Kirchenkreis Paderborn

Der Evangelische Kirchenkreis Paderborn ist einer von 27 Kirchenkreisen innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen. Amtssitz ist die Stadt Paderborn. Der Kirchenkreis Paderborn umfasst 77.177 Gemeindeglieder (Stand 31. Dezember 2020; Ende 1975 waren es 60.024 Gemeindeglieder)[1] und gliedert sich in 14 Gemeinden in den Kreisen Höxter und Paderborn sowie in der Stadt Lügde im Kreis Lippe, deren Kirchengemeinde in der Kernstadt eine Exklave des Kirchenkreises Paderborn wie auch der westfälischen Landeskirche ist.

Kirchenkreis Paderborn

St. Kiliani in Höxter ist seit 1533 evangelisch
Organisation
Landeskirche Evangelische Kirche von Westfalen
Statistik
Fläche 2.474 km²
Kirchengemeinden 14
Gemeindeglieder 78.937
Leitung
Superintendent Volker Neuhoff
Hauptpredigtkirche Abdinghofkirche in Paderborn
Büroanschrift Klingenderstr. 13
33100 Paderborn
Webpräsenz https://www.kirchenkreis-paderborn.de

Mit über 2.474 km² ist der Kirchenkreis flächenmäßig der drittgrößte der Landeskirche.

Geschichte

Vor der Säkularisation durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 hatte das Gebiet des heutigen Kirchenkreises zum Hochstift Paderborn oder zur Fürstabtei Corvey gehört. Dort war die Gegenreformation besonders stark gewesen, so dass sich von zahlreichen evangelischen Gemeinden in der Reformationszeit nur vier gehalten hatten. In der Stadt Höxter waren die Hauptkirchen schon 1533 evangelisch geworden; die Gemeinde konnte sich trotz Bedrängungen im 17. Jahrhundert halten, ebenso wie in den benachbarten Dörfern Amelunxen und Bruchhausen. Im bis 1597 hessischen Herlinghausen bestand eine reformierte Gemeinde. In Paderborn war erst nach der Inbesitznahme durch Preußen 1815 eine evangelische Gemeinde entstanden; in den nächsten Jahrzehnten kamen die Kreisstädte Büren und Warburg sowie Lichtenau dazu. Das Gebiet gehörte zunächst zum 1818 gegründeten Kirchenkreis Bielefeld. Wegen der großen Entfernung dorthin wurde jedoch 1840 der Kirchenkreis Paderborn (nach damaligem Sprachgebrauch Diözese Paderborn oder Synode Paderborn) gegründet, in dem bald auch weitere Gemeinden entstanden. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs der evangelische Bevölkerungsanteil stark an.[2]

Zur Angleichung der kirchlichen und kommunalen Grenzen wurde 1965 die Kirchengemeinde Salzkotten aus dem Kirchenkreis Arnsberg an den Kirchenkreis Paderborn abgegeben.

Kirchen und Gemeinden

Bild Kirche Ort Gemeinde Bemerkungen
Georgskirche Beverungen-Amelunxen Amelunxen
Evangelische Kirche Bad Driburg Bad Driburg Bad Driburg
Evangelische Kirche Altenbeken Altenbeken Bad Driburg
Evangelische Kirche Neuenheerse Bad Driburg-Neuenheerse Bad Driburg
Evangelische Kirche Bad Lippspringe Bad Lippspringe Bad Lippspringe
Kreuzkirche Beverungen Beverungen
Stephanus-Kirche Borchen Borchen
Evangelische Kirche Borgentreich Borgentreich Borgentreich
Auferstehungskirche Brakel Brakel
Laurentiuskirche Höxter-Bruchhausen Bruchhausen
Evangelische Kirche Büren Büren Büren-Fürstenberg
Evangelische Kirche Wewelsburg Büren-Wewelsburg Büren-Fürstenberg
Evangelische Kirche Fürstenberg Bad Wünnenberg-Fürstenberg Büren-Fürstenberg
Immanuel-Kirche Bad Wünnenberg Büren-Fürstenberg
Evangelische Kirche Delbrück Delbrück Delbrück
Erlöserkirche Paderborn-Elsen Elsen
Johannes-Kirche Hövelhof Hövelhof
Kilianikirche Höxter Höxter
Petrikirche Höxter Höxter
Marienkirche Höxter Höxter
Evangelische Kirche Lichtenau Lichtenau
St. Johannis Lügde Lügde
Kreuzkirche Nieheim Marienmünster-Nieheim
Kapelle Marienmünster Marienmünster Marienmünster-Nieheim
Kapelle Himmighausen Nieheim-Himmighausen Marienmünster-Nieheim
Abdinghof-Kirche Paderborn Paderborn (Bezirk Abdinghof)
Matthäus-Kirche Paderborn Paderborn (Bezirk Matthäus)
Markus-Zentrum Paderborn Paderborn (Bezirk Markus)
Johannes-Zentrum Paderborn Paderborn (Bezirk Johannes)
Martin-Luther-Zentrum Paderborn Paderborn (Bezirk Martin Luther)
Lukas-Zentrum Paderborn Paderborn (Bezirk Lukas)
Evangelische Kirche Peckelsheim Willebadessen-Peckelsheim Peckelsheim
Evangelische Kirche Salzkotten Salzkotten Salzkotten
Evangelische Kirche Rimbeck Warburg-Rimbeck Scherfede-Rimbeck
Evangelische Kirche Schloß Neuhaus Schloß Neuhaus Schloß Neuhaus
Paul-Gerhardt-Kirche Paderborn-Sennelager Schloß Neuhaus
Evangelische Kirche Steinheim Steinheim Steinheim
Maria im Weinberg Warburg Warburg-Herlinghausen
Evangelische Kirche Herlinghausen Warburg-Herlinghausen Warburg-Herlinghausen

Struktur

Wie in allen westfälischen Kirchenkreisen ist die Kreissynode das oberste beschlussfassende Gremium. Sie wählt den Superintendenten und die weiteren Mitglieder des Kreissynodalvorstandes, der den Kirchenkreis zwischen den Tagungen der Kreissynode leitet. Superintendent ist seit 2016 Volker Neuhoff.

Superintendenten[3]

von bis Name
1841 1857 Friedrich Baumann
1858 1890 Konrad Beckhaus
1892 1904 Georg Baersch
1905 1928 Karl Klingender
1928 1944 Johannes Nobbe
1944 1956 Konrad Korte
1956 1961 Christian Harre
1961 1970 Friedrich Knoch
1970 1985 Helmuth Koegel-Dorfs
1986 1996 Hans-Joachim Ziemann
1996 2004 Christoph Berthold
2004 2015 Anke Schröder
2016 Volker Neuhoff

Literatur

  • Richard Janus, Gesine Dronsz (Hrsg.): „Als lebendige Steine lasst euch aufbauen zu einem geistlichen Haus“. 175 Jahre Evangelischer Kirchenkreis Paderborn. Bonifatius, Paderborn 2017, ISBN 978-3-89710-707-6.

Einzelnachweise

  1. Evangelische Kirche von Westfalen, Statistischer Jahresbericht 2021. Entwicklung der Gemeindegliederzahlen nach Kirchenkreisen 1975–2020, S. 24; abgerufen am 27. November 2021.
  2. Geschichte des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn auf der Website des Kirchenkreises, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  3. Nach Superintendenten und Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn auf der Website des Kirchenkreises Paderborn.

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