriegs demontiert. 1947 beginnt der Wiederaufbau mit 35 Mitarbeitern. 1962 wird die erste vollautomatische Buchfertigungsstraße entwickelt, mit der 36 Bücher in der Minute produziert werden können. 2006 wurde KOLBUS mit dem 1. Preis "Die Beste Fabrik OWL" ausgezeichnet.[3] Im Jahr 2010 übernahm Kolbus die Sigloch Maschinenbau GmbH & Co. KG, ein Hersteller von Buchbindereimaschinen aus Blaufelden.[4] Das Geschäftsfeld Buchbindesysteme wurde 2018 vollständig an Müller Martini verkauft.[2]
Sponsoring
Kolbus übernahm 2008 eine mittelfristige Förderung des Candide Preises.[5] 2011 kam es jedoch zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Trägerverein und dem Unternehmen, als der Preis an Peter Handke vergeben werden sollte. Der Geschäftsführer des Unternehmens, Kai Büntemeyer, kritisierte an der Vergabe, dass Handke zu berühmt sei und dies im Widerspruch dazu stehe, dass der Preis der Förderung von Autoren gewidmet sei. Der Vorsitzende der Jury, Gerd Voswinkel, sah das Veto des Sponsors als Vertragsbruch und verließ den Verein. Der Vorstand des Vereins blieb bei der Entscheidung der Jury und vergab den Preis nur in ideeller Form ohne Preisgeld.[6]
Einzelnachweise
- Bundesanzeiger: Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis zum 31.12.2017, abgerufen am 7. September 2019
- Neue Westfälische: Gesellschafter Büntemeyer über Verkauf der Kolbus-Sparte, abgerufen am 7. September 2019
- Geschichte des Unternehmens auf der Homepage des Unternehmens (Memento des Originals vom 19. März 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen im Juli 2010
- druck-medien.net: KOLBUS übernimmt Sigloch Maschinenbau GmbH & Co. KG, abgerufen am 7. September 2019
- Candide-Preis kehrt zurück In: Mindener Tageblatt online vom 3. Juli 2010, abgerufen im März 2011
- Christopher Schmidt: Falscher Kandidat. In: Süddeutsche Zeitung. 21. September 2011, abgerufen am 5. März 2012.
"Es kann einen Weg geben". In: Mindener Tageblatt. 8. Oktober 2011, abgerufen am 5. März 2012.
Streit um den Candide-Preis geht weiter. In: Mindener Tageblatt. 12. November 2011, abgerufen am 5. März 2012.