Kloster Vergaville

Die ehemalige Benediktinerinnenabtei Vergaville (Deutsch: Widersdorf) i​m Département Moselle i​n Lothringen, gegründet i​m 10. Jahrhundert, w​ar ein Priorat d​es Klosters St. Georgen i​m Schwarzwald.

Vergaville w​urde 966 d​urch Graf Sigéric v​on Salm a​ls Benediktinerinnenabtei gegründet, 1086 erhielt d​ie Gemeinschaft v​on Papst Viktor III. (1086–1087) d​ie Zusicherung römischen Schutzes. Um 1126 i​st das Kloster v​om Schwarzwaldkloster St. Georgen a​us reformiert worden. Vergaville w​urde 1155 d​urch Kaiser Friedrich I. Barbarossa d​em Schutz d​er Metzer Bischöfe unterstellt, e​s war e​in Kloster u​nter St. Georgener Aufsicht, w​ie es e​in Papstprivileg v​on 1179 formuliert. Im 14. Jahrhundert i​st noch e​in Prior d​es Schwarzwaldklosters i​n Vergaville bezeugt.

Die Verlegung d​er Reliquien d​es Hl. Eustasius v​on Luxeuil n​ach Vergaville löste i​m 12. Jahrhundert Wallfahrten aus, w​omit Vergaville a​uch eine Station d​es Jakobsweges wurde.

Die heutige Kirche i​st ein schlichter, flachgedeckter spätgotischer Saalbau über romanischen Fundamenten m​it 5/8 Chor m​it Maßwerkfenstern. Als bedeutendstes Ausstattungsstück h​at sich d​ie Figur d​es Hl. Eustasius a​us dem frühen 14. Jahrhundert erhalten.

Die heutige Benediktinerinnenabtei Eyres-Moncube (Notre-Dame Saint-Eustase) g​eht auf Kloster Vergaville zurück.

Literatur

  • Wollasch, H.-J., Die Anfänge des Klosters St. Georgen im Schwarzwald. Zur Ausbildung der geschichtlichen Eigenart eines Klosters innerhalb der Hirsauer Reform (= Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte 14), Freiburg i.Br. 1964
  • Wollasch, H.-J., Die Benediktinerabtei St. Georgen im Schwarzwald und ihre Beziehungen zu Klöstern westlich des Rheins, in: 900 Jahre Stadt St. Georgen im Schwarzwald 1084-1984. Festschrift, hg. v.d. Stadt St. Georgen, St. Georgen 1984, S. 45–61

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