Koç Holding
Die Koç Holding A.Ş. [kotʃ] ist eine börsennotierte türkische Unternehmensgruppe mit weltweit 94.000 Mitarbeitern, einem Jahresumsatz von 29.8 Milliarden US-Dollar[1] und einer Exportquote von 50 % (Stand 2017).[2][3] Es ist das einzige türkische Unternehmen in der Liste der Fortune Global 500 (2017 auf Platz 435)[4] und steht für 9,5 Prozent des gesamten türkischen Exportvolumens (2016).
Koç Holding A.Ş. | |
---|---|
Rechtsform | A.Ş. (Aktiengesellschaft (Türkei)) |
ISIN | TRAKCHOL91Q8 |
Gründung | 12. Dezember 1963 |
Sitz | Istanbul, Türkei |
Leitung | Vorstandsvorsitzender: Ömer M. Koç
Stellvertr. Vorstandsvorsitzender: Ali Y. Koç Chief Executive Officer: Levent Çakıroğl |
Mitarbeiterzahl | 94.000 (2021) |
Umsatz | 29,8 Mrd. US-Dollar (2018) |
Branche | Mischkonzern |
Website | www.koc.com.tr |
Überblick
Zu den Geschäftsbereichen gehören neben der Tofaş-Automobilfabrik in Bursa auch Otosan, die Automobile für Fiat/Peugeot und Ford herstellen, Haushaltsgeräte (Arçelik, Beko, Grundig[5]), Unterhaltungselektronik, Lebensmittel (Tat Gıda Sanayi), Finanzdienstleistungen (Yapı Kredi Bankası), Energie, Informationstechnik, Tourismus und Bau. Ein Großteil der Unternehmen wird dabei in Kooperation mit ausländischen Unternehmen geführt wie Ford, Unicredit, Case New Holland und anderen.
Das Unternehmen wurde von Vehbi Koç gegründet, der 1926 zunächst den Gemischtwarenladen seines Vaters übernommen hatte und später durch den Handel mit Glühlampen, Automobilen und Baumaterial zu einem großen Vermögen gelangte. Von 1984 bis 2003 leitete Rahmi Koç, der Sohn des Firmengründers, das Unternehmen und übergab es dann an seinen Sohn Mustafa Koç († 2016).[6] Die Familie gilt neben der Familie Sabancı als eine der reichsten der Türkei.
Neben der Unternehmertätigkeit engagiert sich die Familie im sozialen und kulturellen Bereich. Die Vehbi-Koç-Stiftung unterhält eine Universität, mehrere Schulen und das Rahmi-M.-Koç-Museum am Goldenen Horn in Istanbul, das größte Technikmuseum der Türkei. Am anatolischen Eingang der Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke in Beykoz befindet sich der Vehbi-Koç-Naturpark.
2005 erwarb die Koç-Gruppe für über 4 Milliarden Euro 51 % des staatlichen erdölverarbeitenden Unternehmens Tüpraş zusammen mit der Shell-Gruppe; die Gruppe besitzt somit die einzige Erdölraffinerie des Landes.[7] Dem Verkauf gingen zahlreiche Proteste voraus.
Das Logo der Unternehmensgruppe knüpft mit einem stilisierten Widder an den Familiennamen des Gründers an (Widder heißt auf Türkisch koç).
Einzelnachweise
- Selected Historical Data (Dolar). Abgerufen am 25. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- Home | Continental. Abgerufen am 15. November 2021 (englisch).
- Grundig-Eigner: Koç: das größte Unternehmen der Türkei. Abgerufen am 15. November 2021.
- Koç Holding | 2021 Global 500. Abgerufen am 15. November 2021 (englisch).
- Grundig: Die Wiederauferstandene - brand eins online. Abgerufen am 25. Juni 2019.
- Mustafa Koc: Türkischer Milliardär stirbt nach Herzinfarkt. In: Spiegel Online. 22. Januar 2016, abgerufen am 23. Januar 2016.
- Christoph Müller, Peter Gysling: Die Seidenstrasse heute. Von Venedig nach Xian unterwegs mit Peter Gysling. Mit Fotos und Beiträgen von Reto Vetterli, Beobachter-Buchverlag, Zürich 2012, ISBN 978-3-85569-557-7, S. 33.