Klaus Dieter Wolf
Klaus Dieter Wolf (* 18. Januar 1953 in Offenbach am Main) ist ein deutscher Politikwissenschaftler.
Leben
Nach Abschluss seines Studiums an den Universitäten Frankfurt am Main, Nottingham und Tübingen absolvierte er im Jahr 1978 die wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Politikwissenschaft und Anglistik an der Universität Tübingen. Von 1978 bis 1980 arbeitete er für das "Institute for Training and Research" der Vereinten Nationen in New York und Genf und nahm unter anderem an der Dritten Seerechtskonferenz der Vereinten Nationen teil. 1981 promovierte er im Fach Politikwissenschaft an der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Universität Tübingen und arbeitete in den darauffolgenden acht Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter, seit 1984 als Hochschulassistent am dortigen Institut für Politikwissenschaft.
1989 wechselte er als wissenschaftlicher Assistent an das Institut für Politikwissenschaft der Universität Stuttgart. Unmittelbar nach seiner Habilitation (Tübingen 1991) übernahm er eine Vertretungsprofessur an der Universität Konstanz, bevor er im Folgejahr den Ruf auf den Lehrstuhl für Internationale Beziehungen am Institut für Politikwissenschaft der TU Darmstadt annahm. Hier wirkte er bis zu seiner Emeritierung als Hochschullehrer. Seit 2005 war er außerdem als Forschungsgruppenleiter, stellvertretender Direktor und später als Direktor des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) tätig (Programmbereich Private Akteure im transnationalen Raum). Klaus Dieter Wolf war von 2003 bis 2006 Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) und ist Gründungsherausgeber der Zeitschrift für internationale Beziehungen (ZIB). Seit 2007 war er als Principal Investigator und Mitglied des Direktoriums am Exzellenzcluster Normative Orders beteiligt. Von 2013 bis 2016 leitete er den Leibniz-Forschungsverbund „Krisen einer globalisierten Welt“.
Forschungsschwerpunkte
- Regieren jenseits des Staates
- Private Akteure im transnationalen Raum
- Unternehmen als Akteure in der Weltpolitik / Global Governance
- Internationale Organisationen
- Außenpolitikanalyse
- Theorien der Internationalen Beziehungen
Ausgewählte Publikationen
- Resistance and Change in World Politics. International Dissidence (Hrsg. zusammen mit Svenja Gertheiss, Stefanie Herr und Carmen Wunderlich), Houndmills: Palgrave Macmillan, 2017.
- Die UNO. Geschichte, Aufgaben, Perspektiven, München: Beck, 3. Auflage 2016.
- The Transnational Governance of Violence and Crime. Non-State Actors in Security (Hrsg. zusammen mit Anja P. Jakobi), Houndmills: Palgrave MacMillan, 2013.
- Corporate Security Responsibility? (Hrsg. zusammen mit Nicole Deitelhoff), Houndmills: Palgrave MacMillan, 2010.
- Education in Political Science (mit Anja P. Jakobi und Kerstin Martens), London: Routledge, 2010.
- The Role of Business in Global Governance (mit Annegret Flohr, Lothar RIeth und Sandra Schwindenhammer), Houndmills: Palgrave MacMillan, 2010.
- Macht und Ohnmacht internationaler Institutionen (Hrsg. zusammen mit Andreas Hasenclever und Michael Zürn), Frankfurt/New York: Campus, 2007.
- Die neuen Internationalen Beziehungen. Forschungsstand und Perspektiven in Deutschland (Hrsg. zusammen mit Gunther Hellmann und Michael Zürn), Baden-Baden: Nomos, 2003.
- Vergesellschaftung des Regierens? Der Wandel nationaler und internationaler politischer Steuerung unter dem Leitbild der nachhaltigen Entwicklung (mit Lars Brozus und Ingo Take), Opladen: Leske und Budrich, 2003.
- Civilizing World Politics. Society and Community beyond the State (Hrsg., zusammen mit Mathias Albert und Lothar Brock), Boulder: Rowman and Littlefield, 2000.
- Die Neue Staatsräson. Zwischenstaatliche Kooperation als Demokratieproblem in der Weltgesellschaft, Baden-Baden: Nomos, 2000.
Weblinks
- Literatur von und über Klaus Dieter Wolf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- TU Darmstadt, Mitarbeiterseite am Institut für Politikwissenschaft
- Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Programmbereich 3: Demokratisierung und Innergesellschaftlicher Friede