Kleine Bockau
Die Kleine Bockau ist ein rechter Nebenfluss der Großen Bockau im Westerzgebirge im Freistaat Sachsen. Das „Tal der Kleinen Bockau“ stellt nach der Naturraumkarte von Sachsen eine eigene Mikrogeochore dar und ist Teil der Mesogeochore „Eibenstocker Bergrücken“.[1]
Kleine Bockau | ||
Kleine Bockau im Höllengrund | ||
Daten | ||
Lage | Sachsen, Deutschland | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Große Bockau → Zwickauer Mulde → Mulde → Elbe → Nordsee | |
Quelle | am Auersberg 50° 27′ 28″ N, 12° 39′ 46″ O | |
Quellhöhe | ca. 845 m | |
Mündung | bei Sosa in die Große Bockau 50° 29′ 59″ N, 12° 37′ 35″ O | |
Mündungshöhe | ca. 514 m | |
Höhenunterschied | ca. 331 m
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Durchflossene Stauseen | Talsperre Sosa |
Name
Der Name ist aus dem altsorbischen Bukova für Buchenwasser abgeleitet.[2] In den Sächsischen Meilenblättern von 1791 wird der Fluss noch „Kleine Buckau“ genannt.[3] Weder die Kleine noch die Große Bockau fließen durch das Gemeindegebiet von Bockau; dieses Dorf liegt in einem anderen Tal weiter nordöstlich.
Verlauf
Die Kleine Bockau entspringt in der früher Auersberger Grund genannten Senke zwischen Auersberg und Riesenberg in einer Höhenlage von etwa 850 m ü. NN und fließt in einem tiefen Tal[2] in nordöstliche Richtung. Sie durchströmt einen Zinnseifengrund mit vielen Raithalden als Relikten der Zinnseifner.[4] Das Wasser wird durch die Talsperre Sosa aufgestaut. Der Kleinen Bockau floss früher der Neudecker Bach von Osten her zu, dieser fließt jetzt direkt in die Talsperre.[5] Südlich der „Pension Zimmersacher“ mündet die Kleine Bockau in die Große Bockau, deren Wasser sich in etwa 480 m Höhe beim früheren Bahnhof Blauenthal in die Zwickauer Mulde ergießt. Unterhalb der Talsperre ist der Höllengrund tief eingeschnitten. Beiderseits des Baches ragen Felsen auf mit einer Höhe von bis zu 25 Metern auf.[5]
Unweit der Quelle des Baches standen die Auersberger Häuser.
Auf der Kleinen Bockau wurde früher – wie auf der Großen Bockau – Holz geflößt.[6]
Bergbau
In der Nähe der Kleinen Bockau lag das 1748 als Zwitterzeche erwähnte Bergwerk „Sechs Brüder Einigkeit“, von dem in den 1960er Jahren noch ein Stollen bestand. Die Nebenbäche wurden für das Zinnseifnen genutzt.[7]
Weiteres
Früher wurde der Name „Kleine Bockau“ auch für den heute „Rote Pockau“ genannten Bach bei Pockau verwendet.[8]
Galerie
- Felsen unterhalb der Sperrmauer
- Steiniger Bachlauf
- Erdrutsch und Furt zur Holzabfuhr
- Alte Stauanlagen
- Nicht abgeschlossener Waldumbau
- Mündung der Kleinen in die Große Bockau (vorn)
Weblinks
- „die kleine Buckau“ auf Blatt 221 der Meilenblätter von Sachsen – Berliner Exemplar von 1791 (Link zum Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
- Oberlauf der Kleinen Bockau in der Äquidistantenkrate 145 – Section Eibenstock – aus dem Jahr 1875
- Oberlauf der Kleinen Bockau in der Äquidistantenkarte 145 – Section Eibenstock- aus dem Jahr 1897
- Die Kleine Bockau im oberen Verlauf in der topographischen Karte 145 –Eibenstock– von 1904
Einzelnachweise
- Recherchekarte des Landschaftsforschungszentrums Dresden (LfZ) Link zur Recherchekarte
- Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock (= Werte der deutschen Heimat. Band 11). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1967, S. 143.
- Blatt 221 der Sächsischen Meilenblätter (Berliner Exemplar) von 1791 Link zur Karte in der Sächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
- Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock (= Werte der deutschen Heimat. Band 11). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1967, S. 145.
- Topographische Karte 1:25.000, Ausgabe mit Wanderwegen, Blatt 15 Westerzgebirge Eibenstock, Johanngeorgenstadt, Sächsischer Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung, 2. Auflage, Dresden 2010, ISBN 978-3-86170-717-2
- Mittheilungen des Statistischen Vereins für das Königreich Sachsen, 3. Lieferung, Beiträge zur Topographie und Klimatik des Königreichs Sachsen, bei Christian Wilhelm Vogel, Leipzig 1833, S. 4 Digitalisat, abgerufen am 29. April 2015.
- Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock (= Werte der deutschen Heimat. Band 11). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1967, S. 151.
- Karl von Weber (Hrsg.): Archiv für die Sächsische Geschichte, Band 5, Bernhard Tauchnitz Verlag, Leipzig 1867, S. 250 Digitalisat