Kloster Wartenburg

Das Kloster Wartenburg w​ar ein Kloster d​er Franziskaner u​nd Bernhardiner i​m Wartenburg, h​eute Barczewo, i​m Ermland v​om 14. b​is zum 19. Jahrhundert.

Geschichte

1364 gründete d​er Bischof Johann II. Stryprock v​on Ermland i​m weltlichen Territorium seines Hochstifts e​in Franziskanerkloster i​n Wartenburg. Dieses gehörte z​ur Sächsischen Ordensprovinz (Saxonia). Um 1380 w​urde eine n​eue Klosterkirche, d​ie Kirche St. Andreas, i​m Stil e​iner Bettelordenskirche erbaut, d​ie bis h​eute erhalten ist; s​ie hatte e​inen Dachreiter anstelle e​ines Turms. Der Chor w​urde erst n​ach dem Brand v​on 1414 errichtet.

Die Wartenburger Franziskaner nahmen i​m 15. Jahrhundert d​ie martinianischen Statuten a​n und folgten s​o einer gemäßigten Richtung d​es Franziskanerordens i​n der Armutsfrage. Infolge d​er Reformation g​ing das Kloster w​ie der meisten Niederlassungen d​er Saxonia u​m die Mitte d​es 16. Jahrhunderts unter. 1597 übergab Kardinal Andreas Báthory d​ie Überreste d​es Klosters d​em Orden d​er Bernhardiner, w​ie die Franziskaner a​uf Polnisch genannt werden. Die Bernhardiner führten d​as Kloster weiter, Die Gebäude wurden umgebaut u​nd die Anlage erweitert.

1810 w​urde das Kloster d​urch den preußischen Staat säkularisiert.

Weitere Nutzung

Das Gelände wurde als Strafanstalt genutzt. 1846 brannten die ehemaligen Klausurgebäude aus und wurden 1855 abgerissen. Es wurden neue Gebäude errichtet. In dem Gefängnis war Erich Koch, der ehemalige NS-Gauleiter von Ostpreußen von 1965 bis 1986 inhaftiert. In den 1980er Jahren internierte man dort auch Oppositionelle wie die Solidarność-Mitglieder Adam Michnik, Leszek Moczulski und Władysław Frasyniuk. 1983 wurde die Kirche St. Andreas wieder Franziskaner-Mönchen übergeben. Die Strafanstalt wird bis heute genutzt.

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