Knut Blind
Knut Blind (* 1965) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler. Er befasst sich mit generellen Fragen der Innovationsforschung, insbesondere mit dem Einfluss regulativer Rahmenbedingungen auf Innovationen.
Leben
Blind studierte Volkswirtschaftslehre, Politologie und Psychologie an der Universität Freiburg und der Brock University in Kanada. Er war als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Finanzwissenschaft in Freiburg tätig und wurde dort promoviert. Er habilitierte sich an der Universität Kassel.[1] Seit 2006 ist er Professor für das Fachgebiet Innovationsökonomie an der Technischen Universität Berlin. Dieses Fachgebiet im Institut für Technologie und Management der Fakultät Wirtschaft und Management wurde 2006 gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe eingerichtet. Von 2008 bis 2016 war er Inhaber des Stiftungslehrstuhls Standardisierung an der Rotterdam School of Management der Erasmus-Universität Rotterdam.[1]
Von 1996 bis 2010 war Blind in leitenden Funktionen am (ISI) in Karlsruhe tätig. 2010 wechselte er zum Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS in Berlin, von wo er im Oktober 2019 zum ISI in Karlsruhe zurückkehrte, wo er die Leitung des Geschäftsfeldes Innovation und Regulierung übernahm.[1]
Werk
Blind veröffentlichte in hochrangigen internationalen Fachzeitschriften, darunter in Research Policy, Technovation, Journal of Technology Transfer, Industrial an Corporate Change, IEEE Transactions on Engineering Management, Telecommunications Policy und Journal of Productivity Analysis, Industry & Innovation und R&D Management.[2] Für seine Lebensleistung wird er seit 2009 im Handelsblatt Betriebswirte-Ranking, welches 2018 von der Wirtschaftswoche übernommen wurde, zu den führenden deutschen Betriebswirten gerechnet.[3][4][5][6] Ferner wurde er im F.A.Z.-Ökonomenranking 2013 der einflussreichsten deutschen Ökonomen gelistet.[7] Blinds Dissertation wurde mit dem F. A. v. Hayek-Preis der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg ausgezeichnet.[1]
Im Jahr 2012 hat er sowohl das Deutsche Normungspanel (DNP) initiiert, das mit Unterstützung des Deutschen Instituts für Normung (DIN e. V.) eine jährliche Befragung von Unternehmen zum Thema Normung und Standardisierung durchführt, wie auch das Berliner Innovationspanel, das jährlich das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) beauftragt, parallel zu dem für die Bundesrepublik Deutschland erhobenen Informationspanel empirische Daten zum Innovationsgeschehen der Berliner Wirtschaft zu erfassen.[8][9]
Auszeichnungen und Preise
- 2017: Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech)[10]
- 2016: ISPIM Knut Holt Best Paper Award für "To Standardize or to Patent? Development of a Decision Making Tool and Recommendations for Young Companies" zusammen mit Nizar Abdelkafi, Sergiy Makhotin, Marina Thuns und Anna Pohle vom Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie[11]
- 2015: Auszeichnung für zweitbestes Paper "Regulation and Standardization of Data Protection in Cloud Computing" zusammen mit Martin Löhe (Technische Universität Berlin, Deutschland) bei der ITU Kaleidoscope 2015 Konferenz "Trust in the Information Society"[12]
- 2013: WISU Prof-Homepage des Monats Oktober 2013
- 2012: IEC-IEEE 2. Preis für das Paper "The benefits of standards and standardization in the German electric and electronic industry" zusammen mit Dr. Axel Mangelsdorf[13]
Weblinks
- Fachgebiet Innovationsökonomie, Technische Universität Berlin
- Knut Blind Publikationen indexiert durch Google Scholar
Einzelnachweise
- Darstellung des akademischen Werdegangs der Fakultät Wirtschaft & Management der TU Berlin (abgerufen am 21. Februar 2020)
- http://www.inno.tu-berlin.de/menue/publikationen/
- Handelsblatt Ranking Betriebswirtschaftslehre 2009, Top-200-Forscher Lebenswerk (abgerufen am 3. Dezember 2012)
- Handelsblatt-Ranking Betriebswirtschaftslehre 2012, Top 100 Forscher aktuell (abgerufen am 3. Dezember 2012)
- Handelsblatt Ranking Betriebswirtschaftslehre 2014, Top-250-Forscher Lebenswerk (abgerufen am 12. Mai 2015)
- Forschungsmonitoring. Abgerufen am 28. Januar 2019.
- Pressemitteilung der TU Berlin, 14. Oktober 2013.
- Article ZEW - Innovationsbericht Berlin 2013 - Berliner Wirtschaft sehr innovationsorientiert. In: zew.de. Abgerufen am 23. Mai 2016.
- Innovationsstudie: Warum Start-ups spezielle Nachbarn brauchen - WiWo Gründer. In: WiWo Gründer. 17. Januar 2017 (wiwo.de [abgerufen am 18. Januar 2017]).
- acatech: News Detail. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 16. Februar 2017; abgerufen am 31. Januar 2017 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ISPIM Awards. In: ISPIM - International Society for Professional Innovation Management. (ispim.org [abgerufen am 28. November 2016]). ISPIM Awards (Memento des Originals vom 25. November 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Trust in the Information Society. In: ITU. Abgerufen am 28. November 2016.
- IEEE-SA - IEC-IEEE Challenge: First Prize Awarded to University of Colorado for Academic Publication on Cloud Computing Standardization. In: standards.ieee.org. Abgerufen am 28. November 2016.