Klopferstag

Der Klopferstag (oder a​uch Klopfertag) i​st ein a​lter Brauch i​n Süddeutschland (Schwaben)

An diesem Tag ziehen Kinder z​u Beginn d​er Adventszeit v​on Haus z​u Haus, klopfen a​n der Tür u​nd sagen e​in kleines Gedicht o​der einen Spruch auf.[1] Sie fordern d​ann meist Süßigkeiten, Äpfel, Orangen u​nd Ähnliches. Der Tag fällt häufig a​uf einen Donnerstag.

Der Ursprung d​es Klopferstages bezieht s​ich auf d​ie im Advent abgehaltenen „Rorate“ (katholischen Morgenmessen). Diese Messe w​urde schon u​m 6 Uhr morgens abgehalten u​nd damit keiner verschlafen konnte, wurden d​ie Menschen d​urch ein Klopfen a​n der Haustür geweckt. Als Dank g​ab es e​ine kleine Belohnung.[2]

Redewendungen

  • „I klopf, i klopf an Lada na, daß Christ, der Herr, bald komma kann. Bira, Öpfl, Nuß: Dr Klopfer statt scho duß!“
oder: „I klopf, i klopf an Lada na, was i griag des nem i o, epfale, birale, nuss, d Klopfer standad duss.“[3]
  • Wir kommen und klopfen und sagen an, dass Christ der Herr bald kommen kann. ich bitt um eine milde Gab, die euch der Herr gegeben hat. (Haupeltshofen, Landkreis Günzburg, Krumbach Schwaben)
  • „Holla, Holla, klopfa raus, oder i schlag derr a Loch ins Haus!“
  • „Holla Holla klopfarsdag. Schittlet äpfel und biara ra. Und an sack voll nussa; klopfar standat dussa.“ (Ruderatshofen)
  • „Klopfer, Klopfer, Hämmerle; Baire gang ins Kämmerle; Äpfl, Bira, Nuss, D’Klopfer standat duss.“ (Reifertsweiler im Kammeltal)
  • „I klopf, i klopf an Lada na, s Weib isch Herr und net dr Ma. Äpfla, Bira, Nuß: D Klopfer standat duß!“
  • „Es kommet die Klopfr und saget eich a, dass Chrischtus dr Herr bald komme ka. Und wenn’r kommt, isch Heil im Haus. Holla, holla, Klopfr raus: Äpfele, Birele, Nuß; dr Klopfr stat scho duß!“ (aus Biberberg, Ortsteil von Pfaffenhofen an der Roth, Landkreis Neu-Ulm, Bayern)
  • „Jetzt kommat d’ Glopfr und sagat a, dass Christus der Herr bald komma ka - und wenn er kommt isch Heil im Haus, hollat, hollat Glopfr raus.“ (aus Unterwiesenbach, Ortsteil von Wiesenbach (Schwaben), Landkreis Günzburg, Bayern)
  • „Jetzt komm mer mit deam Hemerle und glopfat an des Kemerle, Apfel, Nuss und Mandelkern essen alle Kinder gern.“ (aus Unterwiesenbach, Ortsteil von Wiesenbach (Schwaben), Landkreis Günzburg, Bayern)
  • „3 Rosa am Stängele, Beire isch a Engele, drum soll se an uns denka und uns ebes schenka.“ (aus Unterwiesenbach, Ortsteil von Wiesenbach (Schwaben), Landkreis Günzburg, Bayern)
  • „Klopfa, klopfa Hämmerle, ’s Brot des leit em Kämmerle, ’s Messer leit daneba, willsch mr’ ebbes geba?“ (aus Altheim (Alb), Landkreis Ulm)

Quellen

  1. Kurze Beschreibung des Klopferstag in Deffingen 2006 (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)
  2. Beschreibung des Klopferstag in Pfaffenhofen und anderer Brauchtümer (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
  3. Übersetzung ins Hochdeutsche (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)

Siehe auch

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.