Keimolan Moottoristadion
Das Keimolan Moottoristadion ist eine ehemalige Motorsport-Rennstrecke in Finnland. Sie wurde am 12. Juni 1966 im Stadtteil Keimola in Vantaa bei Helsinki eröffnet, nicht weit vom Flughafen Helsinki-Vantaa gelegen. Die Strecke hatte eine Länge von 3,3 km und wurde von einem der bekanntesten finnischen Rennfahrer der 1950er-Jahre, Curt Lincoln erbaut. Dieser war auch der Schwiegervater von Jochen Rindt.
Die ersten großen Rennen waren die der Formel 2 und Formel 3. Sie wurden als Großer Preis von Finnland gewertet. 1969 kam dann auch die Nordic-Challenge nach Keimola. Diese war vom technischen Reglement eine der Vorgängerserien der Interserie, die dort 1970 erstmals Station machte. Die Nordic-Challenge trug von 1970 bis 1972 ihren finnischen Wertungslauf auf dieser Strecke aus. Neben Langstreckenrennen für Sportwagen waren auch Formel V und Tourenwagen, sowie Motorräder und Seitenwagen auf der schnellen Piste unterwegs.
Aufgrund finanzieller Probleme versuchte man mit Dragster-Rennen, Rallycross-Veranstaltungen oder auch Rockkonzerten in den 1970ern mehr Zuschauer anzulocken. Insgesamt wurden in Keimola fünf FIA-Rallycross-Europameisterschaftsläufe ausgefahren, am 9. Juni 1974 (Sieger: Björn Waldegård, Schweden, Porsche Carrera RSR), 1. Juni 1975 (Sieger: Dick Riefel, Niederlande, VW 1303S mit Porsche-Carrera-Motor), 30. Mai 1976 (Sieger: Franz Wurz, Österreich, Lancia Stratos HF), 29. Mai 1977 (Sieger: Herbert Grünsteidl, Österreich, Renault-Alpine A310 V6) sowie am 28. Mai 1978 (Sieger TW-Division: Per-Inge Walfridsson, Schweden, Volvo 343 Turbo; Sieger GT-Division: Olle Arnesson, Schweden, Porsche Carrera). Da jedoch keine weiteren internationalen und publikumsträchtigen Rennen veranstaltet werden konnten, musste die Strecke 1978 ihre Tore schließen.
Die ebenfalls in den 1970ern erbaute Kartbahn blieb allerdings weiterhin geöffnet und war Übungsort der später finnischen Grand Prix-Stars Mika Salo und Mika Häkkinen.
In den Jahren 1987 und 1988 wurden auch illegale Motorradrennen auf der geschlossenen Strecke durchgeführt. Durch eine Kollision eines Motorradfahrers mit einem Elch wurde die Presse auf ebendiese Spektakel aufmerksam. Deswegen machte man bald darauf die Strecke durch tiefe Gräben unbefahrbar. Die Rennstrecke ist noch heute existent, verfällt aber immer mehr. So zerstörte im Jahr 2004 ein durch mit Feuerwerkskörpern spielende Jugendliche gelegtes Feuer, das erst nach 3 Tagen unter Kontrolle gebracht werden konnte, große Teile des ehemaligen Fahrerlagers.
Weblinks
- Die ehemalige Rennstrecke bei Google-Maps
- Bilderserien und Dokumente zur Strecke aus den Jahren 1966 bis 1978