Kienlesbergbrücke
Die Kienlesbergbrücke ist eine Stahlbrücke in Ulm, Baden-Württemberg. Die 270 Meter lange Brücke wurde im Zuge des Neubaus der Linie 2 der Straßenbahn Ulm erbaut und 2018 in Betrieb genommen. In Anlehnung an die nebenan verlaufende, denkmalgeschützte Neutorbrücke wurde die Brücke im Fachwerksdesign gebaut. Durch die Mischung aus Fachwerk und Vierendeelträger erhält der stählerne Hohlkasten des Längsträgers die statisch notwendige Bauhöhe.[1]
Kienlesbergbrücke | ||
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Offizieller Name | Kienlesbergbrücke | |
Nutzung | Straßenbahn Ulm, Linie 2 | |
Überführt | Filstalbahn, Neubaustrecke Wendlingen–Ulm, Brenzbahn | |
Ort | Ulm | |
Konstruktion | Balkenbrücke mit Fachwerkelementen | |
Gesamtlänge | 270 m | |
Breite | 15,8–17,8 m | |
Längste Stützweite | 74,45 m | |
Baukosten | 20.000.000 € | |
Baubeginn | 2014 | |
Eröffnung | 8. Dezember 2018 | |
Planer | Knight Architects, Krebs+Kiefer Ingenieure | |
Lage | ||
Koordinaten | 48° 24′ 18″ N, 9° 58′ 59″ O | |
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Lage
Die Brücke liegt im Ulmer Stadtteil Stadtmitte und überquert den Nordkopf des Ulmer Hauptbahnhofes, inklusive der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm, der Filstal- und der Brenzbahn. Das nördliche Widerlager befindet sich am Hang des namengebenden Kienlesberges.
Nutzung
Befahren wird die Brücke im Planverkehr lediglich von Zügen der Straßenbahnlinie 2, im Störungs- und Umleitungsbetrieb ist auch eine Befahrbarkeit durch Omnibusse möglich. An der südlichen Brückenseite existiert ein Betriebsweg, der jedoch für den Fuß- und Radverkehr freigegeben ist.
Besonderheiten
Nach Inbetriebnahme der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm wird künftig an dieser Stelle Bahnbetrieb auf vier Ebenen stattfinden.
Die Breite der Brücke variiert, so dass der Gehweg an einzelnen Stellen Ausbuchtungen hat, von diesen aus können Fußgänger einen Ausblick über die Bahnanlagen werfen. In den Fachwerkstrukturen sind Sitzbänke verbaut. Nachts wird die Brücke indirekt beleuchtet. Insbesondere durch diese Beleuchtung, den Blick auf das Ulmer Münster und die besondere Architektursprache der Brücke selbst sowie der nebenan liegenden Neutorbrücke bietet die Kienlesbergbrücke ein beliebtes Motiv.
Die vom Londoner Büro Knight Architects entworfene Brücke wird von Seiten des Ulmer Oberbürgermeisters, sowie zahlreichen anderen Lokalpolitikern, als die „schönste Straßenbahnbrücke Ulms, Deutschlands, Europas und der ganzen Welt“[2] angesehen.
Die Kienlesbergbrücke wurde 2020 mit dem Deutschen Ingenieurbaupreis[3] und dem Hugo-Häring-Preis[4] ausgezeichnet.
Weblinks
- Kienlesbergbrücke stimmungsvoll getauft. Stadt Ulm, abgerufen am 23. Dezember 2018.
- Kienlesbergbrücke. In: Structurae
- Jan Akkermann, Bartlomiej Halaczek: Realisierung der Kienlesbergbrücke in Ulm – gestalterische und bauliche Herausforderungen im komplexen Baukontext. In: Manfred Curbach (Hrsg.): 28. Dresdner Brückenbausymposium; 12./13. März 2018. Technische Universität Dresden, Dresden 2018, ISBN 978-3-86780-544-5, S. 129–139 (Im PDF S. 131–141) (tu-dresden.de [PDF; 23,6 MB]).
Einzelnachweise
- Jan Akkermann, Heinz‐Josef Vieth, Bartlomiej Halaczek: Die neue Kienlesbergbrücke in Ulm – Herausforderungen der Objektplanung im komplexen Baukontext. In: Bautechnik, Juli 2017
- Ulm: Taufe der Kienlesbergbrücke. Südwest Presse, abgerufen am 23. Dezember 2018 (Zitat).
- Deutscher Ingenieurbaupreis 2020 geht an die Kienlesbergbrücke in Ulm. Abgerufen am 30. November 2021.
- Würdigung der Jury. Abgerufen am 30. November 2021.