Keenan Wynn
Francis Xavier Aloysius James Jeremiah Keenan Wynn (* 27. Juli 1916 in New York; † 14. Oktober 1986 in Brentwood, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler im Theater, Film und im Fernsehen.
Leben
Wynn wurde in eine Familie aus dem Showbusiness geboren. Auch sein Vater, der Komiker und Clown Ed Wynn, war ein bekannter Schauspieler im Fernsehen und Kino (unter anderem der Onkel Albert in Mary Poppins). Keenan Wynn startete seine Karriere in den 1930er-Jahren im Theater, zwischen 1935 und 1943 spielte er in verschiedenen Broadway-Aufführungen. Anfang der 1940er-Jahre erhielt er erste Rollen im Film, bis zu seinem Tode war er ein vielbeschäftigter Schauspieler. Beachtete Auftritte hatte Wynn auch in Filmmusicals, so unter anderem in Annie Get Your Gun und Küß mich, Kätchen! oder in Der goldene Regenbogen neben Fred Astaire. Wynn spielte auch häufig Nebenrollen in Western, so als Sheriff in Spiel mir das Lied vom Tod neben Henry Fonda und Claudia Cardinale sowie in Die Gewaltigen neben John Wayne und Kirk Douglas.
Eine Kult-Rolle war die des schurkigen Finanzmagnaten und Investors Alonzo P. Hawk, den Keenan Wynn in den 1960er- und 1970er-Jahren in insgesamt drei Disney-Filmen verkörperte, alle inszeniert von Robert Stevenson. In den ersten beiden dieser Filme, Der fliegende Pauker und dessen Fortsetzung Der Pauker kann’s nicht lassen, spielte auch sein Vater Ed Wynn mit. In dem dritten Film Herbie groß in Fahrt ist Wynn in der Rolle des Hawk der Gegenspieler des titelgebenden VW-Käfers. Darüber hinaus war Wynn im Verlauf seiner Karriere auch in unzähligen Fernsehfilmen und -serien zu sehen, so unter anderem Anfang der 1980er-Jahre in der Seifenoper Dallas als Willard „Digger“ Barnes der Gegenspieler von John Ross sr. „Jock“ Ewing (Jim Davis).
Bereits 1959 hatte er zusammen mit James Brough seine Autobiografie mit dem bezeichnenden Titel Ed Wynn’s Son vorgelegt. Der Schauspieler war dreimal verheiratet, zuletzt von 1954 bis zu seinem Tod mit Sharley Hudson, und hatte fünf Kinder. Keenan Wynn starb mit 70 Jahren im kalifornischen Brentwood an Krebs. Sein Sohn Tracy Keenan Wynn ist Drehbuchautor, seine Enkelin Jessica Keenan Wynn eine Schauspielerin. Ein weiterer Sohn, Ned Wynn (1941–2020), war Schauspieler, Buch- und Drehbuchautor.
Filmografie (Auswahl)
- 1942: Somewhere I’ll Find You
- 1942: For Me and My Gal
- 1943: Der kleine Engel (Lost Angel)
- 1944: Als du Abschied nahmst (Since You Went Away)
- 1945: Between Two Women
- 1945: What Next, Corporal Hargrove?
- 1945: Broadway Melodie 1950 (Ziegfeld Follies)
- 1945: Urlaub für die Liebe (The Clock)
- 1945: Zu klug für die Liebe (Without Love)
- 1947: Das Lied vom dünnen Mann (Song of the Thin Man)
- 1948: B.F.’s Daughter
- 1948: Die drei Musketiere (The Three Musketeers)
- 1948: My Dear Secretary
- 1949: Neptuns Tochter (Neptune’s Daughter)
- 1950: Duell in der Manege (Annie Get Your Gun)
- 1950: Drei kleine Worte (Three Little Words)
- 1952: Ein Fremder ruft an (Phone Call from a Stranger)
- 1952: Die Schönste von New York (The Belle of New York)
- 1953: Arzt im Zwielicht (Battle Circus)
- 1953: Die schwarze Perle (All the Brothers Were Valiant)
- 1953: Küß mich, Kätchen! (Kiss Me Kate)
- 1954: Verwegene Landung (Men of the Fighting Lady)
- 1955: Der gläserne Pantoffel (The Glass Slipper)
- 1956: Der Mann im grauen Flanell (The Man in the Gray Flannel Suit)
- 1958: Zeit zu leben und Zeit zu sterben (A Time to Love and a Time to Die)
- 1959: Eine Nummer zu groß (A Hole in the Head)
- 1959: Al Capone kehrt zurück (The Scarface Mob)
- 1960: SOS für Flug T 17 (The Crowded Sky)
- 1961: Der fliegende Pauker (The Absent Minded Professor)
- 1962: Der Pauker kann’s nicht lassen (Son of Flubber)
- 1964: Dr. Seltsam, oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben (Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb)
- 1964: Die Heulboje (The Patsy)
- 1964: Postkutsche nach Thunder Rock (Stage to Thunder Rock)
- 1964: Nur für Offiziere (The Americanization of Emily)
- 1965: Das große Rennen rund um die Welt (The Great Race)
- 1966: Unter Wasser rund um die Welt (Around the World Under the Sea)
- 1967: Mordbrenner von Arkansas (Welcome to Hard Times)
- 1967: Die Gewaltigen (The War Wagon)
- 1967: Point Blank
- 1968: Der goldene Regenbogen (Finian’s Rainbow)
- 1968: Hölle der Gesetzlosen (Run Like a Thief)
- 1968: Im Staub der Sonne (Spara, gringo, spara)
- 1968: Spiel mir das Lied vom Tod (C’era una volta il West)
- 1969: Viva Max!
- 1969: Smith! – Ein Mann gegen alle (Smith!)
- 1969: 80 Schritte bis zum Glück (80 Steps to Jonah)
- 1969: Mackenna’s Gold
- 1970: Die Bestialischen (The Animals)
- 1971: Eine nach der Anderen (Pretty Maids All in a Row)
- 1971: Bratpfanne Kaliber 38 (...e alla fine lo chiamarono Jerusalem l’implacabile)
- 1971: Panik in den Wolken (Terror in the Sky)
- 1972: Erbschaft in Weiß (Snowball Express)
- 1972: Kalter Hauch (The Mechanic)
- 1974: Herbie groß in Fahrt (Herbie Rides Again)
- 1975: Nashville
- 1975: Nachts, wenn die Leichen schreien (The Devil’s Rain)
- 1976: Zotti, das Urviech (The Shaggy D.A.)
- 1976: Die Entführung des Lindbergh-Babys (The Lindbergh Kidnapping Case)
- 1977: Orca – Der Killerwal (Orca)
- 1978: Piranhas (Piranha)
- 1978: Laserkill – Todesstrahlen aus dem All (Laserblast)
- 1979–1980: Dallas – 10 Episoden als Digger Barnes
- 1979: Saat des Wahnsinns – Clonus Horror (Clonus Horror)
- 1982: Zwei dicke Freunde (Best Friends)
- 1983: Hardcastle & McCormick
- 1985: Alarmstufe 1 (Prime Risk)
- 1986: Black Moon (Black Moon Rising)
Auszeichnungen
- 1978: Emmy-Nominierung für seine Gastrolle in Make-Up und Pistolen
- Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (1501 Vine Street)
Literatur
- Ned Wynn: We Will Always Live in Beverly Hills: Growing Up Crazy in Hollywood. Penguin, 1992, ISBN 0140159746. (Biografie geschrieben von Edmond Keenan Wynn (= Ned Wynn), Sohn aus erster Ehe mit Eve Lynn Abbott)
Weblinks
- Keenan Wynn in der Internet Movie Database (englisch)
- Keenan Wynn in der Internet Broadway Database (englisch)
- Keenan Wynn in der Datenbank von Find a Grave (englisch)