Kloster Badersleben
Das Kloster Badersleben ist ein ehemaliges Kloster der Augustiner-Chorfrauen in Badersleben, einem Ortsteil der Einheitsgemeinde Huy im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Die ehemalige Klosterkirche St. Peter und Paul gehört heute zur Pfarrei St. Benedikt mit Sitz auf der Huysburg, im Dekanat Halberstadt des Bistums Magdeburg.
Geschichte
1479 verkaufte das Kloster Huysburg seinen Klosterhof Badersleben samt einer Wassermühle an die Augustiner-Chorfrauen des durch eine Feuersbrunst zerstörten[1] Klosters Marienthal in Eldagsen bei Hildesheim. Sie gründeten in Badersleben ihr neues Kloster. Der Name übertrug sich auf das Kloster in Badersleben: Marienbe(c)k oder Marienspring. 1503 erhielt das Kloster die päpstliche Bestätigung.
Nachdem durch die Reformation das Gebiet um Magdeburg und Halberstadt evangelisch-lutherisch wurde, ermöglichte 1648 der Westfälische Frieden, dass in dem evangelischen Gebiet 17 katholische Klöster bestehen bleiben konnten. Dazu gehörte auch das Kloster in Badersleben. Von 1650 an unterstand das Kloster der Jurisdiktion des Nuntius in Köln, ab 1669 dem kurz zuvor gegründeten Apostolischen Vikariat des Nordens.
1810 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation von der westfälischen Regierung auf Weisung Jérôme Bonapartes aufgelöst. Der preußische Staat übertrug der örtlichen katholischen Kirchengemeinde die nach den Apostelfürsten Simon Petrus und Paulus von Tarsus benannte Klosterkirche, welche diese seitdem als Pfarrkirche nutzt.
1835 kaufte Gustav von Gustedt aus Dardesheim das Kloster mit zugehörigem Land und gründete hier 1846 eine Ackerbauschule. Diese erlangte schnell einen exzellenten Ruf und zog unzählige Wissbegierige aus aller Herren Ländern an, bis sie 1939 geschlossen wurde. 1896 wurde die Orgel der Kirche von Wilhelm Rühlmann sen. als Opus 181 errichtet, mit zwei Manualen und 20 Registern.[2] Im Jahre 2014 wurde sie restauriert.
Am 1. März 2006 wurde der Gemeindeverbund Huysburg – Badersleben – Schwanebeck errichtet.[3] Seit dem 22. März 2009 gehört die Kirche zur katholischen Pfarrei St. Benedikt, die zu diesem Zeitpunkt aus dem Gemeindeverbund neu errichtet wurde. Die Pfarrei St. Peter und Paul in Badersleben wurde in diesem Zusammenhang aufgelöst. Es war dies die erste Pfarreifusion in Folge der Reorganisation des Bistums Magdeburg.[4]
Heute umfasst das Einzugsgebiet der Kirche neben Badersleben die Ortschaften Anderbeck, Dardesheim, Dedeleben, Huy-Neinstedt, Vogelsdorf und Westerburg. Zur Kirchengemeinde gehört auch die gegenüber der Kirche befindliche Kindertagesstätte Anna Maria. Im ehemaligen Klostergebäude befinden sich seit 1991 die kommunale Grundschule Albert Klaus sowie seit 2010 eine zum Internationalen Bund gehörende Wohneinrichtung für geistig behinderte Erwachsene.
Siehe auch
Literatur
- Reichsfreiherr Grote-Schauen zu Schauen: Das Augustiner Nonnenkloster Marienbek in Badersleben. In: Vaterländisches Archiv des historischen Vereins für Niedersachsen. Jahrgang 1843. Hannover 1843. online.
- Reichsfreiherr Grote zu Schauen: Urkunden des Klosters Badersleben. In: Vaterländisches Archiv des historischen Vereins für Niedersachsen Jahrgang 1844. Hannover 1846. online.
Weblinks
Einzelnachweise
- Theodor Eckart: Geschichte des Klosters Huysburg bei Halberstadt. Bernhard Franke, Leipzig (o. J. um 1905).
- http://www.orgelbauanstalt-ruehlmann.de/html/body_opusreg.html
- http://www.bistum-magdeburg.de/aktuelles-termine/amtsblatt/2006/ausgabe-03-2006/personalnachrichten.html
- http://www.bistum-magdeburg.de/aktuelles-termine/presse-archiv/archiv-2009/pfarrei-st.-benedikt-uebernimmt-vorreiterrolle.html